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Bautechnische Höchstleistung auf Basis von Ökostrom

Beim Neubau einer Hochspannungsleitung im Untergrund von Berlin meistert Implenia nicht nur höchste technische Herausforderungen, sondern setzt gleichzeitig erstmals in Deutschland im Tunnelbau vollständig nachhaltige Energie ein. Damit spart das Unternehmen jährlich rund tausend Tonnen CO₂ ein.

Wie lässt sich der wachsende Stromverbrauch einer Metropole wie Berlin decken? Mit einer zusätzlichen Höchstspannungsleitung. Klingt einfach, ist aber schwer zu realisieren. Denn eine solche Hochspannungsversorgung lässt sich in der ausgedehnten deutschen Hauptstadt nicht über eine Freileitung oder in einem Erdkabel umsetzen.  

Daher baut Implenia unter der deutschen Hauptstadt einen ausgedehnten Tunnel.  

«Die Lage der Baustelle stellte uns vor aussergewöhnliche Herausforderungen», sagt Thomas Stegbauer, der als Bereichsleiter Tunnelbau Deutschland bei Implenia das Grossprojekt verantwortet. Unter anderem ist der Boden unter Berlin sehr sandig. Das Grundwasser reicht bis nahe an die Oberfläche und der Tunnel steht teilweise unter erhöhtem Druck.  

Trotz dieser geologischen Hausforderungen dachten die Verantwortlichen von Anfang an auch an die Umwelt: Eine Tunnelbohrmaschine verbraucht so viel Strom wie etwa 20 normale Baustellen von Implenia. Daher wandte sich das Team an Zeppelin Rental, ein Unternehmen für Baulogistik – und gemeinsam gelang es ihnen, diese aussergewöhnliche Grossbaustelle ausschliesslich mit Strom aus Wasserkraft zu versorgen.  

Die Kabeldiagonale ist damit das erste Projekt in Deutschland, das einen Tunnelvortrieb rein mit erneuerbarer Energie bewältigt. Auf diese Weise vermeidet Implenia rund tausend Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. 

Mit der Tunnelbohrmaschine treiben die Mitarbeitenden von Implenia 25 Meter unter dem geschäftigen Treiben an der Oberfläche einen begehbaren Tunnel mit nahezu 6,7 Kilometer Länge voran. Darin werden dann die Kabel verlegt, welche die elektrische Energie mit einer Spannung von 380'000 Volt transportieren. 

Damit das Bohrloch im Bereich des Schneidrads nicht einstürzt, setzt Implenia beim Vortrieb eine Art Schutzschild aus einer Stützflüssigkeit ein, die aus einer Mischung von Bentonit und Wasser besteht. Bentonit ist eine natürliche Tonerde. Diese Technik wiederum verlangte innovative Lösungen im Bereich eines Zwischenschachtes. Mehr dazu hier

Das gesamte Bauwerk, «Kabeldiagonale» genannt, verläuft vom Stadtteil Charlottenburg durch die Stadtmitte bis in die Nähe des Potsdamer Platzes im Bezirk Mitte und zählt zu den längsten Stromtrassen dieses Typs in Europa. Die unterirdische Anlage soll die Übertragungskapazität steigern und ab 2028 die bisherige Leitung im Zentrum Berlins ersetzen.  

Beim Bau der Kabeldiagonale stellt Implenia unter Beweis, dass das Unternehmen Klimaschutz ernst nimmt und auch unter erschwerten Bedingungen nachhaltige Lösungen umsetzt. Implenia hat sich vorgenommen, für alle seine Baustellen in Deutschland zertifizierten Ökostrom zu beziehen und versorgt auch seine Liegenschaften damit. So konnte das Unternehmen 2023 insgesamt rund 4’000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen.