Meilenstein beim Grossprojekt Albvorlandtunnel erreicht
Wendlingen am Neckar (DE), 29. Oktober 2019 – Im Auftrag der Deutschen Bahn erstellt Implenia den rund 8 Kilometer langen Albvorlandtunnel als wichtigen Teilabschnitt der rund 60 Kilometer langen Bahn-Neubaustrecke zwischen Stuttgart und Ulm. Mit dem Durchschlag der Süd-Röhre durch die Tunnelbohrmaschine (TBM) WANDA beendete Implenia die Vortriebsarbeiten für die beiden Röhren des Albvorlandtunnels heute erfolgreich. Bereits im August 2019 hatte der Durchschlag der Nord-Röhre durch TBM Sibylle stattgefunden.
Bevor WANDA im Rahmen der Feierlichkeiten heute erneut das Tageslicht erblickte, war die 137 Meter lange und 2300 Tonnen schwere TBM fast genau zwei Jahre lang für den Vortrieb unterwegs gewesen. In dieser Zeit verbaute Implenia bei einer täglichen Vortriebsleistung von durchschnittlich 15 Metern und einer Spitzenleistung von 32 Metern insgesamt 3989 Tübbingringe. Diese Betonfertigteile hatte Implenia zuvor in einer eigens für das Projekt errichteten Fabrik in unmittelbarer Nähe zur Baustelle hergestellt.
Mit dem Ende des Maschinenvortriebs beim Bau des Albvorlandtunnels sind die beiden Tunnelröhren des letzten grossen Tunnels der Neubaustrecke Stuttgart–Ulm erfolgreich maschinell aufgefahren. «Als Implenia sind wir stolz, heute einen der zehn längsten Eisenbahntunnel in Deutschland durchschlagen zu haben. Wir gratulieren unseren Mineuren und bedanken uns bei der Deutschen Bahn für das Vertrauen in unsere Tunnelbauexpertise», sagt Erwin Scherer, Global Head Tunnelling bei Implenia.
«Der Albvorlandtunnel steht als wesentliches Bauwerk der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm für die starke Schiene», erklärt Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg. «Zusammen mit Stuttgart 21 schafft die für Tempo 250 ausgelegte Infrastruktur die Basis für attraktivere Reisezeiten nicht nur in Baden-Württemberg, sondern sorgt auch für schnellere Verbindungen in Europa. Die Fahrtzeit zwischen Stuttgart und Ulm im Fernverkehr wird auf rund eine halbe Stunde fast halbiert. Diesem Ziel sind wir heute einen grossen Schritt näher gekommen, denn der Tunnelvortrieb für die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm ist jetzt nahezu abgeschlossen: Rund 61 Kilometer Tunnel sind unter oft schwierigen geologischen Bedingungen erfolgreich aufgefahren worden. Ich danke den Mineuren und Ingenieuren für ihre harte und wertvolle Arbeit an unserer Zukunft.»
Neben dem Albvorlandtunnel ist Implenia für den Bau der Anbindung an die Bahnstrecke Stuttgart-Tübingen, die sogenannte «Kleine Wendlinger Kurve», sowie für die Güterzuganbindung (GZA) mit dem rund 170 Meter langen, eingleisigen Tunnel am Westportal des Albvorlandtunnels in Wendlingen zuständig. «Wir freuen uns, dass wir auch bei diesem Auftrag Positives vermelden können: Nach sieben Monaten Vortriebszeit ist uns der Kalottendurchschlag bei der GZA Baumassnahme gelungen», ergänzt Erwin Scherer, Global Head Tunnelling bei Implenia. Diese Vortriebsarbeiten teilen sich in Kalottenvortrieb und Sohlvortrieb, wobei der Kalottenvortrieb der aufwendigere, setzungsempfindlichere und zeitintensivere ist. Der Sohlvortrieb wird voraussichtlich Ende 2019 beendet. Danach erfolgt die Herstellung der Innenschalen aus Ortbeton.
Die Tunnelvortriebsmaschinen WANDA und Sibylle in Zahlen:
Grunddaten Tunnelvortriebsmaschinen
- Zweimal Herrenknecht Erddruckschild (engl. Earth Pressure Balance Shield, kurz EPB), S-1024 sowie S-1025
- Durchmesser: 10,82 Meter
- Gesamtlänge der Tunnelvortriebsmaschinen: je rund 120 Meter
- Gesamtgewicht der Tunnelvortriebsmaschinen: je rund 2300 Tonnen
- Die Tunnelvortriebsmaschinen werden jeweils mit 14 Vortriebszylindern/Vortriebspressen nach vorne gepresst. Nennvortriebskraft: 71 000 Kilonewton
Schneidrad
- Antriebsleistung: je 4400 Kilowatt
- Anzahl der Schneidrollen: je 52 + 4 Zentrumsschneidrollen (59 Spuren bei Doppelbelegung äusserster Spur)
- Anzahl der Schälmesser: je 140
- Gewicht: je rund 190 Tonnen
Tübbingdaten
- Aussendurchmesser: 10 500 Millimeter
- Innendurchmesser: 9600 Millimeter
- Tübbingdicke: 450 Millimeter
- Tübbinglänge: 2000 Millimeter
- Schwerster Stein: 10,5 Tonnen
Zahlreiche Ehrengäste feierten heute in Wendlingen den erfolgreichen Durchschlag der Süd-Röhre des Albvorlandtunnels durch die von Implenia gesteuerte Tunnelbohrmaschine WANDA. (Foto: ©Jürgen Stresius)
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Implenia ist das führende Bau- und Baudienstleistungsunternehmen der Schweiz mit einer starken Stellung im Infrastrukturmarkt in Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweden und Norwegen sowie bedeutenden Aktivitäten im deutschsprachigen Hoch- und Ingenieurbau. Entstanden 2006, blickt Implenia auf eine rund 150-jährige Bautradition zurück und fasst das Know-how aus hochqualifizierten Baueinheiten unter einem Dach zu einem gesamteuropäisch agierenden Unternehmen zusammen. Das breite Angebotsspektrum von Implenia sowie die tiefe Erfahrung seiner Spezialisten erlauben es der Gruppe, ein Bauwerk über seinen gesamten Lebenszyklus zu begleiten – wirtschaftlich, integriert und kundennah. Dabei steht eine nachhaltige Balance zwischen wirtschaftlichem Erfolg sowie sozialer und ökologischer Verantwortung im Fokus. Implenia mit Hauptsitz in Dietlikon bei Zürich beschäftigt europaweit mehr als 10 000 Personen und erzielte im Jahr 2018 einen Umsatz von rund CHF 4,4 Mrd. Das Unternehmen ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (IMPN, CH0023868554). Weitere Informationen unter www.implenia.com.