Mission Permanente de l’Inde
Zusammenfassung
Indien hat im vergangenen Jahr die Marke von 1,4 Milliarden Einwohnern überschritten und ist damit das bevölkerungsreichste Land der Erde. Die diplomatische Vertretung in der Westschweiz konnte sich deshalb nicht mehr mit den engen Räumlichkeiten im Zentrum von Genf begnügen. Deshalb erwarben die indischen Behörden 2009 in der Nähe der Weltgesundheitsorganisation ein freies Grundstück mit starkem Gefälle und viel Grün.
Das Projekt
Ab 2020 werden dort die Bauarbeiten für die neue Ständige Vertretung Indiens beginnen, bestehend aus einem Hauptgebäude und einem kleineren Gebäude rechts vom Eingang, das mit dem Nachbargebäude verbunden ist und das indische Konsulat beherbergen wird.
Die Planer arbeiteten subtil und behielten die Bedeutung der traditionellen indischen Symbolik im Auge. An der Giebelseite des Gebäudes wird der ständige Wandel durch das Karma-Rad mit seinen 24 Segmenten symbolisiert, das in das Masharabieh aus Lochblech gezeichnet ist. Auf der Südseite fliesst ein Wasserfall entlang aufeinanderfolgender Blöcke von seiner „Quelle“ zu einem Becken im Empfangshof und erinnert an den Ganges. Hier sind auch Bereiche zum Entspannen und für Yoga vorgesehen.
Leistungen im Detail
Das Tragwerk - Decken, Stützen, Wände - besteht aus Stahlbeton. Der Hauptkonferenzsaal verfügt über zwei verschiedene Tragsysteme, um die vertikalen Kräfte aufzunehmen und eine Spannweite von ca. 16 m zu überbrücken. Der Eingangsbereich hat eine Auskragung mit einer maximalen Spannweite von 5,5 Metern. Die hinterlüfteten Fassaden sind mit einem weissen Verbundmaterial aus Glas und Porzellan verkleidet. Sie sind in vier unterschiedlich grossen Modulen gerastert. Die Verglasung des Sockels ist schlank und gibt dem Gebäude eine grosse Öffnung zu den Empfangsbereichen, während die Verglasung der Geschosse, die in den Hintergrund tritt, natürliches Licht in die Büroräume bringt. An der Ecke der Fassade über dem Eingang des Gebäudes schirmt ein Maschrabijeh aus Lochblech die Verglasung ab und erzeugt einen Reliefeffekt in der Hülle. Im Attikageschoss ist ein vom Bebauungsplan vorgeschriebener Rücksprung mit einem Vordach überspannt, das die Volumengrenzen betont und als Terrassenüberdachung dient.
Bauvolumen: 26'036 m3