Jede Fassade hat ein eigenes Gesicht
Fassaden
Bei Fassaden gibt es verschiedene Außenwandkonstruktionen, die je auf die Funktionalität des Gebäudes abgestimmt werden müssen. Die Gestaltung der Außenhülle ist maßgeblich für das Erscheinungsbild.
Komplexe Anforderungen an die Gebäudehülle
Umschließende Gebäudehülle für maximalen Schutz
Die Gestaltung der Außenhaut inklusive Fenster und Türen ist eine technische und gestalterische Herausforderung. Fenster- und Fassadenflächen sind die notwendigen Öffnungen zur Nutzung eines Gebäudes und werden in ihrer Funktion durch komplexe Fassadensysteme realisiert.
Die Gebäudehülle ist nicht komplett ohne Dachabdichtung. Wir sorgen mit Dämmung und Folienabdichtung für wetterfeste Zustände. So haben Sie einen Ansprechpartner für die gesamte wetterfeste Gebäudehülle. Wünschen Sie sich für Ihr Dach Begrünung, kommt unser grüner Daumen zum Einsatz.
Kaum noch Grenzen bei der individuellen Gestaltung der Gebäudehülle
Klassische Wandkonstruktion mit Fensteröffnungen oder Skelettbauweise
Metall und Glas ist eine äußerst elegante Materialkombination und State of the Art im Fassadenbau. Sie wird oft als repräsentative Lösung gewählt.
Leichte Fassadenkonstruktionen werden bei modernen Bauten bevorzugt. Sie bieten bessere Belichtung und Sicht nach außen sowie die Option, Solarenergie effektiv für den Energiehaushalt des Gebäudes zu nutzen. Bei skelettartiger Konstruktion wie der Pfosten-Riegel-Fassade sind die Funktionen der Lastabtragung und des Raumabschlusses getrennt. Großformatige Elementfassaden bieten kurze Montagezeiten bei äußerst hoher Ausführungsqualität durch die Vorfertigung im Werk.
Optimierung klassischer Wandkonstruktionen
Bei herkömmlichen Wandkonstruktionen dienen die Außenwände des Gebäudes als lasttragende Bauteile und schließen den Innenraum klimatisch ab. Massive Fassadenkonstruktionen mit Fenstern werden nach Lochfassaden und Bandfassaden unterschieden.
Bei mehrschaligen Fassaden wie der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade ist die Außenhülle von der Dämmstoffschicht separiert, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu optimieren.
Fassadentypen
Pfosten-Riegel-Fassaden
Das einschalige Fassadensystem eignet sich insbesondere zur Herstellung großflächiger Öffnungen oder ganzer Fassadenflächen und bietet die Möglichkeit einer schlanken und eleganten Fassadengestaltung.
Die Pfosten-Riegel-Fassade basiert auf einem modularen Konstruktionsprinzip, das auf nahezu jede Einbausituation abgestimmt werden kann. Das System kommt in der Regel dort zum Einsatz, wo große Einbauhöhen zu berücksichtigen sind.
Die Konstruktion
Die einzelnen Elemente der Pfosten-Riegel-Fassade werden im Werk vorgefertigt und direkt auf der Baustelle zusammengebaut. Die Gestaltungsvarianten sind entsprechend vielfältig und schaffen Freiraum für architektonische Entfaltung. So lassen sich auch durchgängige Elementfassaden realisieren, deren Optik durch ihre transparente Erscheinung besticht.
Die skelettartige Tragstruktur
Die skelettartige Tragstruktur der Pfosten-Riegel-Fassade besteht aus tragenden, senkrechten Pfostenprofilen und horizontalen Riegelprofilen. Die Abmessungen der Profile sind variabel und können den jeweiligen statischen Anforderungen angepasst werden.
Für die Ausfachungen können verschiedene Funktionselemente gewählt werden, die das Traggerüst schließen und sich individuell einpassen lassen:
- Transparente oder lichtdurchlässige Verglasungen, Paneele aus verschiedenen Materialien, Fenster oder Türen sowie Elemente mit spezieller Funktion (z. B. zur Gewinnung von Solarenergie). So lassen sich komplette Fassadenflächen vielseitig gestalten oder große Öffnungen schließen.
Elementfassaden
Elementfassaden eignen sich besonders für großflächige Fassadenflächen mit einheitlicher Optik. Sie kommen meist bei mehrgeschossigen Bauten zum Einsatz, da sie ohne Gerüst montiert werden können.
Die Elementfassade kann ein- und doppelschalig ausgeführt werden und besteht aus geschosshohen Fassadenteilen, die nach Vorgabe des Architekten bzw. des Bauherrn im Werk vorgefertigt und komplett vormontiert werden. Diese Fassadenelemente werden im Ganzen – inklusive Verglasung und Sonnenschutz – auf die Baustelle transportiert und mit dem Kran vor den Rohbau gehängt.
Flexible Gestaltung ganz nach Bedarf
Der Einbau erfolgt daher unkompliziert und schnell, die einzelnen Elemente werden geschossweise von unten nach oben montiert. Die Elemente haben umlaufend Dichtungsprofile, die beim Montieren der Elemente untereinander gefügt werden. Nach erfolgter Montage besteht nahezu direkt ein dichter Gebäudeabschluss. Elementfassaden werden heutzutage angesichts der oftmals sehr kurzen Bauzeiten bevorzugt eingesetzt.
Profil- und Verbindungstechnik
Mit ihrer Profil- und Verbindungstechnik gehören Elementfassaden zu den Fensterkonstruktionen. Die Profile werden in der Regel speziell auf die Anforderungen des jeweiligen Gebäudes hin individuell gefertigt. Die Ausfachungen können – wie bei der Pfosten-Riegel-Fassade – aus transparenten, transluzenten oder opaken Materialien bestehen.
Für ThyssenKrupp AG durften wir anlässlich des Projekts ThyssenKrupp Quartier in Essen ein architektonisches Highlight erstellen. Der Campus besticht durch visuell zweischichtig aufgebaute Fassaden, welche aus einer strukturgebenden Elementfassade mit geschosshohen Fenstern und verglasten Lüftungsflügeln bestehen.
Lochfassaden und Bandfassaden
Massive Wandkonstruktionen mit einzelnen Fensteröffnungen oder Fensterbändern sind die klassische Lösung bei Büro-, Industrie- und Gewerbebauten sowie im Geschosswohnungsbau.
Lochfenster
Die Fassadenkonstruktion mit Einzelöffnungen wird als Lochfassade bezeichnet. Lochfenster sind aus Fensterprofilen gefertigte Elemente, die ein einzelnes Loch in der Rohbaukonstruktion schließen. Dabei sollte der Einbau idealerweise in der Dämmebene vor dem „Rohbau-Loch“ erfolgen, um thermisch eine bessere Performance zu erzielen.
Fensterband
Wichtig ist die funktionsgerechte Anbindung der Lochfenster an den Rohbau hinsichtlich Lasteinleitung, Luftdichtigkeit, Feuchte- und Schallschutz sowie der entsprechende Anschluss an die Dämmebene der umgebenden Fassadenbekleidung.
Bandfassaden haben anstelle von Einzelöffnungen durchlaufende Öffnungen im Baukörper. Diese Fensterbänder werden meist horizontal und im Wechsel mit den konstruktiven Wandelementen verbaut und prägen das Aussehen der Fassade. Durch die großen Fensterflächen gelangt mehr Licht ins Gebäude, die Räumlichkeiten lassen sich so flexibler aufteilen.
Bandfassaden können u. a. aus Aluminium oder Stahl bestehen. Die Fenster werden über Dichtungsprofile so miteinander verbunden, dass alle Anforderungen an Feuchte- und Wärmeschutz, Schallschutz, Luft- und Winddichtigkeit erfüllt sind.
Vorgehängte hinterlüftete Fassaden
Eine mehrschichtige Außenwandkonstruktion sorgt für Hinterlüftung der gedämmten Außenhaut eines Gebäudes. Wir bieten VHF-Konstruktionen aus LM-Blech, Naturstein, Glasfaserbeton oder Keramik.
Bei vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden (VHF) sind Wärmedämmung und Außenfassade getrennt. Die Fassadenbekleidung und somit das Erscheinungsbild des Gebäudes lässt sich so optimal an die Umgebung anpassen. Die Dämmung kann problemlos auf die jeweiligen energetischen Erfordernisse des Gebäudes hin abgestimmt werden.
Gebäudesanierung mit hinterlüfteten Fassaden
Eine Luftschicht zwischen Dämmung und Außenhaut des Gebäudes sorgt für eine ständige Hinterlüftung und trennt diese beiden Funktionseinheiten. So ist es möglich, die wetterseitige und somit wasserführende Schicht der Außenhülle von der Dämmebene abzukoppeln.
Die VHF wird daher auch gerne bei der Fassadensanierung eingesetzt. Sie bietet die Möglichkeit, ein bestehendes Gebäude den aktuellen energetischen Anforderungen anzupassen, ohne durch dickere Dämmstoffe den Verlust der nutzbaren Grundfläche in Kauf nehmen zu müssen.
Damit ist die vorgehängte Fassade zwar bautechnisch aufwendiger, aber bauphysikalisch günstiger für die Sanierung der Gebäudehülle.