Innovation
Innovativer Tunnelbau Im Tunnelbau treffen wir oft auf schwierige geologische Bedingungen. Manuel Entfellner, Bauleiter beim Infrastrukturprojekt Semmering-Basistunnel in Österreich, hat ein Stauchelement erfunden, das Spritzbetonschalen besser, leichter und günstiger vor Druck schützt als marktübliche Produkte.
«Das begeistert mich an meiner Arbeit: dass meine Entwicklung bald in Tunnelbauprojekten in ganz Europa zum Einsatz kommt.»
Manuel Entfellner
Bauleiter und erfinderischer Entwickler einer neuen Tunnelbau-Technologie
Das Engagement der Mitarbeitenden durch Anerkennung fördern: You Matter
Innovationen für ein Plus an Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit
Solide Arbeit zu liefern unter Anwendung traditioneller Techniken und Methoden genügt heute nicht mehr, um am Markt bestehen zu können. Die gesamte Bau- und Immobilienindustrie befindet sich im Umbruch und Implenia gestaltet diesen Wandel aktiv mit. Um die Welt für zukünftige Generationen auf die bestmögliche Art zu bauen, entwickelt und nutzt Implenia laufend neue Leistungen, Produkte und Methoden. Das gelingt dank Innovation. Innovation, die unter anderem auf die Nachhaltigkeitsziele 2025 von Implenia einzahlt. Denn erfolgreich zu innovieren heisst für Implenia, Vorhaben vorwärtszutreiben, die ökologisch, sozial und wirtschaftlich vereinbar sind. Seine Innovationskraft holt sich das Unternehmen aus verschiedenen Quellen.
Innovationsquelle Mitarbeitende
Es ist leicht. Es ermöglicht den sicheren und schnellen Einbau im Tunnel durch nur eine Person. Und vor allem lassen sich mit ihm je nach geologischen Verhältnissen flexibel unterschiedliche Dichten erzeugen. Worum es sich dabei handelt? Um das HS EPS Stauchelement, das aus besonders leichten, aber widerstandsfähigen High Strength Polystyrol-Schichten besteht. Das Stauchelement zeigt beispielhaft auf, wie es Implenia gelingt, Ideen aus dem Kreis seiner Mitarbeitenden zu fördern. Die Idee für dieses Vorhaben wurde 2019 vom Bauingenieur Manuel Entfellner über «Kickbox» eingereicht, dem Implenia Intrapreneurshipprogramm, das den Unternehmergeist und die Innovationskraft der Mitarbeitenden nutzt. Im Geschäftsjahr 2021 wurde das Stauchelement-Vorhaben in einem Pilotprojekt erfolgreich getestet und bis zur Patenteinreichung weiterverfolgt, so dass nun als nächster Schritt die Vermarktung erfolgen kann.
Insgesamt wurden 2021 33 weitere neue Ideen über das gruppenweite Kickbox-Programm entwickelt, validiert und geprüft, fünf davon im Rahmen der Kickbox-Kampagne «Nachhaltige Implenia». Diese zielte darauf ab, Ideen zu generieren, die die Bauindustrie mit umsetzbaren Lösungen umweltfreundlicher, sicherer und sozialer machen. Sie fokussierte auf sechs der insgesamt zwölf Implenia Nachhaltigkeitsziele 2025. Im Dezember 2021 fand eine Pitch-Veranstaltung statt, bei der die Mitarbeitenden ihre innovativen Nachhaltigkeitsideen vor einer internen und externen Jury vorstellten. Dabei wurden die Ideen dahingehend geprüft, inwiefern sie das Potenzial für ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell haben und ob sich dafür interne Sponsoren finden. «Durch diese Kampagne konnten wir nicht nur vielversprechende Ideen generieren, sondern auch viele neue Personen auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam machen», erklärt Karel van Eechoud, der als Senior Innovation Manager und Leiter des Implenia Innovation Hubs arbeitet. Auch künftig wird Implenia Intrapreneurship als einen wichtigen Treiber von Innovation fördern – mit dem klaren Ziel, nachhaltige, umsetzbare Kickbox-Ideen als erfolgsversprechende Geschäftsmodelle in die Divisionen zu spielen.
«Neue Geschäftsmodelle suchen und finden wir genau dort, wo die grössten Emissionen und Kosten
entstehen.»
Karel van Eechoud
Innovationsquelle «Open Innovation»
Innovation heisst für Implenia aber auch, sich gegen aussen zu öffnen, um im externen Austausch neue Perspektiven einzunehmen. Dazu arbeitet das Unternehmen eng mit verschiedenen Partnern zusammen – unter anderem mit Institutionen aus der Forschung wie dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP oder der ETH Zürich und diversen Startups. Im Geschäftsjahr 2021 setzte Implenia zum Beispiel mit den beiden Startups Imerso und Scaled Robotics einen Piloten auf, um mit BIM, Reality Capturing und künstlicher Intelligenz Methoden zum Qualitäts- und Baufortschrittsmanagement zu entwickeln. Weiter wurde die Zusammenarbeit mit Energieversorgungsfirmen initiiert, womit Implenia auf die Optimierung der Energieversorgung sowie die energetische Sanierung in Quartieren und Stadtvierteln fokussiert – ein Nachhaltigkeitsthema, das für Implenia in den Bereichen Immobilienentwicklung und Hochbau von grossem Interesse ist.
Innovationsquelle Screening neuer Technologien
Die dritte Innovationsquelle ist das Screening neuer Technologien am Markt, darunter neuartige Verfahren, Produkte und Dienstleistungen, die gleichzeitig die Produktivität und Effizienz erhöhen sowie Ressourcen schonen oder Abfall reduzieren. So können etwa energetische Optimierungen über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes oder einer Infrastruktur optimiert werden. Karel van Eechoud betont: «Neue Geschäftsmodelle suchen und finden wir nicht nur entlang der traditionellen Ausführungsprozesse, sondern auch entlang der Entwurfs-, Planungs- und Betriebsphase – und damit genau dort, wo die grössten Emissionen und Kosten entstehen.» In diesem Zusammenhang wurde 2021 die Initiative Predictive Asset Management gestartet, mit der Implenia Eigentümer oder Betreiber ganzheitlich bei Wartung und Unterhalt von Infrastruktur unterstützen können wird, dank dem Einsatz neuer oder bestehender Technologien.
Innovationsvorhaben weitergebracht
2021 war auch das Geschäftsjahr, in dem Implenia zahlreiche bereits initiierte Innovationsvorhaben vorantrieb. Dazu gehört etwa die Mehrkammermulde, die die nachhaltige Entsorgung von Müll auf Baustellen ermöglicht und als Idee von Frank Reschke, Leiter Kalkulation bei der Implenia Tochter BCL, eingebracht wurde. Oder ein modulares, energieautarkes Fassadensystem, das neueste technologische Innovationen nutzt, um eine nachhaltige Energieversorgung von Bürogebäuden zu ermöglichen. Das innovative Fassadensystem wurde vom Team der Implenia Fassadentechnik in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP entwickelt, mit dem Ziel, ein sowohl nachhaltiges als auch finanzierbares Produkt zu schaffen.
Nachhaltigkeitsfokus Digitalisierung: Augmented, Virtual und Mixed Reality
Als Innovationstreiber in der Digitalisierung legte das Innovation Hub Team 2021 ein besonderes Augenmerk auf Augmented, Virtual und Mixed Reality. «Gemeinsam mit dem Building Information Modeling (BIM)-Team und den Divisionen haben wir uns einen Überblick über die aktuellen Technologien im Bereich MR, VR und AR verschafft, mögliche Anwendungsbereiche identifiziert sowie potenzielle Partner evaluiert», sagt Karel van Eechoud. Daraus resultierten verschiedene Pilotprojekte, zum Beispiel die optimierte Unterstützung von Kunden und Investoren bei Immobilienentscheidungen. «Ziel ist es, mehr Fakten zu gewinnen – für höhere Effizienz beim Bauen.»
Ideen müssen sich kommerzialisieren lassen, um zu einer Innovation zu werden
Bei sämtlichen Innovationsvorhaben, die Implenia ins Auge fasst, wird eine Gleichung als Massstab herangezogen: Innovation = Idee x Kommerzialisierung. Eine Idee soll nicht nur innovativ sein, sie muss den Kunden und den Endverbrauchern einen Mehrwert bieten, für den diese zu zahlen bereit sind. Erst durch eine erfolgreiche Vermarktung wird aus einer innovativen Idee eine wirtschaftliche Lösung. Vor diesem Hintergrund treibt Implenia Innovationen voran – für eine nachhaltige und wirtschaftliche Zukunft des Bauens.