Nachhaltigkeit bei Implenia
Implenia ist das führende Bau- und Baudienstleistungsunternehmen der Schweiz mit einer starken Stellung im Infrastrukturmarkt in Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweden und Norwegen sowie bedeutenden Aktivitäten im Hoch- und Ingenieurbau im deutschsprachigen Raum. Bei allem, was Implenia tut, verfolgt die Gruppe nicht allein wirtschaftliche Ziele, sondern nimmt auch ihre Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt wahr.
Inhalt
Editorial
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In Gesprächen mit Kunden spüre ich ein wachsendes Interesse für unsere nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen. Mehr und mehr Marktteilnehmer erkennen die Notwendigkeit, aber auch die Chancen des nachhaltigen Wirtschaftens. Dies gilt insbesondere für die öffentliche Hand, die bei Beschaffungen die Kriterien Nachhaltigkeit und Innovation immer stärker gewichtet.
Diese Entwicklung äussert sich in der Nachfrage nach zukunftsfähigen Hochbau- und Infrastrukturprojekten, die wir dank unserer langjährigen Erfahrung im nachhaltigen Bauen kompetent erfüllen können. Ich bin stolz, ein Unternehmen zu leiten, das die Zeichen der Zeit früh erkannte und ein fundiertes Know-how aufbauen konnte. Nachhaltigkeit ist einer von fünf Unternehmenswerten von Implenia und ein fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie.
Die Corona-Pandemie zeigt, dass ein Unternehmen auf langfristige und solide Geschäftspraktiken aufbauen muss. Dies geht nur, wenn es sich wissenschaftlich fundierte ökologische Ziele setzt, sich über die eigene Geschäftstätigkeit hinaus engagiert, auf gesellschaftliche Bedürfnisse reagiert und so gemeinsam mit dem Umfeld wächst.
Wir haben diesbezüglich bereits guten Fortschritt geleistet, sind aber noch lange nicht am Ende unserer Reise angelangt. Dies führen uns die zwölf neuen Nachhaltigkeitsziele vor Augen, die wir uns bis zum Jahr 2025 gesetzt haben.
Nachhaltiges Denken und Handeln könnte – und sollte – ein noch stärkerer Bestandteil unseres Alltags sein. Wir werden den eingeschlagenen Weg weitergehen – als Gruppe, als Team und als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter. Um dabei weiterzukommen, braucht es Mut. Es braucht ihn, um aus alten Mustern auszubrechen und nach noch besseren Lösungen zu suchen.
Grosse Hoffnungen setze ich in die Entwicklungen rund um die Digitalisierung und die Kreislaufwirtschaft. In diesen Bereichen möchte Implenia einen Unterschied machen und in unserer Industrie Massstäbe setzen. Wir haben die Spezialisten, um hierbei beispielhaft voranzugehen. Dies gilt auch für neue Vertragsmodelle, die einen partnerschaftlichen Ansatz verfolgen.
Ich lade alle innerhalb und ausserhalb unseres Unternehmens dazu ein, zusammen mit uns noch intensiver an nachhaltigen Konzepten, Prozessen und Produkten zu arbeiten und gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu schaffen.
Ich danke Ihnen für die Unterstützung und freue mich darauf, was wir gemeinsam erreichen können.
André Wyss, CEO
Implenia auf einen Blick
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Implenia ist ein internationales Bau- und Immobiliendienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in 8152 Glattpark (Opfikon) bei Zürich. Es blickt auf eine rund 150-jährige Bautradition zurück. Erfahrung, Grösse und Finanzkraft erlauben es dem Unternehmen, sich in den Heimmärkten Schweiz, Deutschland, Österreich, Norwegen, Schweden und Frankreich für die Nachhaltigkeit zu engagieren. Das breite Angebotsspektrum sowie die tiefe Erfahrung seiner Spezialistinnen und Spezialisten erlauben es der Gruppe, komplexe Grossprojekte zu realisieren und Bauwerke über den gesamten Lebenszyklus integriert und kundennah zu begleiten. Implenia beschäftigt europaweit mehr als 7’000 Personen und erzielte im Jahr 2021 einen Umsatz von knapp CHF 4 Mrd. Das Unternehmen ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (IMPN, CH0023868554). Sämtliche Finanzkennzahlen finden sich im Geschäftsbericht.
Haupt-Leistungen
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Implenia umfasst organisatorisch vier Divisionen und verschiedene globale Funktionen. Die Divisionen Real Estate, Buildings, Civil Engineering und Specialties bearbeiten ihre Märkte erfolgreich durch unternehmerische Verantwortung und gebündelte Expertise. Die globalen Funktionen (Finance, HR, Legal, Marketing/Communications und IT) unterstützen die Divisionen und stellen in ihren Bereichen eine gruppenweite Führung sicher. Um die Nähe zu unseren Kunden und eine tiefe lokale Verankerung zu gewährleisten, haben wir regionale und nationale Organisationen etabliert, die bereichsübergreifend die Interessen von Implenia vertreten.
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Die höchsten Kontrollorgane der Gruppe sind einerseits der Verwaltungsrat (Vorstand), der für die Bestellung und Überwachung der Geschäftsführung sorgt, und andererseits das Implenia Executive Committee (IEC), das sich aus dem CEO, dem CFO, der CHRO, dem General Counsel, dem Head Country Management sowie den vier Division Heads zusammensetzt. Der Verwaltungsrat zählt sieben Mitglieder und verantwortet die strategische und finanzielle Führung der Gruppe. Mitglieder des Verwaltungsrats wirken unabhängig und nehmen keine operativen Führungsaufgaben innerhalb von Implenia oder einer ihrer Konzerngesellschaften wahr.
Nachhaltigkeitsorganisation
Implenia verfügt über eine dedizierte Organisationsstruktur, die sich um die Verankerung der nachhaltigen Entwicklung im Unternehmen befasst: Die Abteilung Sustainability in der Division Specialties.
Diese globale Abteilung unterstützt sämtliche Divisionen und Global Functions bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. Zusammen mit den lokalen Spezialistinnen und Spezialisten der anderen Divisionen und mit den Country Units betreiben die Fachleute von Sustainability das Nachhaltigkeitsmanagement und -reporting, unterstützen Massnahmen in Bauprojekten und bringen Initiativen auf Gruppenebene voran. Die globale Nachhaltigkeitsabteilung erbringt sowohl projektspezifische Dienstleistungen («Nachhaltiges Bauen» und «Umweltschutz») als auch interne Dienstleistungen («Nachhaltige Implenia»). Als Head der Division Specialties vertritt Anita Eckardt die Belange der Nachhaltigkeit als Delegierte im Implenia Executive Committee.
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Unterstützt und beaufsichtigt wird die Abteilung Nachhaltigkeit vom Sustainability Committee (SusCom). Dieses setzt sich zusammen aus Vertretenden aller Divisionen und der globalen Funktionen. Präsidiert wird das Gremium durch Anita Eckardt, Head Division Specialties. Sie vertritt die Entscheide des SusCom auch im Implenia Executive Committee. Das SusCom trifft sich viermal pro Jahr, um aktuelle Themen zu besprechen, Nachhaltigkeitsziele zu definieren, strategische Entscheidungen zu fällen und gruppenweite Initiativen zu lancieren, etwa zum gesellschaftlichen Engagement, zu den ethischen Leitlinien der Gruppe, den Arbeitsbedingungen oder zum Umweltschutz. Auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung unterliegt der Prüfung durch das Sustainability Committee.
Nachhaltigkeitsmanagement
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Nachhaltige Entwicklung ist ein umfassendes Konzept, das bereichsübergreifend implementiert und gelebt werden muss. Es handelt sich um eine Querschnittsaufgabe, die sämtliche Geschäftstätigkeiten betrifft, und die das Engagement der Mitarbeitenden auf allen Stufen des Unternehmens erfordert. Daher verfolgt Implenia ein integriertes Nachhaltigkeitsmanagement.
Aufgabe der Nachhaltigkeitsabteilung ist es, im Austausch mit Stakeholdern wesentliche Themen aufzugreifen, gruppenweite Standards zu setzen und Massnahmen sowie Ziele für die Divisionen und globalen Funktionen vorzuschlagen. Die Umsetzung der Ziele und Massnahmen erfolgt in Zusammenarbeit mit den betroffenen operativen Divisionen und den globalen Funktionen.
Die Umsetzungsverantwortung liegt in der Regel nicht bei der Nachhaltigkeitsabteilung, sondern direkt in der operativen Linie oder bei den globalen Funktionen. Jede Division verfügt über mindestens eine verantwortliche Person zu den Themen Safety, Quality und Sustainability – dazu gehört auch der Umweltschutz. Diese Person erfüllt eine wichtige Vermittlerrolle bei Nachhaltigkeitsthemen in der operativen Linie. So stellt Implenia sicher, dass sich alle Geschäftsbereiche intensiv mit Fragen der Nachhaltigkeit beschäftigen und sich dafür einsetzen, die definierten Ziele zu erreichen.
Jeweils zu Jahresbeginn definieren die Divisionen und globalen Funktionen zusammen mit der Abteilung Sustainability auf der Grundlage der unternehmensweiten Nachhaltigkeitsziele die wesentlichen Jahresziele. Im Laufe des Jahres treffen sich die Geschäftsleitung und die Zielverantwortlichen zu mehreren «Touchpoint»-Besprechungen: Beim ersten Touchpoint werden die Jahresziele diskutiert, bei Bedarf angepasst und verabschiedet. An den nachfolgenden Touchpoints werden der Umsetzungsstand besprochen und die nächsten Schritte definiert. Auf diese Weise überprüfen die Verantwortlichen regelmässig, ob die Massnahmen auf gutem Weg sind und stimmen die einzelnen Geschäftsbereiche aufeinander ab.
Nachhaltigkeitsstrategie
Seit 2009 ist Nachhaltigkeit integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Folgende Darstellung zeigt die wichtigsten Meilensteine der vergangenen Jahre auf.
Unsere Meilensteine
5. Nachhaltigkeitsbericht
(Ausgabe März 2021)
2020
4. Nachhaltigkeitsbericht
(Ausgabe August 2018)
2019
2018
2017
2016
3. Nachhaltigkeitsbericht
2014/2015
2015
2014
2. Nachhaltigkeitsbericht
2012/2013
2013
2012
1. Nachhaltigkeitsbericht
2011
2011
2010
2009
Auswirkung der Geschäftstätigkeit
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Die rund 80’000 Beschäftigten des Schweizer Baugewerbes erzielen pro Jahr eine Wertschöpfung von über CHF 33 Mrd., was rund fünf % des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Sie verarbeiten dabei insgesamt 63 Millionen Tonnen Material1. 56 Millionen Tonnen davon (88%) entfallen auf Baustoffe, die restlichen 7 Millionen Tonnen (12%) stecken als Öl-Äquivalente in der Energie, die zu deren Verarbeitung aufgewendet wird.
Die jährliche Umweltbelastung im Baubereich erreicht insgesamt 57 Billionen Umweltbelastungspunkte2, wovon der Energieverbrauch den überwiegenden Anteil (56%) verursacht.
Diese Zahlen geben eine Vorstellung davon, welche immense Bedeutung das Bauwesen für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt hat. Auch die Tätigkeiten von Implenia haben deutliche Auswirkungen auf alle drei Sphären der Nachhaltigkeit. Das Unternehmen nimmt die Verantwortung wahr, die sich daraus ergibt und setzt sich langfristig für das Wohl heutiger und zukünftiger Generationen ein.
Im Umweltbereich verfügt Implenia je nach Position der Produkte und Dienstleistungen innerhalb der Wertschöpfungskette über unterschiedliche Einflussmöglichkeiten. Kann beispielsweise bei der Planung eines Projekts noch grundlegend über die Materialwahl nach ökologischen Gesichtspunkten und den Energieverbrauch im Betrieb entschieden werden, steht bei der Realisierung die umweltschonende Verarbeitung im Vordergrund (siehe dazu auch nächstes Kapitel).
Auch nutzt Implenia seine führende Stellung in der Schweizer Baubranche, um dem Nachhaltigkeitsgedanken zu breiter Akzeptanz zu verhelfen. So zum Beispiel mit der Realisierung von Pilotprojekten, durch Mitarbeit an Standards oder bei der Verpflichtung von Geschäftspartnern zur Einhaltung des «Code of Conduct».
Höchste Priorität hat für Implenia die Eindämmung des Klimawandels. Das Unternehmen leistet seinen Beitrag dazu, indem es bei seinen Tätigkeiten die Treibhausgasemissionen reduziert. Dies erreicht die Gruppe bei eigenen Projekten mit innovativen Bautechniken oder dem Einsatz von Materialien, die weniger graue Energie erfordern. Implenia vermindert zudem den direkten Verbrauch fossiler Energien auf Baustellen, Werkhöfen und in Produktionsanlagen.
1 MatCH-Studie des BAFU, 2017
2 Schweizer Kennzahl zur Berechnung von Ökobilanzen (siehe Erklärung unter Bundesamt für Umwelt)
Einflussmöglichkeiten des Unternehmens
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Bauten, die Implenia von Grund auf selber entwickelt, gestaltet das Unternehmen nach eigenem Ermessen und von Anfang an nachhaltig. Dabei berücksichtigt Implenia vielfältige Kriterien und stützt sich auf das intern entwickelte Bewertungstool GeNaB® – Gesamtbewertung Nachhaltiges Bauen.
en meisten Fällen beteiligt sich Implenia jedoch als General- oder Totalunternehmer (GU / TU) an einer privaten oder öffentlichen Ausschreibung und übernimmt die Planung aus der Vorprojektphase. Bei solchen Projekten hat die Bauherrschaft die Umweltauswirkungen eines Projekts in der Nutzungsphase bereits weitgehend festgelegt – etwa die Energieintensität eines Gebäudes. Implenia kann dann nur noch indirekt Einfluss nehmen, zum Beispiel, indem die Gruppe sozialverträglichere und umweltfreundlichere Varianten oder Materialien anbietet. Die Entscheidung liegt letztlich beim Auftraggeber.
Einen grossen Hebel, um die sozialen, ökologischen und ökonomischen Auswirkungen eines Bauprojekts zu beeinflussen, hält Implenia bei der Ausführungsplanung in der Hand. Hier entscheidet das Unternehmen weitgehend in Eigenregie, welche Maschinen zum Einsatz kommen, wie Abfälle getrennt und entsorgt werden und welche Arbeitsbedingungen auf der Baustelle herrschen. Allerdings ist der Anteil der Emissionen während der Bauphase vergleichsweise gering im Vergleich zu den Gesamtemissionen eines Hochbauprojekts über dessen gesamten Lebenszyklus.
Als Grossabnehmer von Baumaterialien wie Beton, Stahl, Gips, Natursteinen oder Glas ist Implenia in hohem Mass von der Verfügbarkeit dieser Ressourcen abhängig. Andererseits kann das Unternehmen durch vorbildliche Kaufentscheide viel bewirken. So können lokale Materialien bevorzugt oder gezielt Materialien mit einem geringen Gehalt an grauer Energie ausgewählt werden. Voraussetzung dafür sind allerdings die Unterstützung durch den Bauherrn sowie eine transparente Lieferkette (siehe Kapitel Lieferantenmanagement).
Risiken und Chancen aufgrund des Klimawandels
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Als Bau- und Immobiliendienstleistungsunternehmen mit breitem Portfolio ist Implenia in vielfältiger Weise vom Klimawandel betroffen. Wie die untenstehende Tabelle zeigt, gibt es dabei sowohl ökonomische Chancen als auch Risiken. So könnten klimatische Veränderungen zu einer verstärkten reaktiven Bautätigkeit und damit zu zusätzlichen oder umfangreicheren Aufträgen im Bereich Sanierung und Modernisierung führen. Auch vorbeugende Massnahmen gegen den Klimawandel – etwa besser gedämmte Bauten sowie Anlagen für erneuerbare Energien – bieten Implenia die Möglichkeit, sein Know-how in diesen Bereichen einzusetzen. Gleichzeitig aber könnten zunehmende Wetterextreme das Unternehmen stark in seiner Tätigkeit behindern und die Planung erschweren.
Wie sich der Klimawandel letztendlich auf das Unternehmen auswirkt, lässt sich zum heutigen Zeitpunkt kaum voraussagen. Sicher ist, dass Implenia gut daran tut, sich auf den erwarteten Wandel einzustellen, um für die zukünftigen Entwicklungen gewappnet zu sein.
Chancen | Risiken |
---|---|
Nachhaltige Lösungen als Differenzierungsmerkmal bei privaten oder öffentlichen Ausschreibungen | Versorgungsprobleme |
Höhere Anforderungen an Energieeffizienz im Gebäudepark erfordern spezialisiertes Know-how | Volatile Rohstoffpreise |
Erhöhte Nachfrage nach Infrastrukturbauten für erneuerbare Energien (z.B. Pumpspeicherkraftwerke) | Extreme Wetterereignisse wirken sich negativ auf Mitarbeitende und Bauprozesse aus |
Bedarf an qualitativ hochstehender und robuster Infrastruktur (Strassen, Tunnels, Brücken, Gebäude) in Anbetracht zunehmender Naturkatastrophen | Zunehmende Planungsrisiken |
Höherer Bedarf an Gebäudesanierungen aufgrund extremer Wetterschwankungen | Komplexere Bauverfahren aufgrund von komplexeren Anforderungen (z.B. Gebäudetechnik, Gebäudehülle) |
Steigende Anforderungen an Baubewilligungen (z.B. hinsichtlich Bodenversiegelung) |
Anspruchsgruppen
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Der «Code of Conduct» von Implenia definiert die wichtigsten Anspruchsgruppen des Unternehmens. Im Folgenden ist der Umgang mit diesen Stakeholdern kurz beschrieben.
Mitarbeitende
Alle Führungskräfte von Implenia sind angehalten, mit ihren Mitarbeitenden einen aktiven Dialog zu pflegen. Dazu dienen insbesondere die Zielvereinbarungsgespräche, die im Rahmen des Management-by-Objective-Ansatzes und mit Hilfe des webbasierten Personalmanagement-Tools «iperform» jedes Jahr stattfinden. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über verschiedene interne Kommunikationsinstrumente, unter anderem das zweimal jährlich erscheinende Mitarbeitermagazin «Impact», das Intranet, Mitarbeiterveranstaltungen (persönlich oder virtuell) und elektronische Newsletter. Der CEO richtet sich zudem mehrfach pro Jahr in seinem CEO-Brief oder mittels sogenannten Townhall-Meetings direkt an die Mitarbeitenden.
Implenia bewirtschaftet auch verschiedene interne und externe Social Media-Plattformen aktiv, um die Vernetzung der Mitarbeitenden untereinander zu fördern. Dazu gehören beispielsweise das Intranet (intern), LinkedIn (extern), Xing (extern), Facebook (extern), Twitter (extern), Youtube (extern) oder Instagram (extern).
Kundinnen und Kunden
Die Kundinnen und Kunden stehen bei Implenia im Zentrum. Abgesehen von den zahlreichen Kontakten auf Projektebene sucht das Unternehmen gezielt auch den allgemeinen, projektunabhängigen Austausch mit bedeutenden Kundinnen und Kunden. Jedes Jahr finden in der Schweiz etwa 50 solcher Gespräche statt, die wichtig für das gegenseitige Verständnis sind und Implenia eine wertvolle Aussensicht erschliessen.
Dank seines Ansatzes ist Implenia in den vergangenen Jahren näher an die Kundinnen und Kunden herangerückt, indem die internen und externen Schnittstellen verbessert wurden. Um die Kundschaft optimal zu betreuen, finden auf Management-Ebene monatlich Sitzungen statt. Nach Abschluss jedes Projekts wird eine Befragung eingeleitet, bei der Kundinnen und Kunden ein detailliertes Feedback zur Zusammenarbeit abgeben und die Leistungen von Implenia bewerten. Weiter erfasst Implenia regelmässig Kundenstatements in Bezug auf aktuelle Themen oder Projekte, um sie den Mitarbeitenden im Rahmen der internen Kommunikation als wichtige Rückmeldungen zur Verfügung zu stellen.
Aktionär/-innen und Investor/-innen
Implenia verfolgt eine offene, transparente und zeitnahe Informationspolitik im Interesse seiner Aktionärinnen und Aktionäre, Investorinnen und Investoren und der Öffentlichkeit. Mittels einer laufenden Berichterstattung stellt Implenia die zeitliche und inhaltliche Gleichbehandlung seiner Anspruchsgruppen sicher.
Unter der Rubrik «Investoren» auf unserer Website sind umfangreiche Informationen für sämtliche Marktteilnehmer, Medienschaffende und Interessierte verfügbar. Unter der Rubrik «Nachhaltiges Investment» finden sich weiterführende Angaben für nachhaltig orientierte Anlegerinnen und Anleger.
Geschäftspartner
Implenia achtet bei der Wahl seiner Geschäftspartner darauf, dass diese die Grundwerte des Unternehmens teilen. Subunternehmer, Lieferanten und Hersteller werden vom Code of Conduct in die Pflicht genommen. Seit einigen Jahren verfügt Implenia über ein Lieferantenmanagementsystem. Dieses erhöht die Transparenz der Geschäftsbeziehungen und ermöglicht eine Kommunikation mit den Lieferanten und Subunternehmern auf Augenhöhe. An Lieferantentagen wird dieser Austausch zusätzlich gepflegt.
Behörden
Implenia setzt auf ein professionelles Verhältnis mit staatlichen Institutionen. Das Unternehmen betreibt einen grossen Aufwand, um in seinem dicht regulierten Tätigkeitsfeld die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. Im Fall von vermuteten oder tatsächlichen Konflikten kooperiert das Unternehmen vollumfänglich mit den Behörden, unterstützt die Ermittlungen und informiert transparent.
Intensive Kontakte zur öffentlichen Hand gibt es zudem im Rahmen von städtebaulichen Entwicklungsprojekten. Implenia treibt solche bedeutenden Vorhaben jeweils in enger Abstimmung mit den zuständigen Stellen voran und führt bevorzugt Architekturwettbewerbe durch. Dieses Vorgehen trägt dazu bei, höchste Ansprüche hinsichtlich Nachhaltigkeit, Funktion und Ästhetik zu erfüllen.
Sozialpartner und Verbände
Als einer der grössten Arbeitgeber in der Baubranche trägt Implenia eine besondere Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitenden. Aus diesem Grund pflegt die Geschäftsleitung einen steten und aktiven Dialog mit den Sozialpartnern. Anlässlich regelmässiger Treffen werden Informationen ausgetauscht und gegenseitige Bedürfnisse diskutiert. Vertreterinnen und Vertreter von Implenia arbeiten in verschiedenen Organisationen und Verbänden mit, in der Schweiz beispielsweise in den regionalen Baumeisterverbänden oder im Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS).
Medien
Implenia betreibt eine aktive und offene Kommunikationspolitik. Die Kommunikationsabteilung informiert die Presse und elektronische Medien zeitnah und umfassend über wichtige Ereignisse. Zudem laden Kommunikationsfachleute der Implenia regelmässig Medienschaffende zu Informationsanlässen (persönlich oder virtuell) ein, um sie über seine Tätigkeiten und die Geschäftsentwicklung auf dem Laufenden zu halten. Das Unternehmen schafft so Transparenz gegenüber seinen Anspruchsgruppen, aber auch gegenüber der breiten Öffentlichkeit.
Gesellschaft
Die Medienarbeit ist nur ein Teil der Informationsanstrengungen der Gruppe. Einen weiteren wichtigen Pfeiler der Kommunikation verkörpert der direkte Kontakt mit den Menschen, die von der Bautätigkeit des Unternehmens betroffen sind. Daher organisiert Implenia bei grösseren Vorhaben öffentliche Informationsveranstaltungen und Baustellenbesichtigungen. Insbesondere bei Projekten im urbanen Raum legt Implenia Wert auf einen aktiven Austausch mit der Nachbarschaft.
Wesentliche Themen
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Die Nachhaltigkeitsstrategie von Implenia beruht auf fünf thematischen Schwerpunkten, die das Unternehmen erstmals 2010 in einem internen Prozess formuliert hat und seither konsequent anwendet (siehe Abbildung). Diese Schwerpunkte decken die ökonomische, ökologische und soziale Dimension der Nachhaltigkeit ab und prägen das Nachhaltigkeitsengagement der ganzen Gruppe. Sie bilden auch das Gerüst des Nachhaltigkeitsberichts.
Nachhaltigkeitsschwerpunkte von Implenia
Ende 2015 führte Implenia gemeinsam mit internen und externen Anspruchsgruppen eine Wesentlichkeitsanalyse nach Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) durch, um seine bisherigen Prioritäten zu überprüfen. Die Analyse bestätigte, dass sich das Unternehmen mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie auf dem richtigen Weg befindet. Zwei Jahre später wurde die Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen eines Kader-Workshops mit 60 Führungskräften erneut aktualisiert und präzisiert. Die jüngste Überprüfung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen erfolgte im Jahr 2020 und im Rahmen der Erarbeitung der neuen Nachhaltigkeitsziele 2025.
Strategische Stossrichtungen und wesentliche Themen der Implenia Schwerpunkte
Weshalb ist das Thema relevant und wo liegen die Risiken, respektive Chancen? | Ziele 2025 |
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Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen | |
Bei der Umsetzung von Bauprojekten findet ein Eingriff in die Natur in Form von Umweltemissionen statt. Wie Implenia baut, kann sich auch indirekt auf die Emissionen während der Nutzungsphase eines Bauobjekts auswirken (z.B. Energieverbrauch für Heizung und Kühlung). | Zu unseren Zielen 2025 |
Ein Grossteil der Emissionen fällt bereits bei der Erstellung und Lieferung von Bauprodukten an. Es gilt, Lieferanten und Subunternehmer zu sensibilisieren und nach Möglichkeit mit nachhaltigen Partnern zusammenzuarbeiten. | |
Attraktives Arbeitsumfeld | |
Die Bauindustrie gilt als Gewerbe mit hohem Unfallrisiko. Die Gewährleistung einer sicheren Arbeitsumgebung hat für Implenia daher höchste Priorität. | Zu unseren Zielen 2025 |
In der Bauindustrie herrscht Fachkräftemangel. Eigenes Baupersonal aus- und weiterzubilden ist daher für die langfristige Leistungsfähigkeit der Gruppe entscheidend. | |
Für die Leistungsfähigkeit, die Kultur und Beständigkeit des Unternehmens ist die langfristige Bindung und Weiterentwicklung der Mitarbeitenden zentral. | |
Schonender Umgang mit der Umwelt | |
Die Bauindustrie verursacht beträchtliche Mengen an Bauabfällen und zählt bezüglich Energie zu den Grossverbrauchern und demzufolge zu den grössten CO2-Emittenten. | Zu unseren Zielen 2025 |
Die Umweltkenntnisse auf den Baustellen sind teilweise mangelhaft. Umweltschutz ist noch nicht konsequent in allen Kernprozessen verankert. | |
Gesellschaftliches Engagement und Compliance | |
Die weitere Sensibilisierung des Personals und die Verankerung der im Code of Conduct festgelegten Werte in den Unternehmensprozessen sind notwendig, um Verstösse zu verhindern. | Zu unseren Zielen 2025 |
Die Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten von Implenia auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sind weitläufig. Es ist wichtig, dass sich Implenia an der langfristigen Entwicklung ihres nahen und entfernten Umfelds beteiligt. | |
Kenntnisse über die eigenen Leistungen sind die Voraussetzung, um unsere eigenen Anstrengungen zu beurteilen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. | |
Finanzielle und operative Exzellenz | |
Als internationaler Konzern ist es wichtig, dass Erfahrungen und Know-how innerhalb und zwischen allen Geschäftsbereichen geteilt wird. | Zu unseren Zielen 2025 |
Durch klare Prozesse und Anweisungen können Fehler verhindert und die Effizienz gesteigert werden. Aufgrund des hohen Risikos und generell tiefer Margen von Bauprojekten sind effiziente und intelligente Prozesse absolut entscheidend. |
Sustainable Development Goals
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Als weitere Richtschnur zur Ausrichtung des Engagements dienen Implenia die international vereinbarten Sustainable Development Goals (SDG) der UNO. Das Unternehmen will dazu beitragen, dass diese Ziele erreicht werden. Die Tabelle zeigt, welche SDG Implenia mit seinen Nachhaltigkeitsschwerpunkten abdeckt.
Implenia Schwerpunkte | Sustainable Development Goals (SDG) |
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Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen |
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Schonender Umgang mit der Umwelt |
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Gesellschaftliches Engagement und Compliance |
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Finanzielle und operative Exzellenz |
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Ziele 2025
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Auf der Grundlage der Wesentlichkeitsanalyse aus dem Jahr 2015 sowie der Sustainable Development Goals hat sich Implenia 2019 langfristige Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Statt wie bisher auf zwei Jahre sind die neuen Ziele auf fünf Jahre ausgerichtet. Deren Bearbeitung findet also ab 2021 bis Ende 2025 statt. Neu wird im Sinne der Transparenz über deren Bearbeitungsstand und Erreichungsgrad im Ziel-Cockpit dieses Berichts laufend rapportiert. Zudem sind dort auch die abgeleiteten Subziele der Divisionen und globalen Funktionen ersichtlich.