Nachhaltige Gebäude «ab Stange»

Traditionell ist der Hochbau durch individuelle Projekte geprägt: Fast jede Liegenschaft wird von Grund auf als Unikat geplant und umgesetzt. Doch nun entwickelte Implenia einen umgekehrten Ansatz zur Marktreife. Dieser definiert ein Gebäude als weitgehend vorgegebenes Produkt, das sich für eine bestimmte Situation adaptieren lässt.  

Klare Vorstellungen, effiziente Planung  

Ähnlich wie beim Autokauf wählt der Kunde ein Modell und lässt es nach seinen Bedürfnissen ausstatten. Und wie beim Vorbild der Automobilbranche werden standardisierte Bauteile zu einem individualisierten Endprodukt zusammengefügt. Diese industrielle Herangehensweise versetzt Implenia in die Lage, für ihre Kunden mit höchster Effizienz massgeschneiderte Liegenschaften zu entwickeln und zu bauen. Der neue Ansatz spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern vermindert auch Risiken in der Planung und auf der Baustelle.  

Am Anfang des revolutionären Prozesses zur Entwicklung einer Liegenschaft steht ein Produktkonfigurator. In diesem Computermodell werden – basierend auf Umweltdaten und spezifischen Kundenbedürfnissen – hunderte von Varianten durchgerechnet, um für die konkrete Parzelle die beste Lösung zu finden. 

Das Programm greift dabei hauptsächlich auf einem Satz von standardisierten Bauelementen zurück. Diese lassen sich später in der Werkhalle vorfertigen und schliesslich auf der Baustelle zu Wohngebäuden jeder gewünschten Grösse kombinieren.  

Da die Module hauptsächlich aus klimafreundlichem Holz bestehen, entsprechen die so erstellten Gebäude erhöhten Ansprüche an die Nachhaltigkeit. Ausserdem sorgte Implenia dafür, dass die Bauelemente ökologische Vorgaben erfüllen und sich am Ende ihrer Lebenszeit leicht zurückbauen lassen. Dies bedeutet, dass zukünftige Generationen die im Gebäude enthaltenen Materialien problemlos trennen und für neue Zwecke wiederverwenden können.  

Nachhaltigkeit als Standard 

«Dank des neuen Produkt-Ansatzes wird die Nachhaltigkeit systematisch und sehr früh berücksichtigt», sagt Nicolas Fries, Circular Economy & Innovation Manager von Implenia. Zudem lassen sich mit dem Produktkonfigurator wichtige Kennzahlen wie CO₂-Ausstoss, graue Energie und Baukosten gewissermassen «auf Knopfdruck» ermitteln.  

Der Computer benötigt nur etwa 30 Minuten, um aufgrund einer gegebenen Topografie und Lage sowie unter Berücksichtigung kundenspezifischer Anforderungen verschiedene Varianten einer Liegenschaft zu berechnen. Das Programm errechnet dreidimensionale Ansichten, die den Kunden bereits von Anfang an eine konkrete Idee vermitteln, wie ihr Vorhaben dereinst vor Ort aussehen könnte. Für die favorisierte Variante lassen sich dann leicht auch Unterlagen für den weiteren Planungsprozess generieren, wie etwa Baupläne oder Massenauszüge. 

Mit diesem innovativen Ansatz setzt Implenia neue Massstäbe und zeigt, wie ökologische Verantwortung und effiziente Bauprozesse Hand in Hand gehen können. Ein erstes Projekt, das Implenia mit diesem System realisiert, befindet sich im Zürcher Stadtquartier Oerlikon. Hier entstehen derzeit 40 Wohnungen, die mithilfe des Produktkonfigurators konzipiert wurden.