Komplexe Untergrund-Projekte
Wie kann die Bauindustrie die steigende Komplexität bei Tunnelbau-Projekten bewältigen?
Wenn wir über Visionen für Tunnelbau und Underground Spaces diskutieren, geht es nicht nur um revolutionäre Ideen, sondern auch um die Umsetzung. Beim Bau grosser Tunnelbau-Projekte werden die Planungs- und Vergabephasen immer zeit- und kostenintensiver. Wie kann die Bauindustrie der steigenden Komplexität begegnen? Wir beleuchten vier Aspekte.
Aspekte der Komplexität bei Tunnelbau-Projekten
1. Prozesseffizienz und Organisation
Planungs-, Ausschreibungs- und Vergabephasen von Tunnelbau-Projekten werden für die Bauindustrie zeit- und kostenintensiver. Nicht selten erfolgen erste Planungsschritte bereits Jahrzehnte vor der konkreten Ausführung. Umfragen in der Baubranche bestätigen, dass diese Entwicklung tendenziell zunimmt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, braucht es effiziente Prozesse sowie modernste Organisationsformen.
2. Expertise im Tunnelbau
Um Risiken beim Bau komplexer Underground-Projekte zu minimieren, spielt die Expertise der Tunnelbau-Firmen eine zentrale Rolle. Die Bauherren profitieren sowohl bei der Planung als auch bei der Ausführung vom Wissen der involvierten Firmen aus bereits realisierten Projekten. So sind etwa in alpinen Gebieten geologische Kenntnisse aus früheren Projekten (Beispiel: Massnahmen und Ausführungen in Störzonen) mitentscheidend, ob die planerisch vorgegebenen Zeit- und Budgetverhältnisse von den Tunnelbau-Firmen eingehalten werden können.
3. Human Factor
Tendenziell sind bei der Planung und dem Bau im Underground Space vermehrt unterschiedliche Fachgebiete einzubinden. Die traditionelle baubezogene Dreiteilung in Auftraggeber, Planer und Baufachleute wird künftig ergänzt durch Städteplaner, Verkehrsplaner, Umweltschutzverbände usw. Kooperative Arbeitsmodelle zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer über alle Projektphasen hinweg sind die Zukunft im Untertagebau.
4. Umgang mit Risiken
Standardisierte Risikoprozesse sind ein Muss für jede an einem Tunnelprojekt beteiligte Gesellschaft. Tunnelbau-Gesellschaften, wie Implenia, profitieren bei der Beurteilung und Bearbeitung von Risiken im Tunnel- und Untertagebau von ihrem über Jahrzehnte erworbenen Wissen. Dabei werden primär zwei Risikokategorien unterschieden: Prozessrisiken sowie geologische, planerische und bautechnische Risiken.
Konkret: Brenner-Basistunnel – eine Alpendurchquerung der Superlative
Mit dem Brenner-Basistunnel entsteht die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt für den Personen- und Güterverkehr. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit meistert Implenia Herausforderungen wie knappe Bauzeit oder anspruchsvolle Logistik.