Durchgehende Digitalisierung ab frühen Projektphasen: «Marie + Fritz» macht’s vor

Am Darmstädter Marienplatz entsteht ein urbanes, modernes und nachhaltiges Wohnquartier: Im Rahmen einer Implenia-Projektentwicklung werden auf dem rund 14’000m² grossen Grundstück ein sechsgeschossiger mäanderförmiger Baukörper sowie ein Wohnturm mit 16 Obergeschossen realisiert. Mit insgesamt 310 Wohnungen in unterschiedlichen Grössen und Preissegmenten, kleinteiligen Büro- und Gewerbeeinheiten sowie einer städtischen Kindertagesstätte auf einer Gesamt-Bruttogrundfläche (BGF) von rund 30’000m² wird hier Lebensraum für die Zukunft geschaffen.
So siehts aus

Mit dem neuen Wohnquartier «Marie + Fritz» entsteht am Marienplatz in der Wissensstadt Darmstadt ein neuer Ort zum Leben, das mit seinen begrünten Dachflächen, grünen Aussenanlagen und Innenhöfen die Lebensqualität und das Mikroklima verbessern soll.
Digitaler Hochhauswettbewerb
Wie kam es dazu? Implenia konnte 2019 das entsprechende Konzeptvergabe-Verfahren der Stadt Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Darmstädter Architekturbüro netzwerkarchitekten für sich entscheiden und in der Folge das Grundstück erwerben. Mit der Konzeptvergabe war die Auflage und das städtebauliche Erfordernis verbunden, den Wohnturm-Baukörper (Hochhaus) nochmals einem nachgelagerten Architekturwettbewerb zu unterwerfen. Implenia führte diesen 2022 als hybriden Wettbewerb – das heisst als physisches und digitales Modell – mit fünf renommierten Architekturbüros durch.
Von Beginn an BIM-basiert

Von Anfang an setzte Implenia bei «Marie + Fritz» auf digitale Formate und Standards, die Austauschbarkeit und Vergleichbarkeit erlauben. So konnte etwa beim Architekturwettbewerb mit Hilfe eines Information Delivery Manuals und der Model View Definition der BIM-Datenaustausch (auf Basis des Dateiformats IFC) standardisiert und die eingereichten Modelle vergleichbar gemacht werden – und dies, ohne dass die Planer von ihren internen Standards, ihren internen Arbeitsweisen und Parametern abweichen mussten. Weiter liessen sich die Arbeiten hinsichtlich der relevanten Qualitätskriterien objektiv gegenüberstellen, bewerten und visualisieren. Ein Beispiel dafür sind die Flächenkennzahlen und -effizienzen, die der Jury im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung vorgelegt wurden (siehe Abbildung).

Auch bei den Übergängen zwischen den Projektphasen zahlen sich die Vorteile eines einheitlichen Datenaustauschformats besonders aus. Denn obwohl heute eine breite gefächerte Palette an CAD-Softwarelösungen, Analysetools und Kommunikationsplattformen zur Verfügung steht, ist derzeit keine Software in der Lage, den gesamten Planungsprozess abzudecken. Offene Austauschformate wie sie beim Projekt «Marie + Fritz» genutzt werden, springen hier in die Lücke.
Modellbasiert kalkulieren
Der integrierte digitale und übergreifende Projektansatz ermöglicht es Implenia, zum frühestmöglichen Zeitpunkt den Grundstein für die späteren Planungsphasen zu legen und die optimale Ausführung mitzudenken und vorzubereiten. So kann das geprüfte Modell zum Beispiel auch für die modellbasierte Kalkulation genutzt werden. Dazu wird es in die Kalkulationssoftware ITWO überführt. Die Mengen können automatisiert aus der Modellgeometrie abgeleitet werden, um ein VOB-gerechtes Leistungsverzeichnis aus dem Teilleistungskatalog zu generieren.

Doppelt ausgezeichnet!
Die BIM-basierten digitalen Implenia-Planungsprozesse beim Projekt «Marie + Fritz» wurden mit dem 1. Platz in der Kategorie Planung bei den BIM Champion Awards 2024 von buildingSMART Deutschland ausgezeichnet.
Darüber hinaus hat der Grosse Frankfurter Bogen unser Projekt Marie+Fritz mit dem Zukunftspreis 2024 prämiert. Damit würdigt die Jury den von der Stadt Darmstadt durchlaufenen Prozess zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in einem lebenswerten Quartier: Um das Grundstück zu vergeben, wurde erstmals die Konzeptvergabe angewandt, das ermöglicht, bei Grundstücksverkäufen neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch andere Kriterien in den Fokus zu stellen. Beim Vorhaben Marie+Fritz waren dies unter anderem die städtebauliche Qualität, Ökologie sowie soziale Anforderungen.
Vollelektronisches Baugenehmigungsverfahren
Doch nicht nur Implenia setzt auf maximale Digitalisierung. Auch die Wissenschaftsstadt Darmstadt beschreitet neue Wege und führt als eine der ersten hessischen Städte das digitale bzw. vollelektronische Baugenehmigungsverfahren durch. Das Projekt «Marie + Fritz» wird mit in die Pilotphase aufgenommen und bietet Implenia und der Stadt vielfältige Vorteile. Allem voran reduziert sich der Papier- und Druckbedarf deutlich – idealerweise auf null – was im Gegensatz zu klassischen Baugenehmigungsverfahren nicht nur den Aufwand senkt, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit einen deutlichen Schritt nach vorne darstellt.
Resümee und Ausblick
Das Projekt «Marie + Fritz» am Marienplatz Darmstadt, bei dem Implenia den gesamten Prozess von der Entwicklung über die Planung bis zur Ausführung steuert und durchführt, bietet eine ideale Möglichkeit, um Innovation voranzutreiben und Digitalisierungspotenziale zu nutzen. Implenia ist überzeugt, dass der Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Bau und der Immobilienentwicklung ganz stark über die Digitalisierung führen wird und darüber, dass Bauprojekte von Beginn an ganzheitlich gedacht und aufgesetzt werden.
Nach Erhalt der Baugenehmigung wird Implenia auch in der Ausführungsphase und in den parallel laufenden Vertriebsprozessen weitere innovative digitale Tools und Prozesse nutzen, die zum Teil in anderen Projekten bereits erfolgreich zum Einsatz kamen. In Frage kommen zum Beispiel:
- Koordinationssoftware, die insbesondere die Dokumentation und Kommunikation auf der Baustelle vereinfacht, indem alle digitalen Planungsmodelle der Fachplanungen zusammengeführt werden. Die Verknüpfung des Modells mit dem Terminplan ermöglicht eine modellbasierte Leistungserfassung und kann unter anderem zur Soll-Ist-Vergleichsanalyse verwendet werden.
- Druckroboter, um die Ausführungseffizienz auf der Baustelle zu erhöhen und Fehler beim Einmessen zu minimieren. Hierbei werden die Grundrisse aus dem Modell exportiert und Linien und Beschriftungen auf die Rohbaudecke übertragen.
- Verschiedene Tools wie Ausstattungskonfigurator, Flat-Finder mit 3D-View und weitere digitale Features, die beim Vertrieb der Eigentumswohnungen potenziellen Käuferinnen und Käufern eine maximal realistische Vorstellung und damit eine optimale Entscheidungsgrundlage bieten.
Bisherige Meilensteine
- Abschluss Konzeptvergabe-Verfahren (2019)
- Unterzeichnung Kaufvertrag (2021)
- Hochbauwettbewerb für das Hochhaus (2022)
- Schaffung eines Bebauungsplans für das Areal inkl. städtebaulicher Vertrag (2022 bis 2024)
- Objektbezogene Vorentwurfs-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung (2022 bis 2024)
- Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan M34 (Sommer 2024)
- Schaffung des Baurechts (Herbst 2024)
- Weiterführende Planungsschritte seitens Architektur und Fachplaner
- Einreichung des Bauantrags (Winter 2024)
Ihre Kontaktperson

Implenia Real Estate GmbH
Division Real Estate – Real Estate Development
Am Prime Parc 1, 65479 Raunheim
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