Implenia Holzbau realisiert erstes Parkhaus mit Holz
Implenia hat in Dübendorf für die Eidgenössische Materialforschungsinstitution Empa das erste Holz-Beton-Parkhaus in der Schweiz gebaut. Das Projekt zeigt, dass umweltfreundlichere Bauweisen auch im grossen Stil umsetzbar sind.
Auf dem Areal von Empa-Eawag in Dübendorf entsteht ein neuer Campus bestehend aus einem Labor- und einem Multifunktionsgebäude mit Parkhaus. Unter der Gesamtleitung von Implenia haben SAM Architekten und Andreas Geser Landschaftsarchitekten die einzelnen Baukörper entworfen und dabei neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft einfliessen lassen. So hat Implenia Holzbau in Dübendorf das erste Holz-Beton-Parkhaus in der Schweiz gebaut.
Bewährtes Baumaterial
Der nachwachsende Rohstoff Holz, der sich als Baumaterial schon lange bewährt hat, ist eine naheliegende Alternative zu Beton. Ein Kubikmeter Holz bindet etwa eine Tonne CO2 aus der Atmosphäre und entlastet damit das Klima. Stefan Zahnd, Polier bei Implenia Holzbau, erzählt: «Parkhäuser gab es in der Schweiz noch keine aus Holz. Ist die Statik aber einmal genau berechnet und geprüft, ist Holz auch für Parkhäuser ein zuverlässiger Rohstoff».
800 Kubikmeter Balken verbaut
Wenn das jemand weiss, dann ist es die Empa. Das Schweizer Forschungsinstitution widmet sich als Teil des ETH-Bereichs den Materialwissenschaften und -technologie. Dass gerade eine Expertin für Materialien und deren Eigenschaften das erste Hybridparkhaus in ihr Areal integriert, ist bemerkenswert. Hybrid, das steht in diesem Fall für eine Mischung aus Holz und Beton. Der Bau bietet Platz für 260 Autos und beherbergt die firmeneigene Flotte mitsamt Tankstelle, Garage und Waschanlage. Ein Erdsondenfeld unter dem Gebäude speichert Abwärme und macht die spätere Nutzung als Heizenergie möglich.
Ein Augenschein vor Ort gibt der Empa recht: Die Holzfassade wirkt freundlich, warm und einladend. In den Böden hat es nach wie vor eine Betonschicht, aber laut Zahnd ist diese nur ein Drittel so dick wie üblicherweise. Darunter befindet sich nämlich ebenfalls Holzwerkstoff. «Wir haben 800 Kubikmeter Balken verbaut, 10 000 Quadratmeter Dreischichtplatten verlegt und unzählbar viele Schrauben reingedreht», sagt der bei dem Projekt verantwortliche Polier. Mit wir meint er sein Team von vier Personen, das dank der wegfallenden Austrocknungszeit und den vorproduzierten Holzelementen nur ein halbes Jahr mit dem Minergie-P-Parkhaus beschäftigt war. Da die Flächen zu gross gewesen wären, um alles auf einmal zu betonieren, ging der Fortschritt der drei Decken etappenweise voran. Das Pionierprojekt war pünktlich zum Jahresende fertig.
Holzklassiker diente als Baustoff
Als Holzart diente der Schweizer Klassiker unter den Hölzern: Fichte. Dieses Nadelholz ist im Vergleich zu anderen Hölzern sehr tragfähig und elastisch und lässt sich sehr gut und präzise verarbeiten. Dass Fichte als besonders tragfähig gilt, kommt dem Parkhaus natürlich zugute. Die Fichte – auch Rottanne genannt – findet sich in fast allen Schweizer Wäldern und wächst in tiefen Lagen genauso wie auf 2000 Metern über Meer. Als unbehandeltes Naturholz wird es im Dübendorfer Parkhaus der Empa in den ersten Monaten noch etwas abdunkeln und - verursacht durch die UV-Strahlen - eine angenehme Tönung erhalten.
Der Umbruch hin zu ökologischeren Bauweisen ist in vollem Gange. Der Trend geht klar in eine Richtung: «Wir spüren, dass Holzbauten immer gefragter sind», erzählt Stefan Zahnd.
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