Attraktives Arbeitsumfeld
Inhalt
Vielfältiges Personal
GRI 102-7, 102-8, 102-10, 102-22, 401-1, 405-1
Dank personeller Vielfalt und Integration kommen komplementäre Ansichten, Meinungen und Erfahrungen zusammen, die wiederum unterschiedliche Herangehensweisen und Lösungswege hervorbringen. Implenia ist sich daher sicher, dass eine seiner Stärken von der aktiven Förderung der Vielfalt und Integration seines Personals abhängt. Für 2025 setzt sich Implenia das Ziel, die Vielfalt und Integration im Unternehmen zu fördern.
Ende 2021 beschäftigte die Implenia Gruppe insgesamt 7’292 Personen aus 94 Ländern (exklusive externe temporäre Mitarbeitende und Leiharbeiterinnen und -arbeiter).
Der Frauenanteil übertraf erneut das Niveau des Vorjahres und erreichte Ende 2021 14.5% (ohne Leih- und Temporärmitarbeitende). Der Frauenanteil auf Kaderstufe lag bei 10.6%. (Vorjahr: 11.8%). Mit 24% wiesen die Stabsstellen auf Kaderstufe den höchsten Frauenanteil auf.
2021 arbeiteten 6.4% aller Mitarbeitenden in Teilzeit (ohne Leih- und Temporärarbeitskräfte). 41% davon waren Männer. Die höchsten Teilzeitstellen-Anteile verzeichneten mit 26% die Division Real Estate und die Global Functions mit 13%. Insgesamt standen 93.5% aller Mitarbeitenden in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis.
Die Fluktuationsrate lag 2021 gruppenweit bei 19.1% (ohne saisonale Ein- und Austritte), was einer Zunahme von 7.1%-Punkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bis 2025 will Implenia diesen Wert sukzessive senken.
Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass nahezu die Hälfte aller Mitarbeitenden zwischen 30 und 50 Jahren alt ist. Über die vergangenen Jahre nahm das Durchschnittsalter der Implenia Belegschaft leicht ab.
Frauen und Männer
In Anzahl Personen
Anzahl 2021 beeinflusst durch Reorganisationsmassnahmen
Frauenquote
in %
Teil- und Vollzeitstellen
In Anzahl Personen
Anzahl 2021 beeinflusst durch Reorganisationsmassnahmen
Permanent- und Temporärstellen
In Anzahl Personen
Anzahl 2021 beeinflusst durch Reorganisationsmassnahmen
Fluktuationsrate
in%
2021 beeinflusst durch Reorganisationsmassnahmen
Altersstruktur
in %
Vollzeitstellen
in % pro Herkunftsland
Chancengleichheit
GRI 405-1
Implenia arbeitet seit Jahren intensiv daran, Chancengleichheit für Frauen und Männer zu garantieren. Mit einem Frauenanteil von 14.5% gibt sich Implenia nicht zufrieden. Daher bemüht sich die Gruppe aktiv um mehr weibliches Personal in sämtlichen Anstellungskategorien.
2020 veranstaltete Implenia zum Beispiel einen virtuelle Round Table für das Women Back to Business Programm der Universität St. Gallen (HSG). Die Management-Weiterbildung für Wiedereinsteigerinnen und Umsteigerinnen unterstützt Frauen dabei, nach einer Pause wieder im Berufsleben Fuss zu fassen.
Implenia ist seit November 2018 Mitglied bei «Advance», einem breit abgestützten schweizweiten Programm, das von namhaften Unternehmen wie ABB, Credit Suisse und IKEA gegründet wurde. Advance unterstützt aktiv und gezielt Frauen dabei, ihre Karriere voranzutreiben. Eine Massnahme ist zum Beispiel, den Anteil von Frauen in Führungspositionen durch Skill Building Workshops, Mentoring und Netzwerk-Anlässe zu erhöhen.
Faire Entlohnung
GRI 102-41
Implenia entrichtet transparente, faire und marktgerechte Löhne und Gehälter an seine Angestellten. An den Standorten in der Schweiz wird jede technisch-kaufmännische Funktion aufgrund ihrer Anforderungen sowie ihrer Verantwortung bewertet. Die Entlohnung richtet sich nach dem mit den Sozialpartnern ausgehandelten Tarifvertrag. Auch in Österreich ist die Höhe des Entgelts durch Kollektivverträge geregelt. Die Festlegung der Gehälter erfolgt geschlechtsneutral auf die jeweilige Position bezogen. Wo keine Tarifverträge bestehen, hält sich Implenia an die gesetzlichen Mindestlöhne. 2020 arbeiteten rund 80% der gruppenweiten Belegschaft unter einem Gesamtarbeitsvertrag (ohne extern temporäre Mitarbeitende und Leiharbeiter).
Trotz der geschlechtsneutralen Entlohnungsrichtlinien bestehen in der Praxis Unterschiede bei den Gehältern von Männern und Frauen in vergleichbaren Positionen. Seit einigen Jahren arbeitet die Personalabteilung daran, ungerechtfertigte Lohnunterschiede zu beseitigen. So wird beispielsweise das Budget für Gehaltserhöhungen gezielt eingesetzt, um geschlechtsbedingte Unterschiede auszugleichen.
2018 wurde Implenia in der Schweiz extern geprüft. Die Ergebnisse zeigten, dass die Anstrengungen Früchte trugen: In einer früheren Analyse aus dem Jahr 2012 betrug die durchschnittliche Differenz zwischen Männer- und Frauenlöhnen 3,8%. Die neuere Analyse zeigte eine Halbierung der Lohndifferenz auf 1,9%. Im schweizweiten Vergleich steht Implenia mit diesen Zahlen gut da: Gemäss des Bundesamts für Statistik liegt die mittlere Lohndifferenz hierzulande bei über 11% (Stand 2018). Selbstverständlich bleibt es das Ziel von Implenia, auch die restliche Differenz noch zu eliminieren.
Auf der Grundlage von Leistungsbeurteilungen im Rahmen von Mitarbeitendengesprächen passt Implenia Löhne auch individuell an. In die Berechnung fliessen neben dem Beitrag der Mitarbeitenden auch Komplexität und Umfang der Rolle sowie die lokalen Marktverhältnisse ein. Seit 2021 sind die Mitarbeitenden des oberen Kaders verpflichtet, sich jedes Jahr individuelle Ziele zu setzen, die sich auf unsere Unternehmenswerte Exzellenz, Kollaboration, Agilität, Integrität und Nachhaltigkeit beziehen. Implenia ist derzeit dabei, diesen Kreis zu erweitern, sodass in absehbarer Zeit ein Grossteil der Mitarbeitenden Jahresziele auf diese Weise definieren werden. Kadermitglieder erhalten zum vereinbarten Basislohn einen flexiblen Lohnanteil, der anhand der Zielerreichung bemessen wird. Rund 40 «Senior Manager» beziehen einen zusätzlichen Teil des Lohns in Form von Aktien.
Sowohl Anstellungsbedingungen als auch Sozialleistungen entsprechen nicht nur zeitgemässen Standards, sondern gehen stellenweise sogar deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. So profitieren die Mitarbeitenden in der Schweiz von attraktiven Vorsorgeleistungen, von einer zusätzlichen Ferienwoche sowie von einem Mutterschaftsurlaub von 16 Wochen.
Die Mitarbeitenden in Deutschland geniessen attraktive Mitarbeiterangebote, Weiterbildungsprogramme in Form von Fach- und Regionalschulungen sowie zahlreiche Sozialleistungen wie beispielsweise Jubiläumszuwendungen oder eine betriebliche Altersvorsorge.
Fast alle unbefristet angestellten Mitarbeitenden in Deutschland sind Planteilnehmer am Alters- und Risikovorsorgeplan 2005, der sie im Alter zusätzlich absichert. Neben den Altersvorsorgeleistungen wird das Risiko der Invalidität und des Todes durch den Arbeitgeber abgedeckt.
Alle Mitarbeitenden in der Schweiz sind den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend in der Implenia Pensionskasse versichert. Zusätzlich unterhält das Unternehmen die Vorsorgestiftung «Fondation Patronale», die mit einem Kapital von rund CHF 11 Mio. dotiert ist. Die Stiftung soll die wirtschaftlichen Folgen von Krankheit, Invalidität und Todesfällen mildern, indem sie Vorsorgeleistungen entrichtet, freiwillige Teuerungszulagen auf Renten gewährt oder Personen unterstützt, die von Restrukturierungsmassnahmen betroffen sind.
Mitarbeitende mit und ohne GAV
In Anzahl Personen
Anzahl 2021 beeinflusst durch Reorganisationsmassnahmen
2021 ohne Leih- und Temporärmitarbeitende
Mobile Working
Implenia nahm den Pandemie-bedingten zeitweisen Umzug ins Home Office Anfang 2020 zum Anlass, sein Regelwerk für mobile Arbeitsmodelle grundsätzlich zu überarbeiten. Das Reglement klärt die Rahmenbedingungen für Mobile Working und schliesst nicht nur die Arbeit zu Hause ein, sondern auch dienstliche Tätigkeiten an anderen Firmenstandorten, unterwegs, auf Dienstreisen oder bei Kundinnen und Kunden.
Das Ziel ist, eine sinnvolle Balance zwischen Remote Working und Büropräsenz zu fördern. Mitarbeitende in der Schweiz können beispielsweise mit ihren Vorgesetzten einen beliebigen Anteil Mobile Working festlegen während Mitarbeitende in Frankreich bis zu 55 Tage pro Jahr mobil arbeiten können. Implenia zeigt sich dadurch nicht nur als flexibler Arbeitgeber, sondern trägt auch zu einer Reduktion von Pendelfahrten bei, was wiederum der Umwelt und der Work-Life-Balance der Mitarbeitenden zugutekommt.
Beratung und Betreuung
GRI 405-1
Implenia behandelt alle Mitarbeitenden gleich – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung oder politischen Ansichten. Das Unternehmen hält sich dabei an die Vorgaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Diese regeln insbesondere die Gleichheit der Entlohnung und schliessen jegliche Art von Diskriminierung aus. Implenia informiert die Mitarbeitenden regelmässig über die Einhaltung der Vorschriften, beispielsweise im Rahmen des CEO-Newsletters.
Um alle Mitarbeitenden vor sexueller Belästigung und Diskriminierung zu schützen, definiert Implenia im Code of Conduct klare Verhaltensregeln und unterhält eine Compliance Kontaktstelle sowie eine Anlaufstelle für Frauen. Mitarbeitende erhalten hier Rat und Unterstützung bei Fragen und Problemen und können Vorfälle vertraulich melden.
In Fällen, bei denen die internen Beratungs- und Unterstützungsangebote nicht ausreichen, bietet Implenia seinen Mitarbeitenden zudem die Möglichkeit, sich kostenlos und vertraulich an eine externe Beratungsstelle zu wenden. Die Beraterinnen und Berater der externen Dienstleisterin ICAS leisten professionelle Hilfe, beispielsweise in Fällen von Mobbing oder Belästigung. Sie unterstützen Mitarbeitende wenn nötig auch frühzeitig bei familiären Problemen, Ängsten oder psychischen Leiden – bevor sich Sorgen und Probleme negativ auf Konzentration und Leistungsfähigkeit auswirken.
Offene Gesprächskultur
Implenia bietet ein Arbeitsumfeld, das Mitarbeitende stützt und ihnen erlaubt, die anspruchsvollen Aufgaben in der Baubranche zu bewältigen. Das Unternehmen pflegt eine offene Gesprächskultur, in der wichtige Entwicklungen und Entscheide rechtzeitig und transparent kommuniziert werden. Der CEO wendet sich regelmässig in einem Newsletter direkt an die Mitarbeitenden und äussert sich zu Entwicklungen im Unternehmen oder in dessen Umfeld.
Das Mitarbeitermagazin «Impact» wird zweimal jährlich per Post in vier Sprachen an die gesamte Belegschaft gesendet. Es steht unter impact.implenia.com auch online zur Verfügung und informiert über laufende Projekte und Initiativen des Unternehmens – stets auch zu Themen der Nachhaltigkeit. Im Intranet finden Mitarbeitende sämtliche für sie bedeutsamen Informationen und Dokumente. Das interne soziale Netzwerk «Yammer» bietet zudem die Möglichkeit, Wissen auszutauschen, Inhalte zu teilen und in Dialog zu treten.
Zudem veranstaltet Implenia regelmässig physische und virtuelle Informationsanlässe zu aktuellen Themen, fördert den Austausch über digitale Diskussionsforen und den persönlichen Kontakt zum Management. Zweimal im Jahr findet ein gruppenweites «Leadership Forum» statt. Rund 180 Kadermitarbeitende diskutieren dabei gemeinsam aktuelle strategische, operative und kulturelle Themen.
Mit der «Young Generation»-Organisation ermöglicht Implenia schliesslich auch Begegnungen zwischen dem Management und jungen, motivierten Mitarbeitenden, welche die Zukunft des Unternehmens prägen. Junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Regionen und Ländern entwerfen an Workshops gemeinsam Ideen, um Implenia als modernes Unternehmen zu stärken und das Tagesgeschäft erfolgreich zu gestalten.
Etwa einmal pro Monat lädt der CEO eine kleine Gruppe von Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Abteilungen beim «Meet & Greet our CEO André» zu einem informellen Austausch und gegenseitigem Kennenlernen ein.
Aus- und Weiterbildung
GRI 401-1
Individuelle Entwicklung
Um seine Innovationsstrategie umzusetzen, möchte Implenia herausragende Talente anziehen und sie langfristig für das Unternehmen begeistern. Deshalb finden die Mitarbeitenden bei Implenia ein vielfältiges Aus- und Weiterbildungsangebot. Es ermöglicht ihnen, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten zu erweitern und sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln.
Doch nicht nur die Mitarbeitenden erhalten genügend Raum für ihr persönliches Weiterkommen und werden in ihren beruflichen Karrieren gefördert – auch das Weiterbildungsprogramm selbst wird laufend ausgebaut. Überdies unterliegen die Trainings einer stetigen Qualitätskontrolle. 2020 führte Implenia einen neuen, digitalen eCampus zunächst in Deutschland und der Schweiz ein. Mit wenigen Mausklicks können sich die Mitarbeitenden nun zu Trainings anmelden oder eLearnings starten.
Um alle Mitarbeitenden gleichermassen in ihrer Karriere zu unterstützen, testete Implenia 2019 einen neuen Standard zum Review der Organisation und ihrer Talente: die «Organization Capabilities Review». Nach der erfolgreichen Einführung für Führungskräfte kommt dieser in den kommenden Jahren nach und nach in der gesamten Organisation zur Anwendung.
Führungsausbildung
Implenia fördert Mitarbeitende mit Führungsverantwortung seit 2016 mit dem Führungsausbildungsprogramm «Winning Performance», mit dem ein einheitliches Führungsverständnis angestrebt wird.
Winning Performance dauert insgesamt sechs Tage, an denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Wissen aus Bereichen wie Führung, Kommunikation und Finanzmanagement aneignen. Am Abend findet jeweils ein informeller Austausch mit gemeinsamen Aktivitäten statt, wobei das Kennenlernen und Vernetzen im Vordergrund stehen. 2020 nahmen 58 Führungskräfte am Programm teil, welches aus Sicherheitsgründen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verkürzt stattfand.
Nachwuchsförderung
Mit Hilfe eines systematischen Talentmanagements besetzt Implenia frei werdende Positionen möglichst mit geeigneten Personen aus den eigenen Reihen. In Anbetracht des zunehmenden Fachkräftemangels in der Branche gilt es aber auch, Talente extern zu gewinnen. So gibt das Unternehmen beispielsweise Studienabgängerinnen und -abgängern die Möglichkeit, ein zwölfmonatiges Trainee-Programm zu absolvieren, um in kaufmännischen oder technischen Berufen Fuss zu fassen.
Nicht zuletzt dank seiner vielfältigen Ausbildungsangebote wird Implenia als attraktiver Arbeitgeber geschätzt. In einer breiten Umfrage unter Studierenden im Bereich Engineering platzierte sich die Gruppe 2021 wie bereits im Vorjahr im ersten Viertel der 100 meistgewünschten Arbeitgebenden. Am Universum Swiss Student Survey nahmen rund 12'000 Studierende von Schweizer Universitäten und Fachhochschulen teil.
Berufsausbildung
Implenia will sich im Bereich der Nachwuchsförderung als Referenz in der Baubranche positionieren. Das Unternehmen bildet seit jeher junge Fachkräfte aus. Damit sichert es die eigene Zukunft und nimmt gleichzeitig seine gesellschaftliche Verantwortung wahr. 2021 waren rund 200 Lernende in einer gewerblichen oder technisch-kaufmännischen Lehre bei Implenia tätig, 112 davon schlossen ihre Ausbildung ab. Rund ein Drittel der Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger blieben im Unternehmen.
Implenia bietet seinen Lernenden nicht bloss einen Ausbildungsplatz, sondern stärkt ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen durch regelmässige Lernendenprojekte: 2020 realisierten beispielsweise Lernende des zweiten Lehrjahres eine Holzbrücke, eine Grillstelle und einen Gehweg in der Gemeinde Saas-Balen im Kanton Wallis.
Implenia Norwegen kürt seit 2019 die oder den «Mentorin oder Mentor des Jahres» und die oder den «Auszubildende/-n des Jahres» und zeigt damit Wertschätzung für ausserordentliche Leistungen in der Nachwuchsausbildung. Implenia Schweden betreibt seit Oktober 2019 ein eigenes Ausbildungsprogramm für gewerbliches Personal, die sogenannten «Blue Collar Worker». Zehn der ersten zwölf neu ausgebildeten Fachleute erhielten nach Abschluss des Programms ein Jobangebot.
Auch in Deutschland bildet das Unternehmen angehende Berufsfachleute aus. Implenia Deutschland wurde sowohl 2019 als auch 2020 als «Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb» rezertifiziert. Für das Zertifikat wurden alle Auszubildenden von einer unabhängigen Stelle befragt und relevante Kennzahlen ausgewertet.
Lehrabgänger und Weiterbeschäftigungen
In Anzahl Personen
Anzahl 2020 & 2021 beeinflusst durch Reorganisationsmassnahmen
Gesundheit und Sicherheit
GRI 403-2
Um Unfälle und berufsbedingte Krankheiten zu vermeiden, räumt Implenia dem Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz (Health & Safety) höchste Priorität ein. So bildet Health & Safety einen festen Besprechungspunkt in jeder Sitzung des Implenia Executive Committee. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen zahlreiche Initiativen gestartet und Strukturen geschaffen, um die Risiken auf seinen Baustellen zu minimieren. So können inzwischen fast 100% der Unternehmenseinheiten der Gruppe ein ISO 45001 Zertifikat vorweisen.
Damit verfügt Implenia heute über eine ausgebaute interne Health & Safety-Organisation mit klar definierten Verantwortlichkeiten, Vorschriften und Prozessen. Passieren trotzdem Unfälle, werden diese systematisch erfasst, ausgewertet und bei Bedarf daraus folgende Massnahmen ergriffen. Grundlage dafür bildet unter anderem ein obligatorisches Gespräch der oder des Verunfallten mit den Vorgesetzten zur Abklärung der Unfallursache.
Sicherheitskultur
Zu einer wirksamen Sicherheitskultur gehört grundsätzlich ein offener Umgang mit Fehlern. Alle Menschen möchten Fehler vermeiden. Wenn sie trotzdem geschehen, dürfen sie nicht verheimlicht und verharmlost werden. Es ist wichtig, Fehler anzusprechen, zu korrigieren und daraus zu lernen.
Der Code of Conduct verpflichtet sämtliche Mitarbeitende, die Sicherheitsvorschriften ausnahmslos einzuhalten. Implenia lässt es jedoch nicht bei Vorschriften bewenden, sondern trägt aktiv dazu bei, das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeitenden zu schärfen. Das beginnt beispielsweise in der Schweiz schon während der Einführungswoche der neuen Auszubildenden.
Im Arbeitsalltag dienen regelmässige Besprechungen und Workshops dazu, Gefahren zu erkennen, den Umgang mit Risiken zu verbessern und Erkenntnisse auszutauschen. In den letzten Jahren führte Implenia diverse Programme und Aktionen durch, überwiegend auf lokaler Ebene und in den operativen Einheiten. So findet etwa bei allen Projekten mindestens einmal pro Monat die interne Schulung «15 Minuten Sicherheit» statt.
Auch auf Managementebene setzt das Unternehmen im Rahmen von Führungskräfte-Workshops alles daran, noch mehr Bewusstsein für die gruppenweite Sicherheitskultur zu schaffen. Der Leitsatz lautet: «Arbeitssicherheit ist Führungsaufgabe!». Besonders bewährt hat sich das regelmässige Reporting, das den Verantwortlichen in den operativen Einheiten einen Überblick über die aktuelle Entwicklung der Unfallrate gibt und Prognosen ermöglicht. So lassen sich Fehlentwicklungen rasch erkennen und Gegenmassnahmen einleiten.
Implenia verstärkt laufend die internationale Zusammenarbeit für mehr Arbeitssicherheit. Ein regelmässiger Erfahrungsaustausch innerhalb der gruppenweiten Health & Safety-Organisation dient dazu, voneinander zu lernen, Verbesserungspotenziale zu erkennen und Synergien zu nutzen. Insbesondere Musterbeispiele aus verschiedenen Ländern helfen dabei, Erfahrungen zu teilen und so das Sicherheitsniveau aller Unternehmensbereiche auf den gleichen, hohen Standard zu bringen.
Health & Safety-Award
Mit dem Health & Safety-Award zeichnet Implenia jedes Jahr eine Baustelle, ein Team oder eine Person für herausragende Leistungen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz aus. Der Award soll die Motivation bei der Umsetzung von Massnahmen und das Verantwortungsbewusstsein stärken. In einem Voting küren die Implenia Mitarbeitenden den oder die Sieger unter den eingereichten Vorschlägen.
Den ersten Platz beim Health & Safety Award 2020 erreichte das Team von Civil Engineering Frankreich beim Projekt CERN. Die Mitarbeitenden erhielten den «Goldenen Helm» für ihr praktisches und sicheres System zum Befestigen von Lasten. Ein besonderer Erfolg ist, dass dieses Team bereits im Jahr davor den ersten Platz belegte und damit eindrucksvoll sein hohes Sicherheitsdenken unter Beweis stellte.
Unfälle und Absenzen
GRI 403-2
Dank ihres unablässigen und konsequenten Engagements erreichte Implenia, dass die Unfallrate 2021 auf einen Wert von 47 Unfällen pro Tausend Vollzeitstellen sank. Die gesamte Gruppe setzt sich jedes Jahr das Ziel, die Unfallrate weiter zu senken und definiert dafür individuelle Ziele für jede Geschäftseinheit, die wöchentlich überprüft werden. Trotz dieser positiven Entwicklung ereignete sich 2021 leider ein tödlicher Unfall auf einer Implenia Baustelle. Solche tragischen Unfälle müssen unbedingt vermieden werden. Ein stetiges Risikobewusstsein und die konsequente Einhaltung der Sicherheitsvorgaben sind dabei zentral.
Die Nicht-Berufsunfälle blieben 2021 stabil (keine Veränderung zu 2020). Mehrheitlich ereigneten sich die Unfälle beim Wintersport, im Strassenverkehr während der Freizeit oder in den Ferien sowie durch Fehltritte oder Stürze in Haus und Garten.
68% der Abwesenheiten wurden 2020 in der Schweiz durch Krankheit verursacht, 17% durch Berufsunfälle und 15% durch Nicht-Berufsunfälle. Dieses Verhältnis veränderte sich in den vergangenen Jahren nicht wesentlich. Insgesamt verzeichnete Implenia 2021 eine Abwesenheitsrate durch Berufsunfälle von 0,32%. Dieser Wert war in den letzten Jahren stabil (2020: 0,32%). Die Anzahl berufsunfallbedingter Abwesenheitstage sank auf 9'819 (2019: 10'664).
Für die Betreuung verunfallter oder erkrankter Mitarbeitender und deren Wiedereingliederung arbeitet Implenia mit internen Gesundheitsmanagern zusammen. Im Jahr 2020 betreuten diese 189 Fälle.
Berufsunfälle
in Anzahl Ereignisse pro 1000 Vollzeitstellen
Nicht-Berufsunfälle
in Anzahl Ereignisse pro 1000 Vollzeitstellen
Abwesenheitsrate
in % Abwesenheitstage zu den Kalendertagen
COVID-19
Auf den Baustellen und in den Büros ergriff Implenia zahlreiche Massnahmen zur Information und zum Schutz der Mitarbeitenden und Subunternehmer. Dazu setzte die Gruppe eine globale Taskforce sowie einzelne Länder-Taskforces ein. Auf einem eigens geschaffenen Website-Bereich finden sich neben den aktuell geltenden Bestimmungen auch Plakate und Merkblätter in diversen Sprachen für die Baustellen sowie ein Kontaktformular für anonyme Verbesserungsvorschläge. Ausserdem zeigt eine Bildergalerie besonders wirksame Schutzmassnahmen aus zahlreichen Büros und von Baustellen von Implenia.
Im Rahmen des Health & Safety Awards wurde 2020 auch ein «Silberner Helm» für erfolgreiche Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus vergeben. Er ging an das Projektteam «Neues Technisches Rathaus Mannheim» von Buildings Deutschland. Durch die rasche und gut organisierte Umsetzung zahlreicher Vorkehrungen, wie zusätzliche Waschstationen für Mitarbeitende, regelmässige Desinfektion und Reinigung sowie eine klare Dokumentation aller getroffenen Massnahmen, wurden die Mitarbeitenden vor Ort vorbildlich geschützt.
WELL-Zertifizierung
2021 bezog Implenia die Räumlichkeiten seines neuen Hauptsitzes «Implenia Connect» im «Ambassador House» in Opfikon. Dabei legt das Unternehmen grössten Wert darauf, dass nach den neuesten Nachhaltigkeitsstandards gebaut wird. Das Ambassador House ist für sich bereits LEED Platinum zertifiziert. Den Mieterausbau erledigte Implenia selbst und hält dabei die Richtlinien des «WELL Building Standard» ein. Gebäude, die nach WELL zertifiziert sind, fördern Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden mit Massnahmen in zehn Themenbereichen, die auf wissenschaftlicher Forschung beruhen: Luft, Wasser, Ernährung, Licht, Bewegung, thermischer Komfort, Schallschutz, Materialien, Geist und Gemeinschaft.