Wientalsammelkanal

Zusammenfassung

Zur Erhaltung der Wasserqualität und Entlastung des Wienflusses durch die Kanalisation hat die Stadt Wien mit dem Wientalsammelkanal (WSKE) einen von mehreren Bauabschnitten begonnen, die die Landeshauptstadt in einem Zeitraum von über 10 Jahren mit einem Kanalsystem komplett unterbauen sollen.

Das Projekt

Der Wientalsammelkanal verläuft unter dem Vorfluter Wienfluss im Herzen von Wien und erstreckt sich vom Stadtpark über den Karlsplatz bis zum Ernst-Arnold-Park im Bereich Rüdiger Hof. Der ca. 2.600 m lange Tunnel wurde mittels einer EPB-Schildmaschine (Ausbruchsdurchmesser 8,60 m) aufgefahren. Zur Ausführung kam eine einschalige Tübbing-Auskleidung (5+1) mit doppeltem Dichtungssystem. Die Tübbings wurden temporär verschraubt, abschnittsweise erfolgte eine permanente Verschraubung.

Acht Schachtbauwerke mit Tiefen bis 50 m wurden entlang der Trasse errichtet. Die Schächte sind in Schlitzwandbauweise (Frässchlitzwand) bzw. mit Bohrpfählen hergestellt. Die Bohrpfähle haben dabei einen Durchmesser von 2 m. Die Verbindung der Schachtbauwerke mit der Tunnelröhre erfolgte über bergmännisch hergestellte Querschläge im Schutze von HDI Verfestigungs- und Dichtkörpern (Düsenstrahlverfahren).

ARGE WSKE Porr Tunnelbau GmbH und Bilfinger Berger Bau GmbH:

  • Porr Technobau und Umwelt AG
  • Implenia Construction GmbH (ehemals Bilfinger Berger Bau GmbH und NL TUN)

Herausforderungen

Ein Höhepunkt der Schildfahrt WSKE war die Querung der bestehenden U1 unmittelbar in der Wiener Innenstadt mit einer Überdeckung von weniger als 3 m bei uneingeschränktem U-Bahnbetrieb. Zur Kompensation von möglichen Setzungen wurden in diesem Teilstück Unterfangungsinjektionen ausgeführt. Darüber hinaus wurden die beiden Röhren der U1 mit einem vollautomatischen Messsystem überwacht, das im 15 min-Takt den aktuellen Zustand des Unterfahrungsbereiches dreidimensional visualisierte.

Die beengten Platzverhältnisse des zentral in der Innenstadt gelegenen Start-schachtes stellten erhöhte Anforderungen an die TBM Montage und Startphase sowie die logistische Andienung der Vortriebe.

Weitere Informationen

Baujahr / Bauzeit

2003 – 2006 / 3 Jahre

Werkvertrags-Bausumme

CHF 63 Mio. bzw. EUR 60 Mio. (Kurs 1 € = 1,05 CHF)

Abrechnungs-Bausumme

 

Verwendungszweck

Sammelkanal

Bauverfahren

Erddruckschildvortrieb

Hauptanlagen + Merkmale

Abwassertunnel
Erddruckschild-TBM, L = 2.595 m, Ø = 8,6 m, A = 58,1 m,
einschaliger Stahlbetontübbingausbau (Øi = 7,5 m, d = 40 cm, 5+1, doppeltes Dichtungssystem)

Unterquerung der U-Bahnlinie U1

Unterfangungsinjektionen

8 Schachtbauwerke bis zu 50m tief in Schlitzwandbauweise oder mit Bohrpfahlwänden

Verbindung der Beileitungsschächte mit dem Haupttunnel konventionell oder mit Microtunneling (GFK-Vortriebsrohre DN 1600)..

Geologie

Tertiäre Schluffe, Sande, Tone

- Hydrogeologie:          max. Wasserdruck 2,5 bar

- Überdeckung:             min. 3,0 min, max. 36,0 m

Bauherr

Magistrat der Stadt Wien

Projektverfasser / Bauleitung

Ingenieurbüro A. Pauser /
Metz & Partner

Bezeichnung der ARGE

ARGE WSKE Porr Tunnelbau GmbH und Bilfinger Berger Bau GmbH

ARGE-Partner

Porr Technobau und Umwelt AG, Implenia Construction GmbH (ehemals Bilfinger Berger Bau GmbH und NL TUN)

Funktion des Unternehmers in der ARGE

Kaufmännische Federführung

Beteiligung an der ARGE

50 %

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