Sustainability Governance
Nachhaltigkeit bei Implenia
Nachhaltigkeit ist einer von fünf Unternehmenswerten von Implenia und damit seit 2009 fest in der Kultur verankert. Anspruch von Implenia ist es, Nachhaltigkeit gesamtheitlich zu denken und in allen Dimensionen – Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft – führend zu sein.
Inhalt
Implenia auf einen Blick
GRI 2-1, 2-6
Als führender Schweizer Bau- und Immobiliendienstleister entwickelt und realisiert Implenia Lebensräume, Arbeitswelten und Infrastruktur für künftige Generationen in der Schweiz und in Deutschland. Zudem bietet Implenia in den Märkten Norwegen, Schweden, Frankreich, Österreich und Norditalien Tunnelbau- und damit verbundene Infrastrukturprojekte an. Entstanden 2006, blickt Implenia auf eine rund 150-jährige Bautradition zurück. Das Unternehmen fasst das Know-how aus hochqualifizierten Beratungs-, Entwicklungs-, Planungs- und Ausführungseinheiten unter einem Dach zu einem integrierten, multinational führenden Bau- und Immobiliendienstleister zusammen. Mit ihrem breiten Angebotsspektrum sowie der Expertise ihrer Spezialisten realisiert die Gruppe grosse, komplexe Projekte und begleitet Kunden über den gesamten Lebenszyklus ihrer Bauwerke. Dabei stehen die Bedürfnisse der Kunden und ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Erfolg sowie sozialer und ökologischer Verantwortung im Fokus. Implenia mit Hauptsitz in Opfikon bei Zürich beschäftigt europaweit mehr als 7‘600 Personen und erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von CHF 3,6 Mrd. Das Unternehmen ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (IMPN, CH0023868554). Alle Finanzzahlen finden sich im Geschäftsbericht.
GRI 2-23
GRI 2-2, 2-6
Um in verschiedenen Marktsegmenten erfolgreich aufzutreten, hat sich Implenia in vier Divisionen organisiert, die jeweils mit gebündelter Expertise und unternehmerischer Eigenverantwortung agieren können: Real Estate, Buildings, Civil Engineering und Specialties. Globale Funktionen (Finance/Procurement, HR, Legal/Compliance, Marketing/Communications, Strategy und IT) unterstützen die Divisionen und stellen in ihren Bereichen eine gruppenweite Führung sicher. Um eine tiefe lokale Verankerung zu gewährleisten und nahe an den Kundinnen und Kunden zu sein, verfügt Implenia zudem über regionale Organisationen , die ihre Dienstleistungen bereichsübergreifend erbringen.
GRI 2-9, 2-10, 2-11, 2-15
Das höchste operative Gremium von Implenia ist das Implenia Executive Committee (IEC). Es besteht aus dem CEO, dem CFO, der CHRO, dem General Counsel, sowie den vier Division Heads. Das höchste Kontrollorgan der Gruppe ist der Verwaltungsrat. Dieser trägt die finanzielle Verantwortung, bestellt und überwacht die Geschäftsführung und legt die Strategie der Gruppe fest. Die sieben Mitglieder sind unabhängig vom IEC und nehmen keine operativen Aufgaben innerhalb von Implenia wahr.
Nachhaltigkeitsorganisation
Implenia verfügt über eine eigens aufgebaute Organisation, die die Verankerung der nachhaltigen Entwicklung im Unternehmen sicherstellt: Das Global Sustainability Team unterstützt die Divisionen und Global Functions dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Zusammen mit den lokalen Spezialistinnen und Spezialisten der Divisionen und der Länder betreiben die Fachleute von Global Sustainability das Nachhaltigkeitsmanagement und -reporting, unterstützen Massnahmen in Bauprojekten und bringen Initiativen auf Gruppenebene voran. Das globale Nachhaltigkeitsteam erbringt sowohl projektspezifische Dienstleistungen («Nachhaltiges Bauen» und «Umweltschutz») als auch interne Dienstleistungen («Nachhaltige Implenia»). Der Leiter des Teams, der Global Head Sustainability, berichtet direkt an die für Nachhaltigkeit delegierte Person im Implenia Executive Committee (IEC).
GRI 2-9, 2-12, 2-13, 2-14, 2-17, 2-23, 2-24
Unterstützt und beaufsichtigt wird die globale Nachhaltigkeitsabteilung vom Sustainability Committee (SusCom). Dieses setzt sich zusammen aus Vertretenden aller Divisionen und der globalen Funktionen. Der Global Head Sustainability agiert als Co-Leitung des Sustainability Committees. Das SusCom trifft sich viermal pro Jahr, um aktuelle Themen zu besprechen, Nachhaltigkeitsziele zu definieren, strategische Entscheidungen zu fällen und gruppenweite Initiativen zu lancieren. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung unterliegt ebenfalls der Prüfung durch das SusCom.
Auch das Implenia Executive Committee (IEC) als oberstes operatives Gremium befasst sich regelmässig mit Fragen der Nachhaltigkeit, genehmigt die dafür nötigen Mittel und repräsentiert die Themen gegenüber externen Anspruchsgruppen. Anita Eckardt ist als Head Division Specialities Mitglied im IEC und gleichzeitig Präsidentin des Sustainability Committee. Sie vertritt die nachhaltigkeitsbezogenen Geschäfte als Delegierte in der Geschäftsleitung.
Auch der Verwaltungsrat beschäftigt sich mit der nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens. Er genehmigt die Nachhaltigkeitsstrategie und die entsprechenden langfristigen Gruppenziele. Der CEO berichtet dem Verwaltungsrat ungefähr acht Mal pro Jahr über Nachhaltigkeitsthemen. Darüber hinaus informiert die Präsidentin des SusCom den Verwaltungsrat dreimal jährlich im Detail.
Nachhaltigkeitsmanagement
GRI 3-3
Nachhaltige Entwicklung ist ein Konzept, das bereichsübergreifend implementiert und im gesamten Unternehmen gelebt wird. Es handelt sich um eine Querschnittsaufgabe, die alle Geschäftstätigkeiten betrifft, und die das Engagement der Mitarbeitenden auf jeder Stufe des Unternehmens erfordert. Daher verfolgt Implenia ein integriertes Nachhaltigkeitsmanagement.
Aufgabe der Abteilung Global Sustainability ist es, im Austausch mit Stakeholdern wesentliche Themen aufzugreifen, gruppenweite Standards zu setzen und Massnahmen sowie Ziele für die Divisionen und globalen Funktionen vorzuschlagen. Die Umsetzung der Massnahmen erfolgt in Zusammenarbeit mit den betroffenen Divisionen und globalen Funktionen.
Die Umsetzungsverantwortung liegt in der Regel nicht bei der Abteilung Global Sustainability, sondern direkt in der operativen Linie oder bei den globalen Funktionen. Jede Division verfügt über mindestens eine verantwortliche Person zu den Themen Safety, Quality und Sustainability. So stellt Implenia sicher, dass sich alle Geschäftsbereiche intensiv mit Fragen der Nachhaltigkeit beschäftigen und sich dafür einsetzen, die Ziele zu erreichen.
Jeweils zu Jahresbeginn definieren die Divisionen und globalen Funktionen zusammen mit der Abteilung Global Sustainability auf der Grundlage der unternehmensweiten Nachhaltigkeitsziele ihre Jahresziele. Im Laufe des Jahres treffen sich die Geschäftsleitung und die Zielverantwortlichen zu mehreren «Touchpoint»-Besprechungen: Beim ersten Touchpoint werden die Jahresziele diskutiert, bei Bedarf angepasst und verabschiedet. An den nachfolgenden Touchpoints werden der Umsetzungsstand besprochen und die nächsten Schritte definiert. Auf diese Weise überprüft das Unternehmen regelmässig, ob die Massnahmen auf Kurs sind und stimmt die einzelnen Geschäftsbereiche aufeinander ab.
Anerkennung von Rating Agenturen
Beim aktuellsten Rating von 2022 durch EcoVadis, den weltweit grössten Anbieter von Nachhaltigkeitsratings, erzielte Implenia 67 von 100 möglichen Punkten (Scorecard). Mit diesem Resultat verbesserte sich das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr vom Silber- zum Goldstatus und gehört damit zu den besten fünf Prozent der über 100’000 Firmen, die EcoVadis bewertet.
Auch in anderen Ratings, die vor allem darauf ausgerichtet sind, nachhaltige Anlagen zu beurteilen, erhielt Implenia 2022 sehr gute Bewertungen, beispielsweise von Sustainalytics und MSCI. Mehr dazu im Kapitel «Finanzielle und operative Exzellenz»
Nachhaltigkeitsstrategie
Seit 2009 ist Nachhaltigkeit integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und in den Werten verankert. Die folgende Darstellung zeigt die wichtigsten Meilensteine der vergangenen Jahre auf.
Unsere Meilensteine
6. Nachhaltigkeitsbericht
(Berichtsjahr 2022)
2022
5. Nachhaltigkeitsbericht
(Ausgabe März 2021 - Update August 2022)
2021
2020
2019
4. Nachhaltigkeitsbericht
(Ausgabe August 2018 - Update Mai 2020)
2018
2017
2016
3. Nachhaltigkeitsbericht
2014/2015
2015
2014
2. Nachhaltigkeitsbericht
2012/2013
2013
2012
1. Nachhaltigkeitsbericht
2011
2011
2010
2009
Auswirkung der Geschäftstätigkeit
GRI 2-6, 3-3
Die rund 90’0001 Beschäftigten im Schweizer Bauhauptgewerbe erzielen pro Jahr eine Wertschöpfung von knapp 36 Milliarden CHF2, was rund fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Sie verarbeiten dabei insgesamt über 60 Millionen Tonnen Material3.
Die jährliche Umweltbelastung im Baubereich erreicht insgesamt 57 Billionen Umweltbelastungspunkte4, wovon der Energieverbrauch den überwiegenden Anteil (56%) verursacht.
Diese Zahlen aus der Schweiz geben eine Vorstellung davon, welche immense Auswirkung das Bauwesen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt hat. Auch die Tätigkeiten von Implenia wirken sich erheblich auf alle drei Sphären der Nachhaltigkeit aus. Das Unternehmen nimmt die Verpflichtung wahr, die sich daraus ergibt, und setzt sich für das Wohl heutiger und zukünftiger Generationen ein.
Im Umweltbereich verfügt Implenia je nach Position der Produkte und Dienstleistungen innerhalb der Wertschöpfungskette über unterschiedliche Einflussmöglichkeiten. So kann das Unternehmen beispielsweise bei der Planung eines Projekts noch grundlegend über die Materialwahl nach ökologischen Gesichtspunkten und den Energieverbrauch im Betrieb entscheiden. Bei der Realisierung steht hingegen die umweltschonende Verarbeitung im Vordergrund (siehe dazu auch nächstes Kapitel).
Implenia nutzt seine führende Stellung in der Schweizer Baubranche, um dem Nachhaltigkeitsgedanken zu breiter Akzeptanz zu verhelfen. So zum Beispiel mit der Realisierung von Pilotprojekten, durch Mitarbeit an Standards oder bei der Verpflichtung von Geschäftspartnern, den «Code of Conduct» einzuhalten.
Implenia priorisiert die Begrenzung des Klimawandels. Das Unternehmen leistet seinen Beitrag dazu, indem es die Treibhausgasemissionen seiner Tätigkeiten gezielt reduziert. Dies erreicht die Gruppe bei eigenen Projekten mit innovativen Bautechniken oder dem Einsatz von Materialien, die weniger graue Energie brauchen. Implenia vermindert zudem den direkten Verbrauch fossiler Energien auf Baustellen, Werkhöfen und in Produktionsanlagen.
1 Schweizerischer Baumeisterverband SBV (2022): Zahlen und Fakten 2022
2 SECO, dargestellt in «Schweizerischer Baumeisterverband SBV (2022): Zahlen und Fakten 2022»
3 EMPA (2019): Synthesebericht zum “Projekt MatCH”
4 EMPA (2016): Projekt MatCH
Einflussmöglichkeiten des Unternehmens
GRI 3-3
Immobilien, die Implenia von Grund auf selbst entwickelt, gestaltet das Unternehmen von Anfang an nachhaltig. Dabei berücksichtigt Implenia massgebliche externe Richtlinien, Labels und Standards und setzt das intern entwickelte Bewertungstool “Gesamtbewertung Nachhaltiges Bauen” (GeNaB®) ein.
Bei vielen Projekten beteiligt sich Implenia jedoch als General- oder Totalunternehmer an einer privaten oder öffentlichen Ausschreibung und übernimmt die Planung aus der Vorprojektphase. Bei solchen Vorhaben hat die Bauherrschaft die Umweltauswirkungen eines Projekts in der Nutzungsphase bereits weitgehend festgelegt – etwa die Energieintensität eines Gebäudes. Implenia kann dann nur noch indirekt Einfluss nehmen, zum Beispiel indem das Unternehmen sozialverträglichere und umweltfreundlichere Varianten oder Materialien vorschlägt. Die Entscheidung liegt jedoch beim Auftraggeber.
Einen grossen Hebel, um die sozialen, ökologischen und ökonomischen Auswirkungen eines Bauprojekts zu beeinflussen, hält Implenia bei der Ausführungsplanung in der Hand. Hier entscheidet das Unternehmen weitgehend in Eigenregie, welche Maschinen zum Einsatz kommen, wie Abfälle getrennt und entsorgt werden und welche Arbeitsbedingungen auf der Baustelle herrschen. Allerdings ist der Anteil der Emissionen während der Bauphase vergleichsweise gering im Vergleich zu den Gesamtemissionen eines Hochbauprojekts über dessen gesamten Lebenszyklus.
Als Grossabnehmer von Baumaterialien wie Beton, Stahl, Gips, Natursteinen oder Glas ist Implenia in hohem Mass von der Verfügbarkeit dieser Ressourcen abhängig. Gleichzeitig kann das Unternehmen viel bewirken, indem es bei der Beschaffung Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt. So können lokale Materialien bevorzugt oder gezielt Baustoffe mit einem geringen Gehalt an grauer Energie ausgewählt werden. Voraussetzung dafür sind die Unterstützung durch die Bauherrschaft sowie eine transparente Lieferkette (siehe Kapitel Lieferantenmanagement).
Risiken und Chancen aufgrund des Klimawandels
GRI 201-2
Der proaktive Umgang mit Chancen und Risiken ist ein zentrales Element erfolgreicher Unternehmensführung. Daher betreibt Implenia ein ganzheitliches Enterprise Risk Management (ERM), welches durchgängige Prozesse und klar definierte Verantwortlichkeiten umfasst. Auch Chancen und Risiken im Bereich Nachhaltigkeit und Klimawandel betrachtet Implenia im Rahmen des ERM.
Für sämtliche Risiken hat Implenia fünfstufige Auswirkungsskalen (Impact Scales) definiert, die jeweils von sehr geringen bis zu sehr hohen Auswirkungen reichen. Sie umfassen Themen wie Finanzen, Compliance, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit oder Reputation. Neben der Auswirkung wird auch die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos bewertet.
Als Bau- und Immobiliendienstleistungsunternehmen mit breitem Portfolio ist Implenia in vielfältiger Weise vom Klimawandel betroffen. Wie die untenstehende Tabelle zeigt, gibt es dabei sowohl ökonomische Chancen als auch Risiken.
So könnten klimatische Veränderungen zu einer verstärkten reaktiven Bautätigkeit und damit zu zusätzlichen oder umfangreicheren Aufträgen im Bereich Sanierung und Modernisierung führen. Auch vorbeugende Massnahmen gegen den Klimawandel – etwa besser gedämmte Bauten sowie Anlagen für erneuerbare Energien – bieten Implenia die Möglichkeit, eigenes Know-how in diesen Bereichen einzubringen. Gleichzeitig aber können zunehmende Wetterextreme das Unternehmen stark in seiner Tätigkeit behindern und die Planung erschweren.
Wie sich der Klimawandel letztlich auf das Unternehmen auswirkt, lässt sich zum heutigen Zeitpunkt kaum vorhersagen. Sicher ist, dass Implenia gut daran tut, sich auf den erwarteten Wandel einzustellen, um für zukünftige Entwicklungen gewappnet zu sein.
Implenia orientiert sich beim Management von Klimarisiken und -chancen an den Empfehlungen der internationalen “Task Force on Climate-related Financial Disclosures” (TCFD)1.
Regulationen |
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Technologie |
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Recht |
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Markt |
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Reputation |
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Akute physische Risiken |
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Chronische physische Risiken |
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1 TCFD unterscheidet zwischen Transitionsrisiken und physischen Risiken. Zu den Transitionsrisiken zählen politische, rechtliche, technologische oder marktorientierte Ereignisse, die sich negativ auf die Finanzen und die Reputation von Unternehmen auswirken. Als physische Risiken bezeichnet TCFD die direkten Auswirkungen des Klimawandels. Hierzu zählen sogenannte akute Risiken, beispielsweise Wetterereignisse wie Zyklone, Hurrikane oder Sturmfluten. Chronische Risiken sind langfristige Effekte, wie etwa dauerhaft erhöhte Temperaturen oder wiederkehrende Hitzewellen.
Anspruchsgruppen
GRI 2-6, 2-12, 2-29
Der Code of Conduct von Implenia definiert die wichtigsten Anspruchsgruppen des Unternehmens. Im Folgenden ist der Umgang mit den wichtigsten Stakeholdern kurz beschrieben.
Mitarbeitende
Alle Führungskräfte von Implenia sind angehalten, mit ihren Mitarbeitenden einen aktiven Dialog zu pflegen. Dazu dienen insbesondere die Zielvereinbarungsgespräche, die im Rahmen des Management-by-Objective-Ansatzes mit Hilfe eines webbasierten Personalmanagement-Tools jedes Jahr stattfinden. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über verschiedene interne Kommunikationsinstrumente, unter anderem das (Online-)Mitarbeitendenmagazin «Impact», das Intranet, Veranstaltungen (persönlich oder virtuell) und elektronische Newsletter. Der CEO richtet sich mehrfach pro Jahr in seinem CEO-Brief oder bei sogenannten Townhall-Meetings direkt an die Mitarbeitenden.
Implenia bewirtschaftet verschiedene interne und externe Social Media-Plattformen aktiv, um die Vernetzung der Mitarbeitenden untereinander zu fördern. Dazu gehören neben dem Intranet auch externe Plattformen wie LinkedIn, Xing, Facebook, Twitter, Youtube, TikTok oder Instagram.
Kundinnen und Kunden
Die Kundinnen und Kunden stehen bei Implenia im Zentrum. Abgesehen von den zahlreichen Kontakten auf Projektebene sucht das Unternehmen gezielt auch den allgemeinen, projektunabhängigen Austausch mit bedeutenden Kundinnen und Kunden. Diese regelmässig stattfindenden Gespräche sind wichtig für das gegenseitige Verständnis und erschliessen Implenia eine wertvolle Aussensicht.
Um die Kundschaft optimal zu betreuen, finden auf Management-Ebene monatlich Sitzungen statt. Nach Abschluss jedes Projekts wird eine Befragung eingeleitet, bei der Kundinnen und Kunden ein detailliertes Feedback zur Zusammenarbeit abgeben und die Leistungen von Implenia bewerten.
Dank der aktiven Feedbackkultur und der gezielten Optimierung von internen und externen Schnittstellen, ist Implenia in den vergangenen Jahren näher an die Kundschaft herangerückt.
Aktionär/-innen und Investor/-innen
Implenia verfolgt eine offene, transparente und zeitnahe Informationspolitik im Interesse seiner Aktionärinnen und Aktionäre, Investorinnen und Investoren sowie der Öffentlichkeit. Mit seiner laufenden Berichterstattung stellt Implenia die zeitliche und inhaltliche Gleichbehandlung seiner Anspruchsgruppen sicher.
Unter der Rubrik «Medien & Investoren» auf der Unternehmenswebseite sind umfangreiche Informationen für sämtliche Marktteilnehmende, Medienschaffende und Interessierte online verfügbar. Unter der Rubrik «Nachhaltiges Investment» finden sich weiterführende Angaben für nachhaltig orientierte Anlegerinnen und Anleger.
Geschäftspartner
Implenia achtet darauf, dass Geschäftspartner die Grundwerte des Unternehmens teilen. Der Code of Conduct nimmt auch Subunternehmen, Lieferanten und Hersteller in die Pflicht. Implenia verfügt über ein Lieferantenmanagementsystem. Dieses erhöht die Transparenz der Geschäftsbeziehungen und ermöglicht eine Kommunikation mit den Lieferanten und Subunternehmen auf Augenhöhe. So finden regelmässig Audits mit den wichtigsten Lieferanten statt, bei denen gemeinsam Verbesserungsmassnahmen diskutiert werden. An sogenannten Lieferantentagen wird dieser Austausch zusätzlich gepflegt.
Behörden
Implenia setzt auf ein offenes und professionelles Verhältnis mit staatlichen Institutionen. Das Unternehmen betreibt einen grossen Aufwand, um in seinem stark regulierten Tätigkeitsfeld die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. Im Fall von mutmasslichen oder tatsächlichen Konflikten kooperiert das Unternehmen vollumfänglich mit den Behörden, unterstützt die Ermittlungen und informiert transparent darüber.
Intensive Kontakte zur öffentlichen Hand gibt es zudem im Rahmen von städtebaulichen Entwicklungsprojekten. Implenia treibt solche bedeutenden Vorhaben jeweils in enger Abstimmung mit den zuständigen Verwaltungsstellen voran und führt bevorzugt Architekturwettbewerbe durch. Dieses Vorgehen trägt dazu bei, höchste Ansprüche hinsichtlich Nachhaltigkeit, Funktion und Ästhetik zu erfüllen.
Sozialpartner und Verbände
Als einer der grössten Arbeitgeber in der Baubranche trägt Implenia eine besondere Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden. Aus diesem Grund pflegt die Geschäftsleitung einen steten und aktiven Dialog mit den Sozialpartnern. Anlässlich regelmässiger Treffen werden Informationen ausgetauscht und gegenseitige Bedürfnisse diskutiert. Vertreterinnen und Vertreter von Implenia arbeiten in verschiedenen Organisationen und Verbänden mit, in der Schweiz beispielsweise in den regionalen Baumeisterverbänden oder im Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS).
Lokale Bevölkerung
Implenia legt Wert darauf, im Rahmen von grösseren Bauvorhaben die Gemeinden und die lokale Bevölkerung mit einzubeziehen. Die Bandbreite der Aktivitäten reicht von Informationsanlässen über Baustellenbesichtigungen bis hin zum gezielten Dialog mit Anspruchsgruppen. So veranstaltet Implenia in der Schweiz beispielsweise Stakeholder-Workshops im Rahmen von SEED-Projekten (Link).
Medien
Implenia betreibt eine aktive und offene Kommunikationspolitik. Corporate Communications informiert Medien zeitnah und umfassend über wichtige Ereignisse. Medienschaffende werden regelmässig zu Informationsanlässen eingeladen, damit sie sich (persönlich oder virtuell) über die Tätigkeiten und die Geschäftsentwicklung auf dem Laufenden halten können. Das Unternehmen schafft so Transparenz gegenüber seinen Anspruchsgruppen, aber auch gegenüber der breiten Öffentlichkeit.
Gesellschaft
Die Medienarbeit stellt nur einen Teil der Informationsanstrengungen der Gruppe dar. Ein weiterer wichtiger Pfeiler der Kommunikation ist der direkte Kontakt mit den Menschen, um ihnen einen Einblick in die Welt von Implenia zu ermöglichen. So lädt das Unternehmen Schulkinder zur Besichtigung von Werkhöfen und Bauprojekten in der Schweiz und in Deutschland ein, zum Beispiel im Rahmen des jährlich stattfindenden Zukunftstags . Auch Implenia Norwegen präsentiert seine Projekte der Öffentlichkeit und lud beispielsweise die gesamte Bevölkerung von Oslo ein, die grosse Metrobaustelle in Augenschein zu nehmen.
Wesentliche Themen
GRI 2-12, 3-2
Die Nachhaltigkeitsstrategie von Implenia beruht auf fünf thematischen Schwerpunkten, die das Unternehmen erstmals 2010 in einem umfassenden internen Prozess formuliert hat und seither konsequent anwendet. Diese Schwerpunkte decken die ökonomische, ökologische und soziale Dimension von Nachhaltigkeit ab und prägen das Nachhaltigkeitsengagement der ganzen Gruppe. Sie bilden auch das Gerüst des Nachhaltigkeitsberichts.
2015 führte Implenia gemeinsam mit internen und externen Anspruchsgruppen eine Wesentlichkeitsanalyse nach Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) durch. Die Analyse bestätigte, dass sich das Unternehmen mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie auf dem richtigen Weg befindet. Zwei Jahre später wurde die Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen eines Kader-Workshops erneut aktualisiert und präzisiert. Die letzte Überprüfung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen erfolgte 2020, als die Nachhaltigkeitsziele 2025 erarbeitet wurden.
Anhand dieser Analyse ergaben sich folgende wesentliche Themen gemäss GRI-Standards:
Wirtschaftliche Leistung
Korruptionsbekämpfung
Wettbewerbswidriges Verhalten
Energie
Emissionen
Umweltbewertung der Lieferanten
Beschäftigung
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Diversität und Chancengleichheit
Nichtdiskriminierung
Soziale Bewertung der Lieferanten
Strategische Stossrichtungen und wesentliche Themen der Implenia Schwerpunkte
Weshalb ist das Thema relevant und wo liegen die Risiken, respektive Chancen?
- Bei der Umsetzung von Bauprojekten findet ein Eingriff in die Natur in Form von Umweltemissionen statt. Wie Implenia baut, kann sich auch indirekt auf die Emissionen während der Nutzungsphase eines Bauobjekts auswirken (z.B. Energieverbrauch für Heizung und Kühlung).
- Ein Grossteil der Emissionen fällt bereits bei der Erstellung und Lieferung von Bauprodukten an. Es gilt, Lieferanten und Subunternehmen zu sensibilisieren und nach Möglichkeit mit nachhaltigen Partnern zusammenzuarbeiten.
- Die Bauindustrie verursacht beträchtliche Mengen an Bauabfällen und zählt bezüglich Energie zu den Grossverbrauchern und demzufolge zu den grössten CO2-Emittenten.
- Die Umweltkenntnisse auf den Baustellen sind teilweise mangelhaft. Umweltschutz ist noch nicht konsequent in allen Kernprozessen verankert.
- Die Bauindustrie gilt als Gewerbe mit hohem Unfallrisiko. Die Gewährleistung einer sicheren Arbeitsumgebung hat für Implenia daher höchste Priorität.
- In der Bauindustrie herrscht Fachkräftemangel. Eigenes Fachpersonal aus- und weiterzubilden ist daher für die langfristige Leistungsfähigkeit der Gruppe entscheidend.
- Für die Leistungsfähigkeit, die Kultur und Beständigkeit des Unternehmens ist die langfristige Bindung und Weiterentwicklung der Mitarbeitenden zentral.
- Die weitere Sensibilisierung des Personals und die Verankerung der im Code of Conduct festgelegten Werte in den Unternehmensprozessen sind notwendig, um Verstösse zu verhindern.
- Die Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten von Implenia auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sind weitläufig. Es ist wichtig, dass sich Implenia an der langfristigen Entwicklung ihres nahen und entfernten Umfelds beteiligt.
- Kenntnisse über die eigenen Leistungen sind die Voraussetzung, um unsere eigenen Anstrengungen zu beurteilen und kontinuierlich weiterzuentwickeln.
- Als internationale Gruppe ist es wichtig, dass Erfahrungen und Know-how innerhalb und zwischen allen Geschäftsbereichen geteilt wird.
- Durch klare Prozesse und Anweisungen können Fehler verhindert und die Effizienz gesteigert werden. Aufgrund des hohen Risikos und generell tiefer Margen von Bauprojekten sind effiziente und intelligente Prozesse absolut entscheidend.
Sustainable Development Goals
GRI 2-23
Als weitere Richtschnur zur Ausrichtung des Engagements dienen Implenia die Sustainable Development Goals (SDG) der UNO. Das Unternehmen will dazu beitragen, dass diese Ziele erreicht werden. Implenia deckt mit seinen Nachhaltigkeitsschwerpunkten folgende SDG ab:
Ziele 2025
GRI 3-2, 3-3
Auf der Grundlage einer umfassenden Wesentlichkeitsanalyse mit internen und externen Anspruchsgruppen sowie unter Berücksichtigung der UNO Sustainable Development Goals hat sich Implenia langfristige Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Die aktuellen Ziele richten sich auf das Ende des Jahres 2025 aus. Im Sinne der Transparenz berichtet Implenia im Ziel-Cockpit laufend über den Bearbeitungsstand und Erreichungsgrad. Dort sind auch die abgeleiteten Subziele der Divisionen und globalen Funktionen ersichtlich.
Standards & Regulierungen
Die ESG Regulierungen in den Märkten von Implenia wurden in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut und stellen erhöhte Anforderungen an das Unternehmen.
Implenia ist insbesondere von den nachstehenden neuen Regulierungen betroffen. Diese werden gegenwärtig durch Arbeitsgruppen unter Einbezug aller betroffenen Abteilungen und des Implenia Executive Committee analysiert. Die erforderlichen Massnahmen setzt das Unternehmen Schritt für Schritt um. Dazu gehört auch, die gesetzlich vorgeschriebenen Informationen im Rahmen der Unternehmenskommunikation offenzulegen.
- EU Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
- EU Taxonomy for Sustainable Activities
- EU Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD)
- Schweizer Verordnung über Sorgfaltspflichten und Transparenz bezüglich Mineralien und Metallen aus Konfliktgebieten und Kinderarbeit
- Schweizer Verordnung über die Berichterstattung über Klimabelange
- Deutsches Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
- Norwegisches Transparenzgesetz