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Von der Compliance zur Chance: Transformative Strategien zur Wertschöpfung

Die Herausforderungen, die sich aus den sich entwickelnden gesetzlichen Rahmenbedingungen ergeben, bieten die Möglichkeit, durch proaktives Portfolio Management Werte zu schaffen - und dabei potenziell Alpha zu generieren. Der Vorstoss in Richtung eines nachhaltigen Gebäudebestands ist nicht nur eine Compliance-Übung, sondern eine strategische Chance, das Portfolio Management neu zu definieren.

Das verstärkte Engagement für Nachhaltigkeit in Europa, das vor allem durch das Pariser Klimaabkommen und die EU-Taxonomie vorangetrieben wird, hat die Immobilienbranche unter Druck gesetzt, erhebliche Veränderungen vorzunehmen. Die kürzlich überarbeitete Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) und die Energieeffizienzrichtlinie (EED) sehen bis 2050 einen hoch energieeffizienten und dekarbonisierten Gebäudebestand (einen defacto emissionsfreien Gebäudebestand) und bis 2030 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mindestens 55% (im Vergleich zu 1990) vor (Quelle). Als Reaktion auf diese Richtlinien hat sich die Europäische Union das Ziel gesetzt, bis 2033 25% der energieineffizientesten Gebäude in ihren Mitgliedstaaten zu sanieren. Darüber hinaus müssen ab 2030 alle Neubauten strenge Kriterien für die Emissionsfreiheit sowohl bei der Herstellung als auch bei der Entsorgung von Baumaterialien erfüllen. Darüber hinaus plant die EU, die Verwendung von Heizungen auf der Basis fossiler Brennstoffe bis 2040 auslaufen zu lassen (Quelle).

Der Rechtsrahmen in der Schweiz ist weniger entwickelt, aber das Land hat sich mit der Annahme der langfristigen Klimastrategie des Bundesrats (2021) und der Verabschiedung des "Klima- und Innovationsgesetzes" (2023), in dem ein Netto-Null-Ziel festgelegt wurde, stark für die Klimaziele eingesetzt. Angesichts des bedeutenden Beitrags des Immobilien- und Bausektors zum Primärenergieverbrauch (36%) und zu den Treibhausgasemissionen (37%) ist der Sektor zu Recht in den Fokus der Zivilgesellschaft und der politischen Entscheidungsträger gerückt, die versuchen, die globalen Kohlenstoffemissionen zu reduzieren und das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens bis 2050 zu erreichen. Die Dekarbonisierung muss daher bei der Entwicklung, dem Bau und der Verwaltung von Immobilien Vorrang haben.

Dieser sich entwickelnde Rechtsrahmen ist für Vermögensverwalter und Banken besonders kritisch, da Immobilien, die die neuen Standards nicht erfüllen, zunehmend Gefahr laufen, zu "gestrandeten Vermögenswerten" zu werden (geringere Fungibilität, Stil-/Risikoverlagerung, Risiko notleidender Kredite). Um dies zu verhindern, müssen die Eigentümer oft erhebliche Mittel für die Renovierung aufwenden, um die neuen Energie- und Sozialstandards zu erfüllen und Brown Discounts zu vermeiden. Wir glauben, dass ESG-Konformität bald das "new normal" sein wird, was bedeutet, dass Immobilien, die ein bestimmtes Rating nicht erfüllen, mit einer Abwertung belegt werden, während Immobilien, die die ESG-Anforderungen erfüllen, eine Aufwertung erfahren. Am Beispiel des deutschen Büromarktes zeigt sich, dass laut Colliers bis zu 69% (303 Mrd. €) aller Top-7-Büroimmobilien Gefahr laufen, auf der Strecke zu bleiben.

Ihre Kontaktperson

Armin Hafner
Team leader Investment Management
+41584743571 armin.hafner@implenia.com Linkedin Visitenkarte herunterladen Visitenkarte

Wie man den Weg zu CO2-freien Gebäuden beschreitet

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