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Neue Recyclingplattform für einen geschlossenen Materialkreislauf

Um den Ansatz der Kreislaufwirtschaft in der Bauwirtschaft zu fördern, nutzt Implenia wo immer möglich Gelegenheiten zur Aufwertung von Aushubmaterialien und Bauschutt. In der Region Genf richtete das Unternehmen Mitte 2021 eine leistungsfähige Recyclingplattform ein.

Die Zahlen sind erdrückend: Über 80 Millionen Tonnen Abfall entstehen jedes Jahr in der Schweiz, etwa 10 Tonnen pro Kopf. Über vier Fünftel davon bestehen aus Aushub- und Rückbaumaterialien aus der Bauindustrie. Gleichzeitig hat die Baubranche einen hohen Rohstoffbedarf.

«Vor diesem Hintergrund sind die Schonung von Ressourcen und die Reduktion von Abfällen ein zentrales Ziel für uns», erklärt Pierre Razurel, Junior-Projektleiter Nachhaltigkeit bei Implenia. «Wir suchen laufend nach Möglichkeiten, um das Recycling zu fördern und Stoffkreisläufe zu schliessen.»

Eine solche Lösung fand das Unternehmen jüngst in der Genfer Gemeinde Satigny. Implenia errichtete 2021 auf einem Industriegelände an der Rhone eine Plattform zur Aufbereitung von Aushub- und Rückbaumaterialien ein.

Die Plattform fungiert als Drehscheibe, wo Material von umliegenden Baustellen angeliefert, zerkleinert, sortiert, gewaschen und für das spätere Recycling aufbewahrt wird. Nebst Lagerflächen umfasst das Gelände eine leistungsfähige Wasch- und Siebanlage für unverschmutztes Aushubmaterial.

«Die Wasch- und Siebanlage kann bis zu 150 Tonnen Material pro Stunde verarbeiten», erklärt David Naoux, Verantwortlicher der Produktionsgesellschaften von Implenia in Genf und Waadt. «Die Plattform verwertet auch Rückbaumaterialien wie beispielsweise alte Strassenbeläge und Bauschutt». Die aufbereiteten Gesteinskörnungen stehen anschliessend für diverse Anwendungen bereit, unter anderem zur Herstellung von Mischgut oder Recyclingbeton.

Um Transportwege zu vermeiden, nahm die SAPA SA, ein Tochterunternehmen von Implenia, auf dem Gelände zudem ein Asphaltwerk der neusten Generation in Betrieb. Diese Anlage erreicht eine Produktionskapazität von bis zu 240 Tonnen Asphaltmischgut pro Stunde. Das Werk erlaubt hohe Beimischungsraten von Recyclingmaterial, während der eingebaute Heissgasgenerator für geringe Emissionen sorgt.

Die SAPA plant, demnächst 2800 Quadratmeter Photovoltaikfläche zur Erzeugung von erneuerbarem Strom zu installieren, von dem ein Teil der auf dem Gelände selbst verbraucht werden soll.

20 Millionen Franken investierte Implenia in den Aufbau des Projekts. Damit trägt das Unternehmen dazu bei, den regionalen Stoffkreislauf zu schliessen und Transportwege zu minimieren. Pro Jahr sollen insgesamt rund 150'000 Tonnen Kies sowie 25'000 Tonnen Asphalt wiedergewonnen werden. Der genehmigte Verarbeitungsprozess mit strengen Kontrollen stellt dabei sicher, dass die Recyclingbaustoffe höchsten Standards entsprechen.