Nachhaltig Bauen
Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen
Bei der Realisierung von Bauprojekten strebt Implenia stets nach nachhaltigen Lösungen. Grosse Hebel bestehen insbesondere bei der Entwicklung von Immobilienprojekten auf eigenen Grundstücken oder als beauftragter Entwickler. Darüber hinaus verlangt Implenia auch von seinen Geschäftspartnern nachhaltiges Handeln und setzt sich aktiv für zukunftsfähige Baustandards ein.
Nachhaltigkeitsstandards
Im Hochbau gibt es eine Vielzahl von Nachhaltigkeitsstandards. Labels wie LEED, DGNB, SNBS oder Minergie stellen unterschiedliche Anforderungen und setzen spezifische Schwerpunkte. 2022 befanden sich bei Implenia Buildings in der Schweiz und in Deutschland rund 50 Projekte mit Nachhaltigkeitszertifikat in der Umsetzung. Das sind mehr als doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor. Pro Jahr wurden seit 2020 im Durchschnitt 15 Projekte mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Insgesamt erwirtschaftete Implenia 2022 über 45% des Umsatzes der Division Buildings mit zertifizierten Hochbauprojekten, dieser Anteil ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.
Implenia verfügt nicht nur über grosse Erfahrung bei der Umsetzung, sondern unterstützt auch den Aufbau und die Harmonisierung verschiedener Nachhaltigkeitsstandards. So engagierte sich das Unternehmen als Gründungsmitglied bei der Entwicklung des «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS, siehe unten). Implenia hat sich bis 2025 als Ziel gesetzt, nach höchsten Nachhaltigkeitsstandards zu entwickeln und zu bauen sowie sich an deren Weiterentwicklung zu beteiligen.
Ausserdem unterschrieb Implenia 2020 die Charta Gebäudelabels Schweiz und will damit das Land dabei unterstützen, seine Energie- und Klimaziele zu erreichen. Die unterzeichnenden Organisationen streben danach, jedes Bauprojekt nach einem hohen Energie- oder Nachhaltigkeitsstandard umzusetzen und achten dabei auf eine hohe Qualität. Zudem verpflichten sich die Unterzeichner der Charta, gebäudetechnische Anlagen mit der höchstmöglichen Energieeffizienz zu installieren.
Im Tiefbau sind Nachhaltigkeitsstandards noch weniger verbreitet als im Hochbau. In der Schweiz setzt Implenia Nachhaltigkeitskriterien nach SNBS in seinen Infrastruktur-Offerten ein. In Norwegen und Schweden sammelt Implenia erste Erfahrungen mit dem BREEAM Infrastructure Label (früher CEEQUAL). Die beiden Projekte «Hagalund» und «Londonviadukten» erzielten dabei sehr gute Bewertungen.
Nachhaltigkeitszertifikate im Hochbau
in Anzahl Projekte in Realisierung
Nachhaltige Quartiere und Stadtplanung
Immer häufiger planen Städte, Kommunen und Private ganze Quartiere nach Nachhaltigkeitskriterien. Implenia ist oft an der Umsetzung solcher Projekte beteiligt und gründete deshalb 2016 gemeinsam mit dem WWF Schweiz den «Verein für nachhaltige Quartiere in der Schweiz». Diesem sind inzwischen weitere Akteure wie Bauunternehmen, öffentliche Körperschaften und Wohnbaugenossenschaften beigetreten. Der Verein ist zuständig für die Vergabe des Zertifikats «SEED next generation living», das für angenehme Wohnumgebungen mit einer hohen Lebensqualität steht.
Der SEED-Ansatz sieht vor, dass die Standortgemeinde sowie örtliche Interessengruppen gemeinsam einen Aktionsplan erstellen, der auf sechs Nachhaltigkeitsgrundsätzen beruht. Die breite Abstützung trägt dazu bei, massgeschneiderte und zielführende Massnahmen zu definieren. Die Grundsätze betreffen die Bereiche Energieeffizienz, CO2-Emissionen, ökologische und lokale Baumaterialien, Kreislaufwirtschaft, Biodiversität als Teil der Landschaftsgestaltung, Mitsprache von Anwohnenden und Interessengruppen sowie umweltschonende Mobilität.
Zusätzlich zu den ökologischen Aspekten fördert SEED die lokale Wirtschaft und die soziale Durchmischung. Während Investorinnen und Investoren mit marktüblichen Renditen rechnen können, profitieren Mieterinnen und Mieter von fairen Mietzinsen. Dies lässt sich verwirklichen, indem sich innerhalb eines Quartiers Bereiche mit unterschiedlichen Standards gegenseitig ausgleichen.
Die ersten SEED-Quartiere befinden sich in der Westschweiz. So plant Implenia im Genfer Stadtteil Grand-Saconnex auf einem Grundstück des Ökumenischen Rates der Kirchen ein «Green Village» mit Hotel, einem Wohnblock und mehreren Gebäuden für internationale Organisationen.
Partnerschaft mit NNBS
Das Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS) fördert den Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie die Zusammenarbeit von Baufachleuten aus Wirtschaft, öffentlicher Hand, Bildung, Politik und Wissenschaft. Implenia ist Gründungs- und Trägermitglied und seit 2012 im Vorstandsausschuss vertreten.
Das NNBS entwickelte den Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz Hochbau (SNBS), der sich in nahezu allen Arten von Projekten anwenden lässt. Der Branchenstandard berücksichtigt auch Ansätze wie die 2000-Watt-Gesellschaft und Minergie-ECO. Das NNBS schuf zudem ein praxisorientiertes Instrument, mit dem sich die Nachhaltigkeit von Infrastrukturbauten bewerten und vergleichen lässt.
Implenia brachte nicht nur sein Know-how bei der Entwicklung dieser Standards ein. Das Unternehmen wendet sie bei eigenen Bauprojekten auch regelmässig an. So erhielt beispielsweise 2022 das energetische Sanierungsprojekt an der Rue de Lausanne in Genf das SNBS Gold-Zertifikat.
Nachhaltiger Mehrwert in der Offerte
Wenn Implenia im Mandatsverhältnis baut, beispielsweise als General- oder Totalunternehmer, kann das Unternehmen die Anforderungen und die Nachhaltigkeit eines Projekts nicht direkt beeinflussen. Gleichwohl versuchen unsere Fachleute nach Möglichkeit, bereits im Rahmen der Offerte Nachhaltigkeitskonzepte einzubringen, die die ursprünglichen Projektvorgaben übertreffen.
Zu diesem Zweck evaluiert Implenia zunächst die Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele der Bauherrschaft. Auf dieser Grundlage entwickeln unsere Spezialistinnen und Spezialisten ein zielgerichtetes und kundengerechtes Nachhaltigkeitskonzept und lassen es ins Bauprojekt einfliessen. Auf diesem Weg gelingt es Implenia mitunter, Nachhaltigkeitsaspekte selbst dort einzubringen, wo die Bauherrschaft nicht daran gedacht hat. Erfolgreich gelang dies beispielsweise bei einem Projekt einer internationalen Organisation in Genf. Diese aktive Herangehensweise möchten wir bis 2025 gruppenweit systematisch ausbauen.
Eigenentwicklung von Projekten
Portfolioanalyse der Entwicklungsprojekte der Division Real Estate, Schweiz
Implenia Real Estate hat 2022 das gesamte Portfolio ihrer über 40 Entwicklungsprojekte in der Schweiz analysiert und den CO2-Fussabdruck berechnet. Die Analyse erfolgte auf den Grundlagen des SIA-Effizienzpfads Energie (Merkblatt 2040). Mit einer Ausnahme sind alle Gebäude Neubauten – die Hälfte davon Holz- oder Holzhybridkonstruktionen. Der Fokus lag insbesondere auf dem Einsatz von nicht erneuerbaren Energien sowie den CO2-Emissionen. SIA 2040 deckt die drei Bereiche Erstellung, Betrieb und Mobilität ab und betrachtet dabei den gesamten Lebensweg einer Immobilie von der Herstellung, über die Nutzung, etwaige Ersatzinvestitionen im Betrieb bis an ihr Lebensende.
Die umfangreiche Analyse zeigte, dass die geplanten Bürogebäude den Zielwert von SIA 2040 im Durchschnitt erreichen. Bei den Wohnbauten besteht hingegen noch Verbesserungspotenzial, vor allem hinsichtlich der Konstruktionen. Der CO2-Fussabdruck des gesamten Portfolios für Erstellung und Betrieb liegt bei 14,3 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter und Jahr. Der Wert liegt damit 15% höher als die Zusatzanforderung des SIA Effizienzpfads. Um die Treibhausgas-Emissionen zu verringern, wurden im Rahmen einzelner Projekte Optimierungen eingeleitet.
Dekarbonisierungsstrategie der Division Real Estate, Schweiz
Die Portfolioanalyse hat es der Divsion Real Estate ermöglicht, die wesentlichen Hebel zur Dekarbonisierung zu identifizieren und eine ambitionierte Dekarbonisierungsstrategie unter Berücksichtigung des 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu definieren.
Für alle Neubauten im Entwicklungsportfolio von Implenia Real Estate werden bis 2030 Netto-Null Emissionen angestrebt. Für Bestandsbauten wird das Jahr 2050 angepeilt. Die Erstellungsemissionen aus dem Bauprozess und der Materialisierung werden bei allen Neubau-Entwicklungsprojekten bis 2040 sukzessive reduziert. Spätestens ab 2040 liegen die Emissionen über den gesamten Lebenszyklus von Neubauprojekten also bei Netto-Null.
Gemäss dem definierten Dekarbonisierungspfad wird jedem Projekt bei Beginn der SIA Phase 2 ein "Carbon Budget" zugewiesen, welches der weiteren Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb als Grenzwert dient. Dieser Prozess wird durch ein entsprechendes Monitoring begleitet, so dass relevante Optimierungsmassnahmen frühzeitig erkannt und umgesetzt werden können (siehe Beispiel für Wohnungsgebäude unten).
Die Dekarbonisierungsstrategie wird Implenia Real Estate in Bezug auf Design, Materialwahl und technische Systeme vor einige Herausforderungen stellen. Hier gilt: Je früher und konsequenter die Vorgaben hinsichtlich CO2-Emissionen in die Entwicklung einfliessen, desto geringer die allfälligen Mehraufwendungen des Projekts. Langfristig strebt Implenia Real Estate nach regenerativen Immobilien, die nicht nur weniger Emissionen verursachen, sondern einen positiven ökologischen und sozialen Beitrag leisten.
Implenia Real Estate: CO2-Grenzwerte für Entwicklungsgebäude am Beispiel Wohngebäude (Neubauten, Schweiz)
in kgCO2/m2a
Nachhaltiges Immobilienportfolio, Ina Invest
2020 brachte Implenia mit der Immobiliengesellschaft Ina Invest rund die Hälfte seines Immobilienportfolios an die Schweizer Börse. Ina Invest verfolgt das Ziel, das nachhaltigste Immobilienportfolio der Schweiz aufzubauen (mehr dazu). In enger Partnerschaft mit Implenia entwickelt Ina Invest ihr Immobilienportfolio langfristig weiter und ergänzt es durch neue Akquisitionen.
Ökologische Mindeststandards beim Material
Um bei der Wahl der Baumaterialien einen ökologischen Mindeststandard zu gewährleisten, wendet Implenia die sogenannte Materialausschlussliste an. Diese fusst auf den gleichen Ausschlusskriterien wie der Schweizer Minergie-ECO-Standard und stellt damit sicher, dass bei den Eigenentwicklungen keinerlei umwelt- oder gesundheitsschädigende Produkte verbaut werden. Die Liste wird regelmässig aktualisiert und neuen Erkenntnissen angepasst.
Bauen mit Holz
Abgesehen vom konzeptionellen Rüstzeug hat sich Implenia in den vergangenen Jahren auch beim Einsatz von nachhaltigen Techniken und Materialien ein profundes Know-how erarbeitet – insbesondere im Holzbau. Das natürliche Baumaterial erlebt dank neuer Konstruktionsmöglichkeiten und dank seines geringen Gehalts an grauer Energie eine Renaissance.
Auch die Behörden haben den Trend erkannt. In der Schweiz zum Beispiel erlauben es die im Jahr 2015 in Kraft getretenen Brandschutzvorschriften, bis zu 100 Meter hohe Holzgebäude zu errichten. Wird der Rohstoff lokal eingekauft, verursachen Gebäude aus Holz deutlich weniger Treibhausgas-Emissionen als herkömmliche Gebäude auf Basis von Beton oder Backstein.
Holz ist nicht bloss klimafreundlich, es eignet sich auch hervorragend, um Bauteile vorzufertigen. Die modulare Bauweise hat unter anderem den Vorteil, dass die Elemente flexibel nutzbar sowie einfach zu ersetzen oder rückbaubar sind. All diese Vorzüge machen Holz zu einem idealen Baustoff, um Materialkreisläufe zu schliessen.
Implenia verwendet in Eigenentwicklungsprojekten ausschliesslich Hölzer und Holzwerkstoffe mit FSC-, PEFC- oder einem gleichwertigen Label. Darüber hinaus hat das Unternehmen in der Vergangenheit die Organisation FSC Schweiz bei der Umsetzung wichtiger Projekte unterstützt. In der Baubranche ist der FSC-Standard noch nicht so weit verbreitet wie in der Papier- und Druckindustrie.
Um in der Schweiz die wachsende Nachfrage zu bewältigen, betreibt Implenia eine leistungsfähige Holzbau-Produktionsanlage in Rümlang im Kanton Zürich. Die grosse Halle ermöglicht es, anspruchsvolle Projekte umzusetzen. Pro Jahr werden rund 40’000 Quadratmeter Holzelemente und 8’000 Kubikmeter Konstruktionsholz verarbeitet. Mit den Holzresten betreibt Implenia eine Zentralheizung, die auch den nebenan gelegenen Werkhof mit Wärme versorgt.
Mit der Realisierung wegweisender Projekte zählt Implenia in der Schweiz zu den führenden Akteuren im Segment Holzbau:
Innovative Lösungen
GRI 308-2
Neue Erkenntnisse und Materialien, die Digitalisierung sowie technische Fortschritte und wegweisende Erkenntnisse verändern die Bau- und Immobilienindustrie rasch und tiefgreifend. Implenia nutzt diese Veränderungen zum Vorteil seiner Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden, Aktionärinnen und Aktionäre. «Innovation» ist deswegen auch eine von vier strategischen Prioritäten des Unternehmens.
Implenia konzentriert sich konkret auf die folgenden drei Innovationsfelder:
- Intrapreneurship: Implenia ermöglicht seinen Mitarbeitenden und Teams, im Rahmen ihrer Tätigkeit neue Ideen zu entwerfen, zu testen und umzusetzen. Dies geschieht mit Hilfe eines strukturierten Prozesses und durch Schulungen.
- Open Innovation: Implenia scoutet und testet relevante neue Technologien und Lösungen aus dem innovativen Umfeld von Startups, Universitäten, Technologie- und IT-Unternehmen. Tragfähige Konzepte werden im Rahmen von Implenia Projekten und Business-Teams übernommen und angewendet.
- Innovation M&A: Implenia investiert in – oder erwirbt – innovative KMU, Startups und Scaleups, die neue Geschäftsmodelle und nachhaltige strategische Mehrwerte schaffen.
Eine breite Palette von jüngst angeschobenen bis hin zu fertig umgesetzten Projekten sowie marktreifen Produkten verdeutlicht, dass Implenia in allen Kernmärkten an vorderster Front Zukunftstechnologien mitentwickelt und einsetzt. Die Innovationen bieten in der Regel nicht nur wirtschaftliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Ansätzen, sondern verbessern insbesondere auch den ökologischen Fussabdruck der Bautätigkeit. Die untenstehende Slideshow zeigt eine Reihe von Beispielen.
Innovation Hub
Um die Innovationskultur zu fördern und neue Lösungen und Geschäftsmodelle zu initiieren, betreibt Implenia seit 2019 den Innovation Hub. Diese Einrichtung nutzt die Kreativität der rund 8’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Ideen über eine Online-Plattform namens Kickbox einreichen können. Dieses Rahmenwerk für Unternehmensinnovation wird weltweit in zahlreichen Organisationen eingesetzt. In einem dreistufigen Prozess können die Mitarbeitenden ihren Vorschlag ausarbeiten und auf seine Alltagstauglichkeit testen. Dafür stehen ihnen ein Teil ihrer Arbeitszeit und ein Startbudget zur Verfügung sowie Fachleute, die sie coachen.
Das Global Sustainability Team von Implenia hat sich intensiv am Konzept des Innovation Hub beteiligt. Zudem bietet die Nachhaltigkeitsabteilung den Innovatorinnen und Innovatoren Beratung an und unterstützt sie dabei, ihre Idee in Hinblick auf die Nachhaltigkeit bei Bedarf zu optimieren.
Seit dem Programmstart Ende 2019 wurden über die Kickbox insgesamt 92 Ideen eingereicht. Mitte 2022 erreichte das erste Team die sogenannte Goldbox-Stufe, die letzte Phase der Markteinführung einer Idee. Ein Bauleiter der Tunnelbaustelle am österreichischen Semmering hat ein neuartiges Stauchelement entwickelt, das leichter, günstiger und sicherer ist als bisherige Produkte. Die Entwicklung kommt nun nach ausführlichen Tests auch in anderen Tunnelprojekten zum Einsatz. Mehr Informationen finden Sie hier.
Lieferantenmanagement
GRI 2-6, 2-23, 2-24, 2-25, 3-3, 308-1, 308-2, 414-1, 414-2
Als Bau- und Immobiliendienstleistungsunternehmen bezieht Implenia neben Baumaterialien wie Zement, Stahl, Holz, Gips und Farben auch Dienstleistungen wie Schreiner-, Spengler- oder Gärtnerarbeiten von Externen. Die Gruppe vergibt insgesamt rund 60% ihres Umsatzes an Lieferanten und Subunternehmen.
Um in dieser ausgedehnten Wertschöpfungskette Risiken zu vermeiden, setzt das Unternehmen auf ein systematisches Lieferantenmanagement. Als Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit durchlaufen Lieferanten und Subunternehmen einen mehrstufigen Qualifizierungsprozess.
Sämtliche auf Implenia Baustellen tätige Geschäftspartner müssen klar definierte Mindestanforderungen in den Bereichen Umwelt, Arbeitsbedingungen, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit, Qualität und Einkauf sowie Finanzen basierend auf dem Code of Conduct (Mehr dazu) einhalten. Wenn Implenia feststellt, dass ein Unternehmen diese Vorgaben nicht einhält, werden keine neuen Aufträge an das Unternehmen vergeben, bis der Sachverhalt geklärt ist. Implenia hält sich zudem an die Vorgaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).
Darüber hinaus werden immer mehr Geschäftspartner nach ihren sozialen, ökologischen und ökonomischen Leistungen beurteilt. So erzielt beispielsweise ein Lieferant, der Nachweise über die Herkunft und den Recycling-Gehalt seiner Produkte vorlegen kann, eine bessere Bewertung. Damit können Geschäftspartner, die sich nachhaltig entwickeln, ihre Ausgangslage bei der Vergabe von Aufträgen verbessern.
Solche Verbesserungsmöglichkeiten werden mit den Subunternehmern und Dienstleistern auch im Rahmen von Audits besprochen. 2021 und 2022 fanden in der Schweiz 70 Audits statt. Implenia konzentrierte sich dabei auf die nach Einkaufsvolumen grössten Geschäftspartner, mit denen das Unternehmen gemeinsame Projekte umsetzt.
Implenia möchte auf lange Sicht ausschliesslich mit nachhaltig ausgerichteten Unternehmen zusammenarbeiten. Daher hat sich die Gruppe bis 2025 zum Ziel gesetzt, dass mindestens 75% der Vergabesumme an Geschäftspartner gehen, die nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet wurden und erhöhte Anforderungen erfüllen. Zudem sollen bis dahin gruppenweite Beschaffungsrichtlinien verabschiedet und alle Einkaufsverantwortlichen diesbezüglich geschult werden. Dank der engeren Kooperation mit den Geschäftspartnern sollen jegliche Verstösse gegen Umwelt- und Arbeitsrecht in den Lieferketten vermieden werden.
Im Einklang mit den absehbaren Regulierungen in seinen Märkten will Implenia in der zukünftigen Nachhaltigkeits- und Geschäftsberichterstattung noch mehr Transparenz über seine Lieferkette herstellen und insbesondere die Risikobewertung sowie Massnahmen in den Bereichen Menschenrechte, Konfliktmineralien und Vermeidung von Kinderarbeit offenlegen.