Bon-Park
Zusammenfassung
Ein Ort, der (neu) erfunden werden muss. Achtzehn Gebäude, zehntausende Quadratmeter Wohnfläche, dreieinhalbtausend geplante Einwohner, Geschäfte und ein großer öffentlicher Park: Das neue Viertel La Chapelle ist eine große urbane Herausforderung für den Kanton Genf.
Das Projekt
Oben und unten: die gleiche Aufmerksamkeit. Auf einer Länge von fast 250 Metern und einer Breite von etwa 20 Metern durchquert die Esplanade das (zukünftige) Quartier von einer Seite zur anderen. Die beiden überdachten Rampen, die logischerweise im unteren Teil des Geländes angeordnet sind, geben den Ton an: Eine flexible und wellenförmige Formensprache mit einem klaren Rahmen. Ein permanentes Spiel von straffen Kurven und angenehmen Rundungen findet sich in den verschiedenen Elementen wieder, die den Platz durchziehen und rhythmisieren, seien es die vier Vordächer der Tiefgaragenausgänge, das Stadtmobiliar (insbesondere Bänke und Unterstände) oder die Abzugsschornsteine.
Die Hauptmaterialität ist eingefärbter Rohbeton, die Geländer sind aus verzinktem Stahl, der Boden aus traditionellem Asphalt. Durch die Integration der Beleuchtung in die Platten der Flachdächer oder unter den Bänken und die Gruppierung der Mülltrennungsstellen wird das Vorhandensein von störenden Objekten im Umkreis (Mülltonnen, Straßenlaternen oder ähnliches) begrenzt. Diese nüchterne und zugleich sanfte Atmosphäre ist auch in der Tiefgarage spürbar.
An jeder Ausfahrtsädikula, direkt hinter dem Aufzug, befindet sich ein breiter Schacht, der sich auf die drei Ebenen der Infrastruktur öffnet. Diese bepflanzten Innenhöfe mit abgerundeten Ecken streuen das Tageslicht bis ins letzte Untergeschoss und sorgen für eine natürliche Belüftung der gesamten Tiefgarage. Für die Nutzer sind sie vor allem ein Bollwerk gegen das Gefühl des Unbehagens, das diese Art von unterirdischen Räumen manchmal hervorruft. Die langgestreckte und zwangsläufig begrenzte Esplanade hätte leicht hinter der ausdrucksstarken Vielfalt der verschiedenen großen Gebäude in der Umgebung, die derzeit gebaut werden, verschwinden können. Dank gewagter stilistischer Optionen und eines strengen Gesamtkonzepts gelingt es dem Projekt jedoch, seine einzigartige Identität im Herzen des Geländes zu behaupten.
Als kontrollierte Landschaftsgestaltung und Ingenieurbauwerk mit zahlreichen Auflagen (Sicherheit, Brandschutz) erfüllt es vor allem seinen eigentlichen Zweck: den eines noch im Entstehen begriffenen Stadtviertels.