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«Impact Real Estate»: Aktivierung der sozialen und ökologischen Mehrwerte von Immobilien

Über die Entwicklung, den Bau und Betrieb von Immobilien lassen sich ökologische und gesellschaftliche Mehrwerte generieren. Anlässlich der IMMO’24 hat Marc Lyon, Head Real Estate Development Switzerland, gemeinsam mit führenden Immobilienfachleuten entlang von vier Hypothesen beleuchtet, wie diese Mehrwerte ausgeschöpft, gemessen und in eine finanzielle Wertbetrachtung überführt werden können.

Hypothese 1: Nachhaltige Immobilien stiften Mehrwerte. Diese sind allerdings bedingt messbar.

Nachhaltige Immobilien können auf allen Ebenen grosse Mehrwerte stiften. Im gesellschaftlichen Kontext stellt sich dabei die Frage, welchen Beitrag zur Wohnraumversorgung sie leisten. So ist es elementar, dass die Wohnungen zur gesellschaftlichen Struktur passen, und dass Angebote für unterschiedliche Budgets und Haushaltsformen bereitgestellt werden. Im Zentrum steht für Joëlle Zimmerli, Inhaberin und Geschäftsführerin der Zimraum GmbH, die Verteilungsfrage:  Es reiche nicht, ein ideales Wohnungsangebot zu haben – entscheidend sei auch, an wen diese Wohnungen vergeben werden. Mit ihren Portfolios hätten Immobilieneigentümer eine grosse Hebelwirkung, wenn es um die Schaffung sozialer Mehrwerte geht – und in der Masse würden diese durchaus messbar.

Auf der ökologischen Ebene steht das Erreichen einer Netto-Null-Bilanz über den ganzen Lebenszyklus im Zentrum. Dabei steht besonders die Baubranche noch vor zahlreichen Herausforderungen, beispielsweise hinsichtlich Erstellungsenergie und Baumaterialien. Anne Caminade, Project Manager bei Lemon Consult, sieht den «heiligen Gral» in geschlossenen Materialkreisläufen. Energie-selbstversorgende Liegenschaften sowie die Nutzung von Solarstrom und anderen vor Ort zugänglichen erneuerbaren Energiequellen bergen zudem grosses Potenzial, wenn es darum geht, Unabhängigkeit von welt- oder energiepolitischen Schwankungen zu erlangen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Adaptierbarkeit: Nachhaltige Immobilien müssen so geplant und entwickelt werden, dass sie auf verändernde Rahmenbedingungen und Nachfragesituationen reagieren können.

Hypothese 2: Die Marktwertberechnungen bilden die ökologischen und sozialen Mehrwerte zukunftsfähiger Immobilien ungenügend ab.

Hypothese 3: Den antizipierten Risiken von Immobilien wird heute zu wenig Rechnung getragen.

Hypothese 4: Staatliche Eingriffe werden zunehmen, wenn der Markt nicht schnell genug wirksame Lösungen umsetzt.

Fazit

Ihr Ansprechpartner

Marc Lyon, MRICS
Head Real Estate Development Switzerland
+41 58 474 04 38 marc.lyon@implenia.com Linkedin Visitenkarte herunterladen Visitenkarte