Modernisierung Story
Smart Home
Marc Fontolliet leitet bei Implenia die Einheit Modernisation. Wenn es um die Digitalisierung des privaten Wohnraums geht, stehen für ihn die Bedürfnisse der Mieter im Zentrum.
Marc Fontolliet, wie zuversichtlich ist Ihr Blick in die Zukunft?
Ich bin grundsätzlich zuversichtlich. Nach mehr als einer Dekade an Wertzuwachs und hohen Bauvolumen sind die Herausforderungen am Schweizer Immobilienmarkt grösser geworden. Bauherren haben erkannt, dass in bestehenden Liegenschaften oft beträchtliche Reserven schlummern. Die Nutzung dieses Potenzial ist attraktiv und je nach Standort eine echte Alternative zum Wettbewerb um Land für neue Liegenschaften. Unsere Leistungen im Bereich Modernisierung richten sich genau an die Kunden, die dieses Potenzial nutzen möchten.
Lässt sich das Potenzial bestehender Liegenschaften gliedern?
Ich sehe drei grössere Sektoren mit Wachstumspotenzial:
- Verdichtung und Optimierung: Eine gute Nachverdichtung im Bestand bedeutet innerhalb baurechtlicher Restriktionen das Optimum bezüglich Qualität (Produkt) und Quantität (Fläche, Kosten, Preise) zu finden. Hier helfen digitale Modellierungen bei der Erarbeitung von Varianten und für das Treffen von effizienten Entscheidungen.
- Energetische Sanierung: 45 Prozent des Schweizer Energiekonsums entfällt auf die Gebäude. des Schweizer Immobilienbestands ist alt. Entsprechend riesig ist das Energiesparpotenzial.
- Attraktive Angebote für «Digital Natives»: Für eine jüngere Zielgruppe gehört die schnelle und zuverlässige Datenverbindung zur Grundausstattung jeder Wohnung. Ebenso der Wunsch nach neuen Grundrissen für die Individualisierung der Raumnutzung.
Wie wichtig sind Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort für die Attraktivität einer Immobilie?
Sehr wichtig. Gebäudeautomation bringt viele Vorteile. Dank vernetzter Technologie kann aus jeder Immobilie ein attraktives Smart Home werden. Wichtiger als das technisch Machbare ist jedoch die Sicht des Nutzers.
Was sind die Erfolgsfaktoren für ein Smart Home?
Ich sehe hier zwei klare Trends:
- Pflege und Gesundheit: Aufgrund der demographischen Entwicklung, der zunehmenden Bedeutung häuslicher Betreuung und dem Sicherheitsbedürfnis älterer Menschen, wird die Wohnungsdigitalisierung immer wichtiger.
- Heimnetzwerke und Cloud-Lösungen: Die mobile Vernetzung ist permanent und der Informationsfluss nimmt in allen Bereichen stetig zu. Es müssen darum Produkte und Systeme zur Verfügungen stehen, die Funktionalität, Bedienbarkeit und Nutzen ohne Kompromisse gewährleisten. Überhaupt sehe ich die «Digital Natives» als die treibende Kraft. Sie sind mit den Technologien aufgewachsen und integrieren sie ganz selbstverständlich in ihr Leben. Dementsprechend sind ihre Anforderungen an die Wohnungsausstattung.
Dieses Interview erschien in leicht abgeänderter Fassung in der März-Ausgabe des Magazins Feller Aktuell von Feller AG.