Nachhaltiges Rekord-Projekt
Weshalb hat sich die Urban Assets Zug AG beim Projekt Pi für eine Bauweise in Holz entschieden?
Für uns stand von Anfang an fest, dass das Hochhaus in Holzbauweise erstellt werden soll. Zum einen gehen wir mit der Urban Assets Zug AG stets bewusst neue Wege und interessieren uns darum für die konstruktiven Möglichkeiten von Holz im Hochhausbau. Beim Projekt Pi wollen wir die bautechnischen Möglichen von Holz ausloten und gleichzeitig unser Bekenntnis zu Innovation und Verantwortung in technologischen Themen zeigen. Zum anderen ist uns – wie übrigens bei allen unseren Bauvorhaben – die Nachhaltigkeit mindestens ebenso wichtig.
Wie wird diese im Projekt umgesetzt?
Als nachwachsender, CO2 neutraler und leichter Baustoff soll Holz beim Projekt Pi eine tragende Funktion haben und somit insbesondere in der Fundation viel Beton einsparen. Das Projekt verfolgt aber auch auf vielen anderen Ebenen Nachhaltigkeitsziele. Wir schaffen beispielsweise bewusst günstigen Wohnraum für die Mitarbeitenden von V-ZUG und Berufstätige im zukünftigen Tech Cluster Zug in der Nähe ihrer Arbeitsplätze und mitten in der Stadt, in der sie sich hauptsächlich bewegen. Die kurzen Arbeitswege begrenzen das Verkehrsaufkommen und reduzieren den Bedarf nach Verkehrsfläche. Zudem wird das Holzhochhaus an den ökologischen Multi-Energy-Hub des Tech Clusters (siehe Box) angeschlossen. Er stellt die Versorgung mit CO2 neutraler Kälte und Wärme basierend auf Grund- und Seewasser sicher. Zudem kommen Photovoltaik-Elemente sowohl auf dem Dach als auch in die Fassade integriert zum Einsatz.
Welches sind und waren die grössten Herausforderungen in der Planungsphase?
Es war ein Wettbewerb mit sehr hohem Anspruch. Unsere Anforderungen in ökonomischer, gestalterischer, sozialer, technischer und auch energetischer Hinsicht waren aussergewöhnlich hoch. Wir haben es den teilnehmenden Teams nicht einfach gemacht, schliesslich stösst man bei der Planung eines derartigen Leuchtturmprojekts immer wieder auf Wiedersprü- che und Zielkonflikte, das gehört dazu. Auch was die Kosten angeht. Die ursprünglich geschätzten Planungs- und Erstel- lungskosten reichten nicht und liegen inzwischen bei rund 100 Millionen Franken, allerdings bietet das «multiinnovative» Projekt auch unerwartete Mehrwerte.
Und wie wird der Mehrwert für die künftigen Bewohnern aussehen?
Zum einen wird das Projekt Pi nachhaltige, attraktive, bezahlbare Wohnungen schaffen, verbunden mit kurzem Arbeitsweg – das ist in der Stadt Zug keine Selbstverständlichkeit. Ein weiterer zentraler Gedanke, den wir verfolgen, ist die Förderung des sozialen Zusammenlebens. So heben beispielsweise dreigeschossige Piazze in der Gebäudemitte die vertikale Trennung traditioneller Hochhäuser und die sonst übliche Anonymität zwischen den Geschossen auf. Es entstehen vertikale Nachbarschaften. In Kombination mit unterschiedlichen, flexiblen Wohnungstypen und spannenden Gemein- schaftsangeboten wollen wir das Zusammenleben in einem Hochhaus neu definieren. Weshalb kommt Implenia sowohl als Holzbauer als auch als Totalunternehmer zum Zug? In der Gesamtleistungsstudie konnte das Dreiergespann aus Duplex Architekten, WaltGalmarini Ingenieuren und Implenia die gesamte Jury mit einem stimmigen, innovativen Entwurf überzeugen. Die Lösung gibt präzise Antworten auf unsere komplexen und mehrdimensionalen Fragestellungen. Dabei hat sich bereits beim Entwurf die langjährige Erfahrung von Implenia im Holzbau gezeigt und wir haben auch gemerkt, dass das Unternehmen offen dafür ist, neue Wege zu gehen. Zudem sehen wir es als grossen Vorteil an, dass der Holzbau Teil des Totalunternehmens ist. Auf diese Weise kann er sich viel intensiver einbringen und effektiver an der Entwicklung mitwirken.
Bildnachweis: Hochhaus Pi, Stand Wettbewerb, Architektur: Duplex Architekten, Zürich / Visualisierung: Filippo Bolognese
Projekt PI: Auftakt für den Tech Cluster Zug
Mit dem Projekt Pi baut die Urban Assets Zug AG an der Baarerstrasse 104–108 in Zug das grösste Holzhochhaus der Schweiz. Die 28 Geschosse werden sich über eine Höhe von 80 Metern erstrecken und ca. 200 Wohnungen beherbergen. Damit wird preisgünstiger Wohnraum für die Mitarbeitenden von V-ZUG und Berufstätige im zukünftigen Tech Cluster Zug sowie für die Stadt geschaffen. Der Spatenstich für das Projekt erfolgt voraussichtlich im dritten Quartal 2022, die Fertigstellung ist für Anfangs 2025 geplant.
Das Projekt Pi markiert den Auftakt für den Tech Cluster Zug der Metall Zug AG. In diesem 80’000 Quadratmeter grossen Innovationsquartier sollen sich Produktion, Entwicklung, Forschung, Gewerbe und Wohnen zu einem dynamischen Ökosystem verbinden.
Zurück zur Blog-Übersicht