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Exoskelett - Mehr Ergonomie auf der Baustelle

In Basel testete Implenia den Einsatz von Exoskeletten, um die Mitarbeitenden bei anstrengender Überkopfarbeit entlasten. Der Versuch fiel zwiespältig aus.

Implenia ist offen für neue Technologien und will auch von anderen Industrien lernen. Das Unternehmen hat zu diesem Zweck unter anderem einen Innovation Hub eingerichtet. Das divisionsübergreifende Team hat zur Aufgabe, vielversprechende Ideen rasch, aber strukturiert auf ihre Praxistauglichkeit im Baubereich zu prüfen.

Innovation trägt nicht allein dazu bei, schneller und besser zu bauen. Neue Technik kann auch zum Wohl der Mitarbeitenden beitragen. So testete Implenia im Frühjahr 2019 bei Baumeisterarbeiten in Basel (CH) erstmals zwei sogenannte Exoskelette – eine neuartige Ausrüstung, die vor allem der Gesundheit und Sicherheit dient. Der Versuch fand in einer Kehrichtverbrennungsanlage statt, in der Implenia für Erweiterungsmassnahmen beauftragt war. 

Die Exoskelette erinnern an ein Korsett, das wie ein Rucksack angeschnallt und zusätzlich an den Oberarmen fixiert wird. Bei Tätigkeiten über Schulterhöhe unterstützen Seilzüge die Muskeln und entlasten Rücken und Schultern: Das Gewicht der Arme und des Werkzeugs wird mechanisch auf die Hüfte abgeleitet.

Die mechanischen Helfer sind bereits seit einiger Zeit in anderen Industrien im Einsatz, zum Beispiel im Automobilbau. Sie erleichtern anstrengende Handgriffe über Kopfhöhe spürbar. Die Mitarbeitenden ermüden weniger und können konzentrierter arbeiten. Dadurch sinkt auch das Unfallrisiko.

Doch was sich am Fliessband durchgesetzt hat, eignet sich auf dem Bau nur bedingt. «Unser Versuch zeigte, dass Exoskelette hilfreich sein können für Tätigkeiten mit einem Armwinkel von über 60 Grad», sagt Matthias Dalchow, Stv. Head Project Excellence & Services Buildings Schweiz. Bis auf das Bohren von Löchern in der Decke gab es beim Versuchsprojekt allerdings kaum Arbeiten, die in dieser Haltung ausgeführt werden mussten. Hauptsächlich ging es in Basel darum, Schwerlaststützen zu versetzen.

Nach Abschluss des zweiwöchigen Tests füllten die Mitarbeitenden einen Fragebogen aus, um die für den Bau neuartige Technologie zu bewerten. Das Fazit fiel gemischt aus. «Wir geben keine generelle Empfehlung ab», meint Dalchow, «aber je nach Art der Tätigkeit ist der Einsatz von Exoskeletten sinnvoll.» Inzwischen haben verschiedene Bereiche im Unternehmen Interesse bekundet. Gut möglich also, dass sich demnächst weitere Mitarbeitende der Implenia künstliche Skelette anschnallen.