Aventica
Zusammenfassung
In Avenches, gegenüber dem Bahnhof, entstanden zwei Gebäude auf einer Parzelle, die heute in einer Mischzone liegt.
Das Projekt
Das Gebiet war zuvor industriell genutzt worden, da die Firma Aventica, die Edelsteine für die Uhrenindustrie bearbeitet, sich dort in den Mauern einer ehemaligen Möbelfabrik niedergelassen hatte. Archäologische Ausgrabungen, die im Rahmen der Bauarbeiten durchgeführt wurden, ergaben, dass der Ort bereits im ersten Jahrhundert n. Chr.
besiedelt war.
Da die Stadtverwaltung das gesamte Bahnhofsareal neu gestalten wollte und keine Alternative zum Pflegeheim hatte, verkaufte sie das Grundstück und beteiligte sich über eine Genossenschaft an dem Projekt. Das Büro Chappuis Architectes SA gewann den ersten Preis für den Auftrag für Parallelstudien und konnte sein Projekt konkretisieren, wobei die Bauleitung der Totalunternehmerin Implenia übertragen wurde. Die Gebäude liegen gegenüber dem Bahnhof und sind somit ideal an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden. Sie bilden die Verlängerung des oberhalb gelegenen Wohngebiets.
Das Projekt gewährleistet eine funktionale, soziale und generationenübergreifende Mischung. Es umfasst 42 Wohnungen, von denen fast die Hälfte unter Denkmalschutz steht, Gewerbeflächen, Platz für ein sozialmedizinisches Zentrum und eine Tiefgarage im Untergeschoss. Das Gelenk von zwei Gebäuden mit unterschiedlichen Höhen, die einen Innenhof bilden, erinnert an die Volumen der alten Fabrik.
Das erste ist vier Stockwerke hoch und richtet sich am Bahnhofsplatz aus, in Kontinuität mit der bestehenden Bebauung. Das zweite hat drei Stockwerke und befindet sich im Süden des Grundstücks. Die Geschäftsflächen sind im Erdgeschoss des ersten Gebäudes verteilt, das direkt mit der Strasse verbunden ist, und in den Obergeschossen befinden sich Mietwohnungen. Sie sind durchgehend und zum Hof und zum Jura hin orientiert, mit Loggien oder grossen Terrassen im Penthouse.
Das zweite Gebäude, das der Genossenschaft gehört, bietet 19 geschützte Wohnungen mit Balkonen, die nach Süden ausgerichtet sind und durch einen grosszügigen Innenhof verteilt werden. Eine Wohnung für den sozialen Hausmeister, des sozialmedizinischen Zentrums, das von der Rue des Moulins aus zugänglich ist, und ein Begegnungsraum für die Bewohner vervollständigen das Programm.
Der Hof ist die Lunge des Projekts und führt visuell zusammen die Räume und fördert dabei die Kontakte in einem geselligen Rahmen. Auch eine begrünte Fläche wird im Südwesten des Grundstücks erhalten, der für die für die Bewohner, mit Spielplatz und Tischen.
Leistungen im Detail
- Nach dem Abriss der Industriegebäude, der Sanierung des Bodens und den Ausgrabungen nach Abschluss der archäologischen Arbeiten wurde die Absenkung des Grundwassers durch "Wellpoint"-Rohre organisiert. Die Gebäude wurden mit einer Struktur aus Beton und Mauerwerk und einer Perimeterdämmung errichtet.
- Schallschutzverglasung schützt die am stärksten exponierten Teile auf der Nord- und Ostseite, und die Ruhe des Hofes wird durch die Installation eines Schallschutzschirms zwischen den beiden Gebäuden auf der Ostseite gewährleistet.
- Mit dem Minergie-Label ausgezeichnet, mit Sonnenkollektoren ausgestattet.
- Die Gebäude sind mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach ausgestattet und verfügen über das Hausautomatisierungssystem KNX. Sie bieten jeglichen Komfort und beleben einen wichtigen Bereich der Stadt.