Health & Safety

Arbeitssicherheit ist bei Implenia zentrale Führungsaufgabe. Unser Ziel: null Unfälle. Unser Ansatz: die Sicherheitskultur verbessern. Gemeinsam bemühen wir uns Tag für Tag, Risiken zu minimieren. Dabeisetzen wir auf klare Regeln und Eigenverantwortung.

Statistisch gesehen sinkt die Gesamtzahl der Arbeitsunfälle über alle Branchen hinweg stetig. Auch bei Implenia zeichnet sich diese positive Entwicklung seit Jahren ab. Was sich nicht geändert hat: Die Baubranche bleibt eine Berufsgruppe mit sehr hohem Unfallrisiko. Das liegt vor allem an den ständig wechselnden Umgebungsbedingungen.

Deshalb reicht es auf einer Baustelle auch nicht, einmal Sicherheitsstandards zu setzen. Wir sind aufgefordert, alle Massnahmen regelmässig zu überprüfen und anzupassen. Das fängt schon bei den Fluchtwegen an, die sich je nach Bauphase ändern. Wie reagiert man als verantwortungsvoller Baudienstleister auf diese dynamische Gefahrensituation im Arbeitsalltag? Wir erklären die Sicherheit am Arbeitsplatz zur obersten Priorität, setzen konsequent auf Prävention und sensibilisieren mit gezielten Massnahmen das Risikobewusstsein der einzelnen Mitarbeitenden. Gemäss dem Leitsatz «Arbeitssicherheit ist Führungsaufgabe!» ist bei Implenia jeder – vom Projektleiter bis zum Polier gemeinsam mit allen Mitarbeitenden – aufgefordert, das Thema Sicherheit voranzutreiben. Denn Sicherheit muss gelebt werden. Und zwar jeden Tag aufs Neue.

Implenia hat in den vergangenen Jahren wirksame Strukturen geschaffen, um die Risiken auf den Baustellen zu minimieren. Das zahlt sich aus. So konnte die Sicherheitsrate 2020 weiter verbessert werden. Mit 53 Unfällen pro 1’000 Vollzeitstellen haben wir das bisher beste Ergebnis erreicht (2019: 60 Unfälle pro 1’000 Vollzeitstellen). Was das Unternehmen schwer getroffen hat, waren fünf tödliche Arbeitsunfälle im Jahresverlauf. Das zeigt uns deutlich, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, denn unsere Vision ist: null Unfälle.

Eine gründliche Ursachenanalyse trägt entscheidend dazu bei, Risiken künftig schneller erkennen und besser vermeiden zu können. 2021 wird ein neues System zur Erfassung sämtlicher Unfalldaten und Ausfallzeiten eingeführt, das es uns ermöglicht, sicherheitsrelevante Erkenntnisse und Lösungsansätze gruppenweit zu nutzen. Sicherheit ist auch innerhalb der Innovation ein Thema: Derzeit laufen Versuche, wie man durch das Zusammenspiel von Reality Capturing und BIM Sicherheitslücken auf der Baustelle frühzeitig identifizieren kann.

Initiativen stärken Eigenverantwortung

Prävention lebt von Regeln und deren Einhaltung. Aber nur, wer die Regeln kennt und versteht, kann sie auch einhalten. Deshalb achten wir bei Implenia darauf, dass unsere Regeln nachvollziehbar und überschaubar sind. Und setzen neben der Kontrolle auch auf Massnahmen, die die Akzeptanz der Regeln aktiv fördern.

Um die Aufmerksamkeit in Bezug auf Gefahrensituationen am Arbeitsplatz zu erhöhen, haben wir 2020 unsere internen «Safety Rules» überarbeitet. Das Ergebnis sind sechs Sicherheitsregeln, die wir als Ich-Aussage formuliert und breit kommuniziert haben. So machen wir unmissverständlich klar, dass jeder Einzelne für seine Sicherheit und die der Personen in seiner Umgebung verantwortlich ist. Eigenverantwortung in Kombination mit der Führungsaufgabe Arbeitssicherheit – so wollen wir unsichere Situationen schnell erkennen und Unfälle vermeiden. Zusätzlich verpflichten sich alle Mitarbeitenden über die Unternehmens- und Verhaltensrichtlinien im Code of Conduct, die Sicherheitsvorschriften einzuhalten.

Ein weiterer Bestandteil unseres Präventionsprogramms sind die gruppenweit eingeführten monatlichen Schulungen «15 Minuten Sicherheit», die sich im Alltag bereits bewährt haben. Dabei werden direkt auf den Baustellen zentrale Sicherheitsthemen vertieft und der Austausch unter den Mitarbeitenden verbessert. Zusätzlich arbeiten wir an einer positiven Fehlerkultur, in der man offen und ohne Angst über Fehler sprechen kann – um sie künftig zu vermeiden.

Auf Managementebene gab es auch 2020 Workshops, um die Sicherheitskultur zu verbessern. So wird punkto Sicherheit gruppenweites Lernen sichergestellt. Was zum Beispiel in einem Land oder einer Division gut funktioniert, wird geprüft, ob es auch für andere Länder oder Divisionen übernommen werden kann.

Gesundheitsmanagement

Während sowohl die Anzahl der Berufsunfälle im Berichtsjahr zurückging, waren auch die Nicht-Berufsunfälle mit –22,34 % im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig (2019: –3,2 %). Mehrheitlich ereigneten sich die Unfälle beim Ballsport, im Strassenverkehr während der Freizeit oder der Ferien sowie durch Fehltritte oder Stürze in Haus und Garten.

Bei der Abwesenheitsrate hat sich das Verhältnis von Berufsunfällen zu Nicht-Berufsunfällen gegenüber 2019 kaum verändert. Knapp 68 % der Absenzen wurden aufgrund von Krankheit, 17,05 % durch Berufsunfälle und 15,00 % durch Nicht-Berufsunfälle verursacht. In der Summe gingen 471 Mitarbeitende 2020 aufgrund von Krankheit oder Unfall länger als 30 Tage nicht ihrer Arbeit nach.

Unsere Mitarbeitenden während ihrer Genesung sowie bei ihrer Wiedereingliederung ins Berufsleben zu unterstützen, ist Aufgabe und Ziel unseres internen betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Sukzessive werden betroffene Mitarbeitende über spezielle Reintegrationsprogramme wieder an eine eigenständige, passende Tätigkeit herangeführt; falls nötig ziehen wir externe Experten hinzu. Im Berichtsjahr betreute das BGM-Team in der Schweiz auf diese Weise 189 Personen.

Wir bei Implenia wissen auch: Vorsorge schützt vor Krankheit. Deshalb bieten wir diverse Präventivmassnahmen und -schulungen an, um die Gesundheit unserer Mitarbeitenden zu erhalten. Schwerpunkte sind Ergonomie und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie Herzkreislauferkrankungen.

Professionelles Pandemie-Management

Was 2020 ganz Implenia und besonders die Teams Health & Safety in Atem hielt, war der Umgang mit der COVID-19-Pandemie. Die grösste Herausforderung in dieser intensiven Zeit war es, alle Mitarbeitenden zeitnah zu informieren und ihre Sicherheit zu gewährleisten. Das hat viele Ressourcen gebunden.

In dieser Ausnahmesituation war das ganze Unternehmen aufgefordert, in enger Abstimmung unter den Divisionen und Funktionen sowie den Ländern für die Gesundheit aller Mitarbeitenden zu sorgen. Implenia hat schnell eine globale sowie Länder-Taskforces definiert, die sich mehrmals wöchentlich oder ad hoc besprochen haben. So konnten wir flexibel auf die ständig sich ändernden gesetzlichen Vorgaben reagieren. Die Büroarbeit wurde überwiegend auf Home-Office umgestellt, und auf den Baustellen wurden strenge Sicherheitsregeln eingeführt, die wir auch über digitale Kanäle und Schulungen kommuniziert und laufend aktualisiert haben. Als zentrales Kommunikationsinstrument erwies sich die Corona-Hotline am Schweizer Standort. Wer eine konkrete Frage hatte, konnte sich direkt an das betriebliche Gesundheitsmanagement wenden – und bekam sofort Unterstützung. Dementsprechend positiv fiel das interne Feedback zur Corona-Hotline aus.

Ebenso kommunizierte Implenia alle Informationen zum Virus, die jeweils geltenden Sicherheitsbestimmungen sowie Plakate und Merkblätter für den Einsatz auf der Baustelle gruppenweit über seine Intranet-Seite. Damit die Regeln wirklich alle Baustellen erreichen, wurde eine externe Corona-Website eingerichtet, auf die alle Mitarbeitenden per QR-Code Zugriff haben. So konnten die Mitarbeitenden auch aktuelle Eindrücke von der Umsetzung der Massnahmen melden und Verbesserungen anregen.

Zusätzlich gab es in den Hochphasen morgendliche Safety-Talks. In fünf bis zehn Minuten informierte die Bauleitung ihr Team täglich zum Thema Corona und Hygiene.

Jede Baustelle hat ihren eigenen Weg gefunden, die Regeln sinnvoll und wirksam umzusetzen. Einige Best-Practice-Beispiele haben wir als Inspiration auf unserer Corona-Website veröffentlicht. Gerade was die interne Kommunikation betrifft, gab es viele neue und kreative Impulse in den einzelnen Ländern. In Deutschland zum Beispiel drehte das Marketing/Communications-Team zusammen mit den Safety-Verantwortlichen kurze Corona-Informationsvideos direkt auf den Baustellen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Implenia das Krisenmanagement professionell umgesetzt hat. Wir haben gelernt, dass wir sowohl global als auch auf Länderebene sehr schnell und flexibel reagieren und uns auf unsere Organisation und kollaborativen Strukturen verlassen können.

Health & Safety Award zeichnet Engagement aus

Seit 2015 schreibt Implenia den Health & Safety Award aus. Eine jährliche Auszeichnung, welche die grosse Bedeutung des Themas Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sichtbar macht und die Mitarbeitenden zu noch mehr Verantwortungsbewusstsein motiviert. So sind alle Implenia Mitarbeitenden aufgerufen, über ein Voting eine Baustelle, ein Team oder eine Person aus den vorab Nominierten zu küren. Den ersten Platz beim Health & Safety Award 2020 erreichte ein Team von Civil Engineering Frankreich beim Projekt CERN. Die Mitarbeitenden erhielten den «Goldenen Helm» für ihr praktisches und sicheres System zum Befestigen von Lasten. Ein besonderer Erfolg ist, dass dieses Team bereits im Jahr davor den ersten Platz belegte und damit eindrucksvoll sein hohes Sicherheitsdenken unter Beweis stellte.

Der «Silberne Helm» als Sonderpreis wurde 2020 für erfolgreiche Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus vergeben. Er ging an das Projektteam «Neues Technisches Rathaus Mannheim» von Buildings Deutschland. Durch die schnelle Umsetzung zahlreicher Vorkehrungen wie zusätzliche Waschstationen oder regelmässige Desinfektion und Reinigung wurden die Mitarbeitenden vorbildlich in der Prävention zur Pandemie geschützt.