
Nachhaltig Bauen
Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen
Bei der Realisierung von Immobilien- und Infrastrukturprojekten sucht Implenia nachhaltige Lösungen. Grosse Hebel bestehen insbesondere bei der Entwicklung von Immobilienprojekten auf eigenen Grundstücken oder als beauftragter Entwickler. Darüber hinaus verlangt Implenia von seinen Geschäftspartnern nachhaltiges Handeln und setzt sich aktiv für zukunftsfähige Baustandards ein.
Inhalt
Nachhaltigkeitsstandards
Im Hochbau gibt es eine Vielzahl von Nachhaltigkeitsstandards. Labels wie SNBS, LEED, DGNB, BREEAM oder Minergie stellen unterschiedliche Anforderungen und setzen spezifische Schwerpunkte. 2024 befanden sich bei Implenia Buildings in der Schweiz und in Deutschland rund 55 Projekte mit Nachhaltigkeitszertifikat in der Umsetzung. Das sind etwa doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor. Pro Jahr wurden seit 2020 im Durchschnitt 15 Projekte mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Insgesamt erwirtschaftete Implenia 2024 nahezu die Hälfte des Umsatzes der Division Buildings (ohne Wincasa) mit zertifizierten Hochbauprojekten. Deren Anteil war in den vergangenen Jahren stabil.
Implenia verfügt nicht nur über grosse Erfahrung bei der Umsetzung, sondern unterstützt auch den Aufbau und die Harmonisierung verschiedener Nachhaltigkeitsstandards. So engagierte sich das Unternehmen als Gründungsmitglied bei der Entwicklung des «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS, siehe unten). Implenia hat sich bis Ende 2025 zum Ziel gesetzt, Projekte nach höchsten Nachhaltigkeitsstandards zu entwickeln und zu bauen sowie sich aktiv an deren Weiterentwicklung zu beteiligen. In Übereinstimmung mit diesem Ziel beschloss die Division Real Estate, alle ihre Entwicklungsprojekte in der Schweiz, unabhängig von der Bauherrschaft, nach dem Standard SNBS zu entwickeln. In Deutschland orientiert sich die Division Real Estate am DGNB-Standard. Dadurch erfüllt das Entwicklungs- und Projektportfolio hohe Nachhaltigkeitsanforderungen.
In der Schweiz ist Implenia Gründungs- und Trägermitglied im Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS) und seit 2012 im Vorstandsausschuss vertreten. Ende 2023 verlängerte Implenia seine Trägermitgliedschaft um weitere drei Jahre. In Deutschland ist Implenia seit 2023 Mitglied des ESG Circle of Real Estate (ECORE). 2024 wurden die ersten Hochbau-Baustellen mit dem DGNB-Zertifikat "Nachhaltige Baustelle" nach dem System der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet.
Im Tiefbau verwendet Implenia in der Schweiz in seinen Infrastruktur-Offerten ebenfalls Nachhaltigkeitskriterien nach SNBS. In Norwegen und Schweden sammelt der Tiefbau erste Erfahrungen mit dem BREEAM Infrastructure Label (früher CEEQUAL). Die beiden Projekte «Hagalund» und «Londonviadukten» in Schweden erzielten bei BREEAM Infrastructure Bewertungen das Niveau «Excellent». In Deutschland hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Zusammenarbeit mit Implenia ein Zertifikat für nachhaltige Baustellen für den Spezialtiefbau entwickelt.
Nachhaltigkeitszertifikate im Hochbau
in Anzahl Projekte in Realisierung
Beratung beim Nachhaltigen Bauen
Schon in den frühen Phasen der Projektentwicklung werden bei Implenia verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte in die Überlegungen einbezogen und mit der Bauherrschaft abgestimmt.
Bei grossen Infrastrukturprojekten fordern staatliche Auftraggeber häufig hohe Nachhaltigkeitsstandards. Implenia setzt alles daran, diese Anforderungen dank seiner Erfahrung nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen, um sich im Wettbewerb zu behaupten und seinen Marktvorsprung weiter auszubauen.
Wenn Implenia im Mandatsverhältnis baut, beispielsweise als Gesamtleister, General- oder Totalunternehmer, hat das Unternehmen nicht immer die Möglichkeit, die Anforderungen und die Nachhaltigkeit eines Projekts direkt zu beeinflussen. Gleichwohl suchen unsere Fachleute stets nach Möglichkeiten, Nachhaltigkeitskonzepte einzubringen, die die Vorgaben übertreffen.
Dabei evaluiert Implenia zunächst die Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele der Bauherrschaft. Darauf aufbauend entwickeln unsere Spezialistinnen und Spezialisten ein massgeschneidertes Nachhaltigkeitskonzept für das Bauprojekt. So gelingt es Implenia häufig, Nachhaltigkeitsaspekte auch dort einzubringen, wo sie von der Bauherrschaft ursprünglich nicht vorgesehen waren. Erfolgreich gelang dies beispielsweise bei einem Projekt einer internationalen Organisation in Genf. Diese aktive Herangehensweise will Implenia 2025 gruppenweit systematisch ausbauen.
Unter der Marke Encira bietet Implenia seit 2024 Dienstleistungen in den Bereichen Bauphysik, Akustik, Nachhaltigkeit und Energie an. Mit interdisziplinären Ansätzen und Instrumenten durchleuchtet Encira Neu- und Umbauprojekte und erarbeitet ganzheitliche Lösungen in diesen Bereichen.
Die Expertinnen und Experten von Encira analysieren beispielsweise die graue Energie von Bauwerken und berechnen deren Treibhausgasemissionen. Mit Nachhaltigkeitszertifizierungen, Kreislaufwirtschaftskonzepten, Lebenszyklusanalysen und Klimarisikobewertungen begleitet Encira Bauvorhaben über alle Phasen hinweg und unterstützt sie dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Darüber hinaus erarbeitet Encira auch Konzepte für die energetische Sanierung und Betriebsoptimierung und bietet in der Schweiz Energieberatungen für Gemeinden und KMU an (mehr dazu).

Eigenentwicklung von Projekten
Dekarbonisierungsstrategie der Division Real Estate in der Schweiz
Implenia Real Estate analysierte 2022 das gesamte Portfolio seiner über 40 Entwicklungsprojekte in der Schweiz und berechnete deren CO2-Fussabdruck. Die Untersuchung erfolgte auf der Grundlage des SIA-Effizienzpfads Energie (Merkblatt 2040). Mit einer Ausnahme sind alle Gebäude Neubauten – die Hälfte davon Holz- oder Holzhybridkonstruktionen. Der Fokus lag auf dem Einsatz nicht erneuerbarer Energien sowie den CO2-Emissionen. SIA 2040 deckt die drei Bereiche Erstellung, Betrieb und Mobilität ab und betrachtet den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie von der Herstellung, über die Nutzung, etwaige Ersatzinvestitionen im Betrieb, bis an ihr Lebensende.
Die umfangreiche Analyse zeigte, dass die geplanten Bürogebäude den Zielwert von SIA 2040 im Durchschnitt erreichen. Bei den Wohnbauten wurde Verbesserungspotenzial festgestellt, vor allem hinsichtlich der Konstruktion. Um die Treibhausgas-Emissionen zu verringern, wurden bei einzelnen Projekten Optimierungen eingeleitet.
Die Portfolioanalyse ermöglichte es der Division Real Estate, die wesentlichen Hebel zur Verminderung von Treibhausgasen zu identifizieren und eine ambitionierte Dekarbonisierungsstrategie unter Berücksichtigung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens zu definieren. Real Estate (Schweiz) hat sich vorgenommen, bis 2030 die Betriebsemissionen aller Neubauten im Entwicklungsportfolio auf Netto-Null zu senken. Für bestehende Bauten strebt Implenia dasselbe Ziel für das Jahr 2050 an.
Die Emissionen aus dem Bauprozess und der Materialisierung werden bei allen Neubau-Entwicklungsprojekten bis 2040 schrittweise reduziert. Spätestens ab 2040 sollen also die Klimaemissionen der Neubauprojekte von Real Estate (Schweiz) über den gesamten Lebenszyklus bei Netto-Null liegen.
Um diese Ziele zu erreichen, weist Real Estate jedem Projekt bereits beim Beginn der SIA Phase 2 (Vorstudien) ein «Carbon Budget» zu. Dieses dient als Grenzwert für die weitere Entwicklung, den Bau und den Betrieb. Der gesamte Prozess wird durch ein Monitoring begleitet, um frühzeitig Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren und umzusetzen.
Eine ambitionierte Dekarbonisierungsstrategie stellt verschiedene Herausforderungen in Bezug auf Design, Materialwahl und technische Systeme. Implenia hat erkannt: Je früher und konsequenter die Klimaschutz-Vorgaben in die Entwicklung einfliessen, desto geringer fallen etwaige Mehraufwände des Projekts aus. Auf lange Sicht strebt Implenia «regenerative» Immobilien an, die nicht nur weniger Emissionen verursachen, sondern sogar einen positiven ökologischen und sozialen Beitrag leisten.
Um das Thema Dekarbonisierung von Immobilien verständlicher und greifbarer zu machen, publizierte Implenia Real Estate Development 2023 ein White Paper. Es beschreibt die wichtigsten Strategien und Hebel – und dient auch als Leitfaden für Gebäudeeigentümer, -manager und -planer, um das Thema in ihren Projekten voranzutreiben (mehr dazu).
Implenia Real Estate: CO2-Grenzwerte für Entwicklungsgebäude am Beispiel Wohngebäude (Neubauten, Schweiz)
in kg CO2/m2a
Social Real Estate
Mit zunehmender Urbanisierung und Bevölkerungsdichte muss die gebaute Umwelt aktuelle und zukünftige soziale Bedürfnisse stärker berücksichtigen. Dabei sind neben physischen Aspekten auch betriebliche und organisatorische Faktoren sowie deren Wahrnehmung entscheidend für das Erreichen sozialer Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche.
Gemeinsam mit Wincasa veröffentlichte Implenia Ende 2024 die Broschüre «Immobilien: Treiber Sozialer Dynamik». Die Publikation beleuchtet die sozialen Anforderungen an die gebaute Umwelt. Basierend auf umfangreichen Recherchen und Interviews mit Experten im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit definiert es neun Ziele mit 33 Massnahmen, die zu einer besseren Erfüllung von sozialen Bedürfnissen von Gebäuden, Arealen und Städten beitragen.

Nachhaltige Gebäudebewirtschaftung
Seit 2023 ist Wincasa, der führende Immobiliendienstleister der Schweiz, ein Teil der Implenia Gruppe. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit von Wincasa liegt in der Immobilienbewirtschaftung. Zusätzlich unterstützt Wincasa seine Kundinnen und Kunden mit einem breit gefächerten Angebot an Dienstleistungen in allen Lebensphasen einer Immobilie. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit gelegt.
Nachhaltige Gebäudebewirtschaftung beginnt mit einer sorgfältigen Erhebung von Umweltdaten mithilfe eines professionellen ESG-Datenmanagements. Wincasa entwickelte daher mit einer Partnerfirma eine praxisgerechte Datenplattform, die von der Erfassung über die Plausibilisierung bis hin zum Reporting von Energiedaten sämtliche relevanten Schritte integriert. Diese eignet sich unter anderem als Grundlage für GRESB-Bewertungen (Global Real Estate Sustainability Benchmark). Wincasa bietet ausserdem seit 2024 die Begleitung von BREEAM In- Use-Zertifizierungen inklusive Auditierung durch qualifizierte Experten an.
Im Bereich strategisches Facility Management (FM) nahm Wincasa bei Ausschreibungen und Neuverhandlungen von Leistungen neben den bereits bestehenden Richtlinien für den nachhaltigen Betrieb auch das Thema Biodiversität auf. Diverse Eigentümer setzten im Jahr 2024 gezielt Massnahmen auf ihren Liegenschaften um, welche die Biodiversität am Standort fördern.
Mit dem neuen und gemeinsam mit UBS entwickelten Service Papilio Property Solutions, werden Eigentümer von Renditeliegenschaften bei der nachhaltigen Optimierung ihrer Liegenschaften unterstützt. Mit standardisierten Gebäudeaufnahmen und Zustandsanalysen werden Potenziale aufgezeigt und gezielt Massnahmen vorgeschlagen, die zur Senkung des Energiebedarfs und der Treibhausgasemissionen beitragen.
Bauen mit Holz
Implenia hat in den letzten Jahren seine umfassende Expertise bezüglich nachhaltiger Techniken und Materialien konsequent weiterentwickelt, wobei dem Holzbau als Vorreiter für innovatives Bauen eine besondere Bedeutung zukommt. Als natürliches Baumaterial erlebt Holz dank neuer Konstruktionsmöglichkeiten und seines geringen Gehalts an grauer Energie seit einigen Jahren eine Renaissance. Der Holzbau bei Implenia zeichnet sich durch nahtlose und aufeinander abgestimmte Prozesse zwischen Engineering und Projektabwicklung aus. Dieses integrative Vorgehen wird von den Kundinnen und Kunden geschätzt, da das Ingenieursteam so bereits in der Entwicklungsphase Optimierungen vornehmen kann, die entscheidend zur Umsetzung besonders nachhaltiger Projekte beitragen.
Wird der Rohstoff lokal eingekauft, verursachen Gebäude aus Holz deutlich weniger Treibhausgas-Emissionen als herkömmliche Gebäude auf Basis von Beton oder Backstein. Holz ist aber nicht nur klimafreundlich, sondern eignet sich auch hervorragend zur Vorfertigung von Bauelementen. Die modulare Bauweise hat zudem den Vorteil, dass die Elemente flexibel genutzt, einfach ersetzt oder rückgebaut werden können. Um zur Deckung der steigenden Nachfrage nach diesen Teilen beizutragen, betreibt Implenia eine leistungsfähige Holzbau-Produktionsanlage in Rümlang im Kanton Zürich.
Implenia verwendet in Eigenentwicklungsprojekten Hölzer und Holzwerkstoffe mit FSC-, PEFC- oder einem gleichwertigen Label. Mit den Holzresten speist Implenia eine Zentralheizung, die auch den nebenan gelegenen Werkhof mit Wärme versorgt. Mit der Planung und Realisierung wegweisender Projekte wie Rocket in Winterthur oder Pi in Zug (mehr dazu) zählt Implenia in der Schweiz zu den führenden Akteuren im Bereich Holzbau.
Innovative Lösungen
- GRI 308-2
Neue Erkenntnisse, Digitalisierung und technologischer Fortschritt verändern die Bau- und Immobilienbranche tiefgreifend. Implenia nutzt diese Veränderungen zum Vorteil seiner Kunden, Mitarbeitenden und Aktionärinnen und Aktionäre. Innovation ist deshalb eine der vier strategischen Prioritäten des Unternehmens. Implenia innoviert, um profitables Wachstum zu realisieren, indem effektiver Mehrwert für die modernen Lebens-, Arbeits- und Mobilitätsbedürfnisse der Kunden und Nutzer geschaffen wird. Dabei konzentriert sich Implenia auf drei zentrale Innovationsziele:
- Entwicklung und Skalierung neuer Geschäftsmodelle: Implenia ist bestrebt, neue Geschäftssegmente zu erforschen und zu nutzen, um eine langfristige Positionierung in strategischen Wachstumsfeldern zu ermöglichen.
- Beschleunigung der Adoption neuer Technologien: Implenia konzentriert sich auf die schnelle Validierung und Integration neuer Technologien, um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
- Verbesserung und Standardisierung des Geschäfts: Implenia strebt an, bestehende Prozesse zu optimieren und zu standardisieren, um Qualität und Leistung in grossem Massstab zu gewährleisten.
Implenia nutzt Intrapreneurship- und Open-Innovation-Aktivitäten zur Erreichung dieser Ziele. Konkret wird der Innovationsfortschritt in drei Schlüsselprogrammen vorangetrieben:
- Partnerschaften und Investitionen:
- Portfoliomanagement und Wertschöpfung von Investitionen in strategische Innovationsprojekte und Startup-Kollaborationen
- Starke Partnerschaften in «Opportunity Spaces», die neue Geschäftsmodelle und Technologieeinführungen in den Divisionen fördern
- Startup-Scouting und Validierung:
- Exploration und Validierung von Startups und Technologielösungen
- Einführung neuer Technologien, bestehendes Geschäft verbessern und industrialisieren
- Intrapreneurship-Programme:
- KICKBOX-Programm
- Innovation-Trainings und Workshops
- Events und Community-Aufbau
Seit 2019 werden diese Bottom-up- und Top-down-Aktivitäten sowie die Ausrichtung der Divisionen vom Implenia-internen Innovation Hub koordiniert. In allen Divisionen von Implenia wurden verschiedene neue, innovative Angebote und Produkte entwickelt und getestet. Die folgende Übersicht gibt einen Einblick in ausgewählte Beispiele.
Beispiele für innovative Lösungen

Engagement «Beyond Zero»
NEST ist das modulare Forschungs- und Innovationsgebäude der beiden Schweizer Forschungsinstitute Empa und Eawag. Es steht in Dübendorf in der Nähe von Zürich. Im NEST arbeiten über 150 Partner aus Forschung, Wirtschaft und öffentlicher Hand eng zusammen. Die NEST Unit «Beyond Zero» testet aussichtsreiche CO2-reduzierte und CO2-negative Innovationen im Gebäudesektor und zeigt auf, wie Gebäude als Kohlenstoffsenken wirken können. In der Unit werden neuartige, an der Empa entwickelte Baumaterialien wie Beton oder Isolationsmaterial verbaut, die Kohlenstoff binden. Implenia unterstützt das Projekt als Realisierungs-Partner.

Holzverbundflachdecke
Gemeinsam mit WaltGalmarini und der ETH Zürich entwickelte Implenia eine innovative Holzverbundflachdecke. Darin kommen Materialien zum Einsatz, deren Eigenschaften zusammen ein leistungsfähiges Deckensystem bilden. Im Vergleich zu klassischen Betonflachdecken und Holzbau-Massiv- oder Verbundlösungen erreicht die Holzverbundflachdecke eine gleichwertige Funktion bei deutlich geringeren Umweltauswirkungen.

Re-Use Betonelemente
Im Rahmen der Partnerschaft mit dem Circular Building Industry Booster unterstützte der Innovation Hub von Implenia das Projekt «Concrete Structural Reusability» der Hochschule ZHAW bei der Realisierung des Prototyps. Die praktischen Erkenntnisse zur Gewinnung, Wiederverwendung und Verbindungsmöglichkeiten von Re-Use Betonbauteilen fliessen in das Forschungsprojekt zurück und sollen nach Abschluss der Studie als Open-Source-Dokument allen Akteuren der Schweizer Bauindustrie zur Verfügung gestellt werden.

Weiternutzung gebrauchter Baumaterialien
Der Ingenieurtiefbau von Implenia testete 2024 in der Deutschschweiz eine Materialbörse, um die Verschwendung von Material zu verringern. Die daraus entstandene ReUse App steht ab 2025 allen Mitarbeitenden von Implenia zur Verfügung und funktioniert als Marktplattform: Es können Anzeigen geschaltet, Material gesucht und auch Suchprofile hinterlegt werden.
Lieferantenmanagement
- GRI 2-6
- GRI 2-23
- GRI 2-24
- GRI 2-25
- GRI 3-3
- GRI 308-1
- GRI 308-2
- GRI 414-1
- GRI 414-2
Für die Umsetzung seiner Projekte bezieht Implenia im grossen Umfang Baumaterialien wie Stahl und Beton, aber auch externe Dienstleistungen. Über 98 Prozent unserer Geschäftspartner befinden sich in der EU und in der Schweiz.
Um in der ausgedehnten Wertschöpfungskette Risiken zu minimieren, setzt das Unternehmen ein professionelles Lieferantenmanagement ein. Als Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit durchlaufen Lieferanten und Subunternehmen einen mehrstufigen Prozess. Dieser umfasst Due-Diligence-Prüfungen, (Re-)Qualifizierungen, jährlich wiederkehrenden Bewertungen und Audits sowie weitere Massnahmen zur Lieferantenentwicklung.
Sämtliche Geschäftspartner müssen klar definierte Mindestanforderungen in den folgenden Bereichen erfüllen:
- Umwelt
- Arbeitsbedingungen
- Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
- Compliance
- Einkauf
- Qualität
- Finanzen
Implenia plant, mittelfristig ausschliesslich mit nachhaltig ausgerichteten Unternehmen zusammenarbeiten. Daher hat sich die Gruppe zum Ziel gesetzt, dass ab Ende 2025 mindestens 75 Prozent der Vergabesumme an Geschäftspartner gehen, die auf Nachhaltigkeitskriterien bewertet wurden und erhöhte Anforderungen erfüllen. Ende 2024 verabschiedete Implenia eine entsprechende gruppenweite Beschaffungsrichtlinie.
Das neu eingeführte Supplier Relationship Management System (SRM) erlaubt es, die Nachhaltigkeitsleistung jedes Lieferanten umfassend zu bewerten. Implenia erhebt zurzeit Daten für den Nachhaltigkeitsindex und schult seine Mitarbeitenden für dessen Anwendung bei der Auftragsvergabe. Mit einer Befragung zu verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekten wie beispielsweise Umweltmanagement oder Arbeitsbedingungen, wird der Index berechnet. Auch interne Projektbewertungen und Erfahrungswerte werden in der Gewichtung berücksichtigt. Erreicht der Lieferant im Index eine vordefinierte Punktzahl, wird er als nachhaltig eingestuft. Bisher konnte Implenia gemessen an der Vergabesumme bereits einen Grossteil der Lieferanten in der Schweiz, Deutschland, Schweden und Norwegen bewerten.
Ausserdem wurden 2024 in denselben Ländern Lieferantenaudits durchgeführt. In Österreich, Italien und Frankreich führte Implenia Bewertungen im Rahmen von Joint Ventures durch.
Auch die Risikoanalyse nach dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, das seit Anfang 2024 für Implenia in Deutschland gilt, wird digital über das neue SRM-System abgebildet. Implenia verfügt damit jederzeit über aktuelle Datensätze seiner Geschäftspartner in Deutschland und in der Schweiz, wo etwa 95 Prozent dieser Partner ansässig sind.
Implenia hält sich an die Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit und ihre Folgeerklärungen. Damit bekennt sich Implenia dazu, die international anerkannten Menschenrechte zu respektieren, sowie in den Geschäftstätigkeiten und entlang der Wertschöpfungskette zu achten. Mehr dazu im Kapitel Menschenrechte.