Ein nachhaltiges Dorf mitten in der Stadt
Mit dem TownVillage entsteht in Winterthur Neuhegi quasi ein Dorf mitten in der Stadt. Die Überbauung zielt auf ein generationendurchmischtes Wohnen ab und soll Senioren, Familien, Alleinerziehenden und betreuten Wohngruppen für Menschen mit psychischen Begrenzungen ein gemeinsames Zuhause bieten. Bauherrin ist die Quellenhofstiftung, die sich der Reintegration von sucht- oder psychisch kranken Menschen verschrieben hat und dafür beispielsweise IV-Arbeitsplätze in ihren Werkstätten oder auch Wohnplätze zur Verfügung stellt.
Für die Realisierung von TownVillage engagierte die Stiftung die Marti Gesamtleistungen AG. Als Totalunternehmerin erstellt sie aktuell auf dem kompakten, rund 10 000 m2 grossen Areal an der Barbara-Reinhart-Strasse drei fünfstöckige Neubauten, welche die bestehenden Gebäude – ein Kongresszentrum sowie einen alten Industriebau – harmonisch verbinden.
Millimeterarbeit gefragt
Die Gebäude selbst werden in traditioneller Massivbauweise gefertigt, die Aussenwandelemente sowie die Fassade hingegen werden mit Holz erstellt. Für diese Arbeiten holte sich die Marti Gesamtleistungen AG die Holzbauspezialisten von Implenia ins Boot. «Wir produzieren für alle drei TownVillage-Gebäude die Aussenwandelemente, wobei die gesamte Konstruktion als Rahmenbau ausgeführt wird», präzisiert Adrian Ulrich, Projektleiter Holzbau bei Implenia. Die Fassade wird in Mischbauweise mit einer langlebigen, stehenden Holzschalung sowie leichten Alucobond-Aluminiumverbundplatten errichtet. Dabei ist höchste Genauigkeit gefragt, wie Ulrich ausführt: «Während man bei der Holzschalung immer einen gewissen Spielraum hat, kommt es bei Alucobond auf jeden Millimeter an. Die Fassadenplatten werden anhand der Pläne gefertigt und können auf der Baustelle nur noch minimal nachkorrigiert werden.»
Perfekte Organisation vorausgesetzt
Als weitere Herausforderung bezeichnet Ulrich die Platzverhältnisse auf dem Areal: «Als Holzbauer verarbeiten wir auf der Baustelle innerhalb einer kurzen Zeitspanne enorm viel Material.» Zudem wird entsprechend Platz für das Aufrichten der vorgefertigten Elemente benötigt. «Das setzt zum einen eine nahezu perfekte Organisation, zum anderen aber auch eine gewisse Flexibilität – etwa um schlechte Wetterverhältnisse abfangen zu können – voraus. «Dank der engen Zusammenarbeit, der offenen Kommunikation und der wöchentlichen Ausführungssitzungen mit Marti Gesamtleistungen sowie der professionellen Planung auf beiden Seiten konnten die ehrgeizigen Zeitpläne der ersten Bauetappe eingehalten werden», so Ulrich.
Das im ersten Bauabschnitt fertiggestellte Haus TownVillage Süd mit Werkstätten und Büros der Stiftung sowie acht Wohnungen wurde bereits bezogen. Im August 2020 soll die gesamte Überbauung an die Bauherrin übergeben werden und dann insgesamt 61 Wohnungen, ein Restaurant, ein Café, einen Pflegebereich sowie diverse Veranstaltungs- und Begegnungsräume beherbergen. Nach Projektabschluss wird Implenia rund 2500 m2 Wandelemente, 1500m2 Holzfassade und an die 1800m2 Alucobondfassade verbaut haben.
Interview mit Oliver Gruenberg, Leiter Niederlassung Zürich Marti Gesamtleistungen AG
Herr Gruenberg, weshalb wurden die Aussenwände und die Fassaden von TownVillage in Holzbauweise erstellt?
Zum einen hat sich die Quellenhofstiftung für ihr Bauvorhaben eine gute Ökobilanz verordnet. So ist die gesamte Arealplanung nach dem SIA-Effizienzpfad Energie 2040 ausgerichtet. Und mit einer Holzbauweise sind diese Ziele wesentlich effizienter zu erreichen. Zum anderen passt sich die Holzfassade ideal an die umliegenden Nachbargebäude an.
Weshalb haben Sie Implenia für die Holzarbeiten an Bord geholt?
In Sachen Preis und Know-how konnten andere Holzbauer schlicht nicht mithalten. Gemeinsam mit Implenia konnten wir das Projekt optimieren und an die ehrgeizigen Budgetpläne der Bauherrin anpassen.
Was kennzeichnet für Sie die Zusammenarbeit mit Implenia?
Wir haben Ansprechpartner auf Augenhöhe, die zuhören und wertvolle Inputs liefern. Wir schätzen auch die hervorragende Ausführungsplanung sowie die offene und partnerschaftliche Kommunikation. Alle Mitarbeitenden sind begeistert von dem, was sie machen und haben eine echte Leidenschaft für das Material Holz. Und für mich ein nicht ganz unwesentlicher Punkt: Auf der Baustelle herrscht immer akribische Ordnung. Es ist äusserst selten, dass auch nur ein Hölzchen herumliegt.
Weshalb ist das so wichtig?
Das mag zuerst vielleicht pedantisch klingen, aber diese Ordnung widerspiegelt für mich die langjährige Erfahrung von Implenia: Die Monteure wissen exakt, wie viel und welches Material sie benötigen. Letztlich spart das nicht nur Abfall und damit Kosten, sondern wirkt sich auch positiv auf den Brandschutz und die Arbeitssicherheit aus.
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