Nachhaltig Bauen
Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen
Bei der Realisation von Immobilien- und Infrastrukturprojekten sucht Implenia nachhaltige Lösungen. Grosse Hebel bestehen insbesondere bei der Entwicklung von Immobilienprojekten auf eigenen Grundstücken oder als beauftragter Entwickler. Darüber hinaus verlangt Implenia von seinen Geschäftspartnern nachhaltiges Handeln und setzt sich aktiv für zukunftsfähige Baustandards ein.
Inhalt
Nachhaltigkeitsstandards
Im Hochbau gibt es eine Vielzahl von Nachhaltigkeitsstandards. Labels wie SNBS, LEED, DGNB, BREEAM oder Minergie stellen unterschiedliche Anforderungen und setzen spezifische Schwerpunkte. 2023 befanden sich bei Implenia Buildings in der Schweiz und in Deutschland rund 55 Projekte mit Nachhaltigkeitszertifikaten in der Umsetzung. Das sind etwa doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor. Pro Jahr wurden seit 2020 im Durchschnitt 15 Projekte mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Insgesamt erwirtschaftete Implenia 2023 nahezu die Hälfte des Umsatzes der Division Buildings (ohne Wincasa) mit zertifizierten Hochbauprojekten. Deren Anteil war in den vergangenen Jahren stabil.
Implenia verfügt nicht nur über grosse Erfahrung bei der Umsetzung, sondern unterstützt auch den Aufbau und die Harmonisierung verschiedener Nachhaltigkeitsstandards. So engagierte sich das Unternehmen als Gründungsmitglied bei der Entwicklung des «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS, siehe unten). Implenia hat sich bis 2025 zum Ziel gesetzt, nach höchsten Nachhaltigkeitsstandards zu entwickeln und zu bauen sowie sich an deren Weiterentwicklung zu beteiligen. In der Folge beschloss die Division Real Estate im Jahr 2023, alle ihre Entwicklungsprojekte unabhängig von der Bauherrschaft nach dem Schweizer Standard SNBS zu entwickeln. Damit kann der Bereich eine hohe Nachhaltigkeit der eigenen Projektpipeline garantieren.
Ausserdem unterschrieb Implenia 2020 die Charta Gebäudelabels Schweiz und will dazu beitragen, dass das Land seine Energie- und Klimaziele erreicht. Die unterzeichnenden Organisationen streben danach, jedes Bauprojekt nach strengen Energie- oder Nachhaltigkeitsstandards umzusetzen und achten dabei auf eine hohe Qualität. Zudem verpflichten sich die Unterzeichnenden der Charta, gebäudetechnische Anlagen mit der höchstmöglichen Energieeffizienz zu installieren.
Im Tiefbau verwendet Implenia in der Schweiz in seinen Infrastruktur-Offerten ebenfalls Nachhaltigkeitskriterien nach SNBS. In Norwegen und Schweden sammelt der Tiefbau erste Erfahrungen mit dem BREEAM Infrastructure Label (früher CEEQUAL). Die beiden Projekte «Hagalund» und «Londonviadukten» in Schweden erzielten bei BREEAM Infrastructure Bewertungen das Niveau «Excellent». In Deutschland hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Zusammenarbeit mit Implenia ein Nachhaltigkeitszertifikat für den Spezialtiefbau entwickelt. Ausserdem sind die Implenia Hochbau GmbH und Implenia Real Estate seit 2023 Mitglied des "ESG Circle of Real Estate" (ECORE).
Nachhaltigkeitszertifikate im Hochbau
in Anzahl Projekte in Realisierung
Nachhaltige Quartiere und Stadtplanung
Immer häufiger planen Städte, Kommunen und Private ganze Quartiere nach Nachhaltigkeitskriterien. Implenia ist oftmals an der Umsetzung solcher Projekte beteiligt und gründete deshalb 2016 gemeinsam mit dem WWF Schweiz den Verein für nachhaltige Quartiere in der Schweiz. Diesem sind inzwischen weitere Akteure wie Bauunternehmen, öffentliche Körperschaften und Wohnbaugenossenschaften beigetreten. Der Verein ist zuständig für die Vergabe des Zertifikats «SEED next generation living», das für angenehme Wohnumgebungen mit einer hohen Lebensqualität steht.
Der SEED-Ansatz sieht vor, dass die Standortgemeinde sowie örtliche Interessengruppen gemeinsam einen Aktionsplan erstellen, der auf sechs Nachhaltigkeitsgrundsätzen beruht. Die breite Abstützung trägt dazu bei, massgeschneiderte und zielführende Massnahmen zu definieren. Die Grundsätze betreffen die Bereiche Energieeffizienz, CO2-Emissionen, ökologische und lokale Baumaterialien, Kreislaufwirtschaft, Biodiversität als Teil der Landschaftsgestaltung, Mitsprache von Anwohnenden und Interessengruppen sowie umweltschonende Mobilität.
Zusätzlich zu den ökologischen Aspekten fördert SEED die lokale Wirtschaft und die soziale Durchmischung. Während Investorinnen und Investoren mit marktüblichen Renditen rechnen können, profitieren Mieterinnen und Mieter von fairen Mietzinsen. Dies lässt sich durch unterschiedliche Ausbaustandards innerhalb eines Quartiers erreichen.
Die ersten SEED-Quartiere befinden sich in der Westschweiz. So plant Implenia im Genfer Stadtteil Grand-Saconnex auf einem Grundstück des Ökumenischen Rates der Kirchen das «Green Village» mit Hotel, einem Wohngebäude und mehreren Gebäuden für internationale Organisationen.
Partnerschaft mit NNBS
Das Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS) fördert den Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie die Zusammenarbeit von Baufachleuten aus Wirtschaft, öffentlicher Hand, Bildung, Politik und Wissenschaft. Implenia ist Gründungs- und Trägermitglied und seit 2012 im Vorstandsausschuss vertreten. Ende 2023 verlängerte Implenia seine Trägermitgliedschaft um drei weitere Jahre bis Ende 2026.
Das NNBS entwickelte den Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz Hochbau (SNBS), der sich in nahezu allen Arten von Projekten anwenden lässt. Der Branchenstandard berücksichtigt auch Ansätze wie die 2000-Watt-Gesellschaft und Minergie-ECO. Das NNBS schuf zudem ein praxisorientiertes Instrument, mit dem sich die Nachhaltigkeit von Infrastrukturbauten bewerten und vergleichen lässt.
Implenia brachte nicht nur sein Know-how bei der Entwicklung dieses Standards ein. Das Unternehmen wendet ihn bei eigenen Bauprojekten auch regelmässig an. So erhielt beispielsweise 2022 das energetische Sanierungsprojekt an der Rue de Lausanne in Genf das SNBS Gold-Zertifikat.
Nachhaltiger Mehrwert in der Offerte
Wenn Implenia im Mandatsverhältnis baut, beispielsweise als General- oder Totalunternehmer, kann das Unternehmen die Anforderungen und die Nachhaltigkeit eines Projekts nicht immer direkt beeinflussen. Gleichwohl suchen unsere Fachleute nach Möglichkeiten, bereits in dieser Phase von Projekten Nachhaltigkeitskonzepte einzubringen, die die Vorgaben übertreffen.
Dabei evaluiert Implenia zunächst die Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele der Bauherrschaft. Darauf aufbauend entwickeln unsere Spezialistinnen und Spezialisten ein zielgerichtetes und kundenorientiertes Nachhaltigkeitskonzept und lassen es ins Bauprojekt einfliessen. So gelingt es Implenia mitunter, Nachhaltigkeitsaspekte selbst dort einzubringen, wo sie die Bauherrschaft ursprünglich nicht vorgesehen hat. Erfolgreich gelang dies beispielsweise bei einem Projekt einer internationalen Organisation in Genf. Diese aktive Herangehensweise wird Implenia bis 2025 gruppenweit systematisch ausbauen.
Eigenentwicklung von Projekten
Portfolioanalyse der Entwicklungsprojekte der Division Real Estate, Schweiz
Implenia Real Estate analysierte 2022 das gesamte Portfolio seiner über 40 Entwicklungsprojekte in der Schweiz und berechnete deren CO2-Fussabdruck. Die Untersuchung erfolgte auf der Grundlage des SIA-Effizienzpfads Energie (Merkblatt 2040). Mit einer Ausnahme sind alle Gebäude Neubauten – die Hälfte davon Holz- oder Holzhybridkonstruktionen. Der Fokus lag insbesondere auf dem Einsatz von nicht erneuerbaren Energien sowie den CO2-Emissionen. SIA 2040 deckt die drei Bereiche Erstellung, Betrieb und Mobilität ab und betrachtet dabei den gesamten Lebensweg einer Immobilie von der Herstellung, über die Nutzung, etwaige Ersatzinvestitionen im Betrieb, bis an ihr Lebensende.
Die umfangreiche Analyse zeigte, dass die geplanten Bürogebäude den Zielwert von SIA 2040 im Durchschnitt erreichen. Bei den Wohnbauten wurde Verbesserungspotenzial eruiert, vor allem hinsichtlich der Konstruktion. Um die Treibhausgas-Emissionen zu verringern, wurden bei einzelnen Projekten Optimierungen eingeleitet.
Dekarbonisierungsstrategie der Division Real Estate, Schweiz
Die Portfolioanalyse ermöglichte es der Division Real Estate, die wesentlichen Hebel zur Dekarbonisierung zu identifizieren und eine ambitionierte Dekarbonisierungsstrategie unter Berücksichtigung des 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu definieren.
Für alle Neubauten im Entwicklungsportfolio der Division Real Estate (Schweiz) werden bis 2030 Netto-Null Betriebsemissionen angestrebt. Für Bestandsbauten strebt Implenia das Jahr 2050 an. Die Emissionen aus dem Bauprozess und der Materialisierung werden bei allen Neubau-Entwicklungsprojekten bis 2040 sukzessive reduziert. Spätestens ab 2040 sollen die Emissionen über den gesamten Lebenszyklus von Neubauprojekten also bei Netto-Null liegen.
Gemäss dem von Implenia definierten Dekarbonisierungspfad wird jedem Projekt bei Beginn der SIA Phase 2 ein «Carbon Budget» zugewiesen, das bei der weiteren Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb als Grenzwert dient. Dieser Prozess wird durch ein Monitoring begleitet, so dass relevante Optimierungsmöglichkeiten frühzeitig erkannt und umgesetzt werden können (siehe Beispiel für Wohnungsgebäude unten).
Eine ambitionierte Dekarbonisierungsstrategie ist herausfordernd in Bezug auf Design, Materialwahl und technische Systeme. Bei Implenia gilt: Je früher und konsequenter die Vorgaben hinsichtlich Treibhausgas-Emissionen in die Entwicklung einfliessen, desto geringer fallen etwaige Mehraufwände des Projekts aus. Langfristig strebt Implenia regenerative Immobilien an, die nicht nur weniger Emissionen verursachen, sondern einen positiven ökologischen und sozialen Beitrag leisten.
Um das Thema Dekarbonisierung von Immobilien verständlicher und greifbarer zu machen, publizierte Implenia 2023 ein White Paper. Es beschreibt die wichtigsten Strategien und Hebel, und dient auch als Leitfaden für Gebäudeeigentümer, -manager und -planer, um das Thema in ihren Projekten voranzutreiben.
Implenia Real Estate: CO2-Grenzwerte für Entwicklungsgebäude am Beispiel Wohngebäude (Neubauten, Schweiz)
in kg CO2/m2a
Nachhaltigkeits- und Materialrichtlinien
In den vergangenen Jahren entwickelte Implenia verschiedene Richtlinien, Prozesse und Instrumente, um sicherzustellen, dass die Nachhaltigkeitsstrategie ihre Ziele auf Projektebene integriert werden. So veröffentlichte die Division Real Estate 2023 eine Richtlinie zur SNBS-Zertifizierung, Dekarbonisierung, Energiemonitoring und Kreislaufwirtschaft. Diese definiert die Meilensteine und Verantwortlichkeiten für die jeweiligen Themen, von der frühen Planungsphase bis zum Betrieb. Damit will das Unternehmen sicherstellen, dass alle Projektteams die notwendigen Massnahmen zeit- und sachgerecht umsetzen.
Um bei der Wahl der Baumaterialien einen ökologischen Mindeststandard zu gewährleisten, arbeitet Implenia mit verschiedenen unterstützenden Tools, wie beispielsweise der Materialausschlussliste. Diese fusst auf den gleichen Ausschlusskriterien wie der Schweizer Minergie-ECO-Standard und stellt damit sicher, dass bei den Eigenentwicklungen keinerlei umwelt- oder gesundheitsschädigende Produkte verbaut werden.
Nachhaltiges Immobilienportfolio bei Ina Invest
2020 brachte Implenia mit der Immobiliengesellschaft Ina Invest rund die Hälfte seines Immobilienportfolios an die Schweizer Börse. Ina Invest verfolgt das Ziel, das nachhaltigste Immobilienportfolio der Schweiz aufzubauen (mehr dazu). In enger Partnerschaft mit Implenia entwickelt Ina Invest ihr Immobilienportfolio langfristig weiter und ergänzt es durch neue Akquisitionen.
Nachhaltige Gebäudebewirtschaftung
Im März 2023 übernahm Implenia von der Swiss Prime Site-Gruppe 100 Prozent des Aktienkapitals von Wincasa, dem führenden Immobiliendienstleister der Schweiz. Wincasa begleitet die Eigentümerinnen und Eigentümer in allen Phasen des Lebenszyklus ihrer Gebäude. In der Betriebsphase unterstützt Wincasa Immobilieneigentümer mit einer einzigartigen Palette von Produkten und Dienstleistungen mit Fokus auf Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit in der Immobilienbewirtschaftung umfasst für Wincasa dabei drei wesentliche Handlungsfelder: Transparenz schaffen, Strategien entwickeln und Massnahmen umsetzen.
Mit einer professionellen und qualitativ hochwertigen Erfassung und Aufbereitung von Umweltdaten (Energie, Wasser, Abfall) im Rahmen des ESG-Datenmanagements schafft Wincasa die notwendigen Grundlagen für die Erstellung von KPIs, Reportings und Benchmarks wie zum Beispiel GRESB. Zudem bietet Wincasa wiederkehrende, standardisierte Gebäudedatenaufnahmen und Zustandsanalysen an.
Im Real Estate Consulting erstellt Wincasa nachhaltige Objekt- und Portfoliostrategien und berät Kunden auf Themengebieten wie Kreislaufwirtschaft, nachhaltigem Bauen, Nachhaltigkeitszertifizierungen, nachhaltig optimiertem Betrieb, planungs- und baubegleitendem Facilitymanagement, CO2-Absenkungsstrategien und "Tenant Engagement".
Mit gezielten Massnahmen auf Objekt und Portfolioebene sorgt Wincasa im Rahmen der Immobilienbewirtschaftung für eine planmässige Umsetzung und Kontrolle der gemeinsam mit den Kunden definierten Nachhaltigkeitsziele. Mit spezialisierten Fachexpertinnen und Fachexperten setzt Wincasa Photovoltaik- und Elektromobilitäts-Lösungen um und stellt deren reibungslosen Betrieb sicher.
Bauen mit Holz
Abgesehen vom konzeptionellen Rüstzeug hat sich Implenia in den vergangenen Jahren auch beim Einsatz nachhaltiger Techniken und Materialien ein profundes Know-how erarbeitet – insbesondere im Holzbau. Das natürliche Baumaterial erlebt dank neuer Konstruktionsmöglichkeiten und dank seines geringen Gehalts an grauer Energie derzeit eine Renaissance. Wird der Rohstoff lokal eingekauft, verursachen Gebäude aus Holz deutlich weniger Treibhausgas-Emissionen als herkömmliche Gebäude auf der Basis von Beton oder Backstein.
Holz ist nicht bloss klimafreundlich - es eignet sich auch hervorragend, um Bauteile vorzufertigen. Die modulare Bauweise hat unter anderem den Vorteil, dass die Elemente flexibel nutzbar sowie einfach zu ersetzen oder rückbaubar sind. All diese Vorzüge machen Holz zu einem idealen, nachhaltigen Baustoff.
Implenia sieht in Eigenentwicklungsprojekten Hölzer und Holzwerkstoffe mit FSC-, PEFC- oder einem gleichwertigen Label vor. Darüber hinaus hat das Unternehmen in der Vergangenheit die Organisation FSC Schweiz bei der Umsetzung wichtiger Projekte unterstützt.
Um in der Schweiz die wachsende Nachfrage zu bewältigen, betreibt Implenia eine leistungsfähige Holzbau-Produktionsanlage in Rümlang im Kanton Zürich. Die grosse Halle ermöglicht es, anspruchsvolle Projekte umzusetzen. Pro Jahr werden rund 40’000 Quadratmeter Holzelemente und 8’000 Kubikmeter Konstruktionsholz verarbeitet. Mit den Holzresten betreibt Implenia eine Zentralheizung, die auch den nebenan gelegenen Werkhof mit Wärme versorgt.
Mit der Planung wegweisender Projekte wie Rocket in Winterthur oder Pi in Zug, sowie der Realisierung der folgenden Projekte zählt Implenia in der Schweiz zu den führenden Akteuren im Segment Holzbau:
Innovative Lösungen
GRI 308-2
Neue Erkenntnisse und Materialien, die Digitalisierung sowie technische Fortschritte und wegweisende Erkenntnisse verändern die Bau- und Immobilienindustrie rasch und tiefgreifend. Implenia nutzt diese Veränderungen zum Vorteil seiner Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden, Aktionärinnen und Aktionäre. «Innovation» ist deswegen auch eine von vier strategischen Prioritäten des Unternehmens.
Implenia konzentriert sich konkret auf die folgenden drei Innovationsfelder:
- Intrapreneurship: Implenia ermöglicht seinen Mitarbeitenden und Teams, im Rahmen ihrer Tätigkeit neue Ideen zu entwerfen, zu testen und umzusetzen. Dies geschieht mit Hilfe eines strukturierten Prozesses und durch Schulungen.
- Open Innovation: Implenia scoutet und testet relevante neue Technologien und Lösungen aus dem innovativen Umfeld von Startups, Universitäten, Technologie- und IT-Unternehmen. Tragfähige Konzepte werden im Rahmen von Implenia Projekten und Business-Teams übernommen und angewendet.
- Innovation M&A («Mergers & Acquistions»): Implenia investiert in – oder erwirbt – innovative KMU, Startups und Scaleups, die neue Geschäftsmodelle und nachhaltige strategische Mehrwerte schaffen.
Zahlreiche jüngst angeschobene bis hin zu fertig umgesetzte Projekte sowie marktreife Produkte verdeutlichen, dass Implenia in allen Kernmärkten Zukunftstechnologien mitentwickelt und einsetzt. Die Innovationen bieten in der Regel nicht nur wirtschaftliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Ansätzen, sondern verbessern auch den ökologischen Fussabdruck der Bautätigkeit. Die untenstehende Slideshow zeigt eine Reihe von Beispielen.
Innovation Hub
Um die Innovationskultur zu fördern und neue Lösungen und Geschäftsmodelle zu initiieren, betreibt Implenia seit 2019 den Innovation Hub. Diese Einrichtung nutzt die Kreativität der rund 9’500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Ideen über eine Online-Plattform namens Kickbox einreichen können. Dieses Rahmenwerk für Unternehmensinnovation wird weltweit in zahlreichen Organisationen eingesetzt. In einem dreistufigen Prozess können die Mitarbeitenden ihren Vorschlag ausarbeiten und auf seine Alltagstauglichkeit testen. Dafür stehen ihnen ein Teil ihrer Arbeitszeit und ein Startbudget zur Verfügung sowie Fachleute, die sie coachen.
Das Global Sustainability Team von Implenia hat sich intensiv am Konzept des Innovation Hub beteiligt. Zudem bietet die Nachhaltigkeitsabteilung den Innovatorinnen und Innovatoren Beratung an und unterstützt sie dabei, ihre Idee in Hinblick auf die Nachhaltigkeit zu optimieren.
Seit dem Programmstart Ende 2019 wurden über die Kickbox insgesamt 92 Ideen eingereicht. Mitte 2022 erreichte das erste Team die sogenannte Goldbox-Stufe, die letzte Phase der Markteinführung einer Idee. Ein Bauleiter der Tunnelbaustelle am österreichischen Semmering hat ein neuartiges Stauchelement entwickelt, das leichter, günstiger und sicherer ist als bisherige Produkte. Die Entwicklung kommt nun nach ausführlichen Tests auch in anderen Tunnelprojekten zum Einsatz (mehr dazu).
Lieferantenmanagement
- GRI 2-6
- GRI 2-23
- GRI 2-24
- GRI 2-25
- GRI 3-3
- GRI 308-1
- GRI 308-2
- GRI 414-1
- GRI 414-2
Als Bau- und Immobiliendienstleistungsunternehmen bezieht Implenia neben den Bauhauptmaterialien wie Stahl und Beton auch externe Dienstleistungen für die Erstellung seiner Projekte. Die Gruppe vergibt insgesamt rund 70 Prozent ihres Umsatzes an Lieferanten und Subunternehmen.
Um in der ausgedehnten Wertschöpfungskette Risiken zu vermeiden, setzt das Unternehmen auf ein professionelles Lieferantenmanagement. Als Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit durchlaufen Lieferanten und Subunternehmen einen mehrstufigen Prozess, bestehend aus Due Diligence, (Re-)Qualifizierung, jährlich wiederkehrenden Bewertungen und Audits, sowie weiteren Massnahmen zur Lieferantenentwicklung.
Sämtliche Geschäftspartner müssen klar definierte Mindestanforderungen aus den folgenden Bereichen erfüllen:
- Umwelt
- Arbeitsbedingungen
- Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
- Compliance
- Einkauf
- Qualität
- Finanzen
Implenia plant, mittelfristig ausschliesslich mit nachhaltig ausgerichteten Unternehmen zusammen zu arbeiten. Daher hat sich die Gruppe zum Ziel gesetzt, dass ab Ende 2025 mindestens 75 Prozent der Vergabesumme an Geschäftspartner gehen, die nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet wurden und erhöhte Anforderungen erfüllen. Dazu werden die gruppenweiten Beschaffungsrichtlinien laufend angepasst und alle Einkaufsverantwortlichen geschult.
Implenia hält sich an die Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit und ihre Folgeerklärung und bekennt sich damit dazu, die international anerkannten Menschenrechte zu respektieren, sowie in den Geschäftstätigkeiten und entlang der Wertschöpfungskette zu achten. Mehr dazu im Kapitel Menschenrechte.