Umwelt
Nachhaltiges Bauen Auf jeder Baustelle gibt es Abfall, Lärm und Schmutz. Als Projektleiterin Nachhaltigkeit sucht Bernadette Arbogast umweltschonende Methoden und Materialien und leistet bei Projektteams Überzeugungsarbeit – zum Beispiel für die Holzpellet-Bauheizung, die 90 % weniger CO2-ausstösst als ölbetriebene Alternativen.
«Das begeistert mich an meinem Job: dass ich mit meiner Arbeit dazu beitrage, dass wir die Welt von morgen umweltschonend bauen.»
Bernadette Arbogast
Projektleiterin Nachhaltigkeit und ambitionierte Aktivistin für tiefere CO2-Emissionen
Das Engagement der Mitarbeitenden durch Anerkennung fördern: You Matter
Treibhausgasemissionen,
Implenia Schweiz (Scopes 1+2)
nach Energieträger in Tonnen CO₂-Äquivalenten
Nachhaltigkeitszertifikate im Hochbau
Anzahl Zertifikate nach Nachhaltigkeitslabel
Vielfältige Massnahmen für einen schonenden Umgang mit der Umwelt
Eine Hauptaufgabe des Bereichs Global Sustainability bestand 2021 darin, Transparenz für verschiedene Nachhaltigkeitsziele zu schaffen – durch Wissenstransfer und die Erarbeitung neuer Nachhaltigkeitsindikatoren. Dies als Voraussetzung, um ab 2022 konkret handeln zu können. Für andere Ziele konnten bereits Massnahmen entwickelt und eingeführt werden.
Konsequente Anwendung von Nachhaltigkeitsstandards bei neuen Entwicklungsprojekten
Nachhaltigkeitsstandards sind für Implenia insbesondere bei den eigenen Entwicklungsprojekten wie beispielsweise Lokstadt in Winterthur, Tivoli in Neuenburg oder Unterfeld in Baar relevant. Bei diesen Vorhaben kann das Unternehmen zu einem frühen Zeitpunkt über Standort, Architektur, Bau- und Energiekonzept bestimmen – und damit jene Faktoren beeinflussen, die sich beim Bau, Betrieb und Lebensende entscheidend auf die Nachhaltigkeit eines Gebäudes auswirken. Diesen Hebel nutzt Implenia durch das Setzen von höchsten Standards für eigene Entwicklungsprojekte. «Wir haben definiert, dass in der Schweiz jedes zweite Projekt nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) zertifiziert werden soll», sagt Rolf Wagenbach, Global Head Sustainability. In diesem Zusammenhang wurde mit der Division Real Estate im Geschäftsjahr 2021 ein Prozess aufgesetzt, um zu gewährleisten, dass neue Entwicklungsprojekte die SNBS-Kriterien erfüllen. Ein ähnlicher Prozess soll ab 2022 für den deutschen Markt in Bezug auf den Effizienzhausstandard eingeführt werden.
Saubere Analyse für tiefe Emissionen
Positiven Einfluss will Implenia bei eigenen Entwicklungsprojekten zudem auf den Verbrauch von grauer Energie, den Einsatz erneuerbarer Energien, den Wasserverbrauch und das Abfallaufkommen ausüben. Um die Emissionen künftig laufend reduzieren beziehungsweise den Anteil an erneuerbarer Energie erhöhen zu können, wurde 2021 das gesamte Real Estate-Portfolio mit derzeit 16 Projekten und 46 Gebäuden in der Schweiz analysiert. Aus der Analyse resultierte eine Aufstellung, die aufzeigt, wo jedes einzelne Projekt im Bereich Erstellung, Betrieb und Mobilität steht. Daraus werden gezielte Massnahmen abgeleitet. Implenia schafft so eine wichtige Grundlage für die Entwicklung, Realisierung und den Betrieb zukünftiger «Net Zero Carbon Buildings».
Gruppenübergreifende Ideensammlung für projektspezifische Nachhaltigkeitskonzepte
Grundlagenarbeit betrieb der Bereich Global Sustainability auch für das Ziel, den Kunden aus eigener Initiative projektspezifische Nachhaltigkeitskonzepte anzubieten. «Implenia hat im Bereich der Nachhaltigkeit langjährige Erfahrung und zahlreiche Projekte und Konzepte vorzuweisen. Gute Lösungsansätze werden aus der ganzen Gruppe dokumentiert und intern zugänglich gemacht», zieht Rolf Wagenbach Zwischenbilanz. «Ziel ist es, einen Fundus an Möglichkeiten bereitzuhalten, die in neue Projekte einfliessen können.» Weiter laufen im Bereich Real Estate Consulting Bestrebungen, Nachhaltigkeitskonzepte möglichst früh im Prozess in Kundenprojekte einzubeziehen.
Fact Umwelt
Viele kleine Massnahmen für eine grosse CO2-Reduktion
Für einen CO2- Ausstoss von netto null bis 2050 und die Reduktion der gruppenweiten CO2-Emissionen um 15 % bis 2025 werden bei Implenia laufend Massnahmen initiiert und umgesetzt. Seit 2021 entwickelt Implenia zum Beispiel in Norwegen zusammen mit dem Cleantech-Unternehmen Teco 2030 Lösungen für emissionsfreie Baustellen. Teco 2030 ist auf Wasserstoff-Brennstoffzellen für die Schifffahrt spezialisiert. Weiter zahlen auch reduzierte Transportwege aufgrund der Betonaufbereitung vor Ort laufend auf das Ziel der CO2-Reduktion ein, ebenso wie Massnahmen, mit denen der Stand-by-Verbrauch von Geräten reduziert wird. Zudem arbeitet Implenia an Massnahmen, die ein nachhaltiges Lieferantenmanagement fördern.
Umweltvorfälle werden gruppenweit systematisch erfasst
Ein wichtiger Schritt hin zu einem noch professionelleren Umweltmanagement wurde 2021 mit der gruppenweiten Einführung von «Synergi Life» gemacht. Dabei handelt es sich um ein Instrument, mit dem nebst Personenunfällen auch Umweltvorfälle systematisch erfasst und je nach Schweregrad in fünf Stufen kategorisiert werden. Die Kategorie 1 umfasst Umweltvorfälle mit Ausmass einer Havarie, die Kategorie 5 Vorfälle mit nur geringen Auswirkungen. Rolf Wagenbach: «Die Einführung von Synergi Life hilft Implenia, aufgrund von Daten vorausschauend Massnahmen zu definieren, um Umweltvorfälle zu vermeiden oder deren Ausmass zu reduzieren.»
Erste Projekte und Strategiearbeit, um Stoffkreisläufe zu schliessen
Ein grosses Potenzial, den CO2-Ausstoss der Baubranche zu senken und Primärressourcen einzusparen, sieht Implenia in der Schliessung von Stoffkreisläufen. Bis 2025 will das Unternehmen neue zirkuläre Geschäftsmodelle entwickeln. Zeitgleich zur Erarbeitung einer Strategie für eine gruppenweite Kreislaufwirtschaft, wurden «bottom-up» bereits verschiedene Initiativen umgesetzt. Dazu gehören die Bestrebungen der Geschäftseinheit Real Estate Products, die skalierbare, industriell hergestellte Immobilienprodukte auf der Grundlage von weitreichenden Kreislaufprinzipien entwickelt und damit zur Schliessung von Materialkreisläufen beiträgt. Und auch bei der Gesamterneuerung der Waldenburgerbahn und bei weiteren grösseren Tiefbau-Infrastrukturprojekten hielt der Kreislaufgedanke Einzug: Dies dank dem Einsatz eines teilmobilen Kieswerks, in dem vor Ort Aushubmaterial gewaschen, sortiert und danach wiederverwendet wird. Durch kürzere Transportwege werden der CO2-Ausstoss sowie auch Kosten reduziert.