|
Themen und Projekte

IPD – mit Mehrparteienvertrag zu partnerschaftlichem Entwickeln und Bauen

Visualisierung des IPD-Pilotprojekts Schaffhauserstrasse in Zürich (Bild: ©Ina Invest/bloomimages).

Partnerschaftliches Entwickeln und Bauen: effiziente Prozesse und bessere Ergebnisse dank IPD | IPD-Pilotprojekt Schaffhauserstrasse in Zürich | Unterzeichnung des ersten Mehrparteienvertrags in der Schweiz | Beziehungen mit Planern und ausführenden Gewerken in einem Vertrag mit acht Parteien geregelt

Glattpark (Opfikon), 21. März 2023 – Auftraggeberin Ina Invest und Implenia als Entwicklungs- und Ausführungspartner haben gestern mit sechs weiteren Parteien den ersten IPD-Mehrparteienvertrag zur Planung und Ausführung eines Immobilienentwicklungsprojekts in der Schweiz unterzeichnet.

Ina Invest und Implenia wollen die transparente und partnerschaftliche Zusammenarbeit vorantreiben und haben deshalb die Entwicklung eines Mehrfamilienhauses an der Schaffhauserstrasse in Zürich als Pilotprojekt nach dem Ansatz der Integrierten Projektabwicklung (IPA), oder auf Englisch Integrated Project Delivery (IPD) lanciert. Mittels IPD wird in der Projektarbeit ein Umfeld geschaffen, das Zusammenarbeit, Innovation und Wertschöpfung fördert, mit dem Ziel die Effizienz von Immobilienprojekten zu steigern und die Ergebnisse zu verbessern. Dabei fliessen auch Ansätze der Lean Management-Philosophie, wie z.B. Target Value Design ein.  Mehr zu IPD in diesem Video: Integrated Project Delivery, Schaffhauserstrasse Zürich - Implenia AG

Mehrparteienvertrag als Fundament für IPD
Beim während der vergangenen zwei Jahre erarbeiteten und gestern unterzeichneten Mehrparteienvertrag wurden die Partner statt mittels klassischer Ausschreibung nach Preis aufgrund klarer Know-how-Kriterien bewertet und ausgewählt, unter anderem Rollenverständnis IPD, BIM, Lean Construction und ganz wichtig: Teamfähigkeit.

Der Vertrag regelt sowohl die Beziehungen mit den Planern als auch mit den ausführenden Gewerken und führt damit acht verschiedene Unternehmen unter einem vertraglichen Dach zusammen. Entsprechend viele Einzelheiten waren während der Vorbereitung zu klären: Versicherungsfragen, gemeinsames Konto, Vergütungsmodell, etc. Eine besondere Herausforderung war die Einbindung der Schlüsselgewerke bei Planungsbeginn. Während die Planer ihren Aufwand anhand SIA-Basis abschätzen können, lag bei Vergabe der Partner für die Schlüsselgewerke noch kein Leistungsverzeichnis vor. Sie können die Kosten erst im weiteren Projektverlauf genau kalkulieren.

Parallel zu den Planungsarbeiten baute das Team die ganze IPD-Struktur auf, von der grundsätzlichen Umsetzung der Methodik, den Verträgen bis hin zum Onboarding der Teammitglieder sowie der Struktur der Zusammenarbeit mittels digitaler Tools – auch das ist ein Novum, denn in einem IPD-Projekt gibt es keine klassischen Planersitzungen mehr.

Neben Ina Invest und Implenia (Spezialtiefbau, Holzbau, Baumeister, Baumanagement) sind folgende Parteien am Vertrag beteiligt: die Architekten weberbrunner architekten ag, die Bauingenieurs- und HLS-Planerleistungen von EBP Schweiz AG, das Holzbau Engineering von Timbatec Holzbauingenieure AG und die Schlüsselgewerke Heizung/Sanitär mit Neukom Marzolo AG, Lüftung mit Lufttechnik AG sowie Elektrik mit Eglin Elektro AG. Ina Invest, Implenia und weberbrunner architekten leiten das Projekt in einem «Shared Leadership» Modell gemeinsam und sind sich damit auch gegenseitig Sparring Partner.

Nächste Schritte im IPD-Projekt Schaffhauserstrasse
Mit der Unterzeichnung des Mehrparteienvertrags wurde die Validierungsphase abgeschlossen. In den nächsten Monaten wird das Team das Projekt weiter optimieren. Die Optimierungsphase dauert bis im kommenden August; nach der Freigabe durch die Bauherrin Ina Invest startet im Anschluss die Ausführungsphase.

Adrian Wyss, Head Division Real Estate von Implenia, freut sich über diesen Meilenstein: «Wir haben in unserem Pilotprojekt Schaffhauserstrasse bisher sehr gute Erfahrungen gemacht mit IPD. Dank der Teamkonstellation auf Augenhöhe funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Projektbeteiligten, also allen Vertragsparteien bisher sehr gut. Ich bedanke mich bei allen für ihren grossen Einsatz, bei unserer Kundin Ina Invest für das Vertrauen und freue mich auf die weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit». Marc Pointet, CEO von Ina Invest, ergänzt: «IPD hat grosses Potenzial. Partnerschaft, Transparenz und eine geteilte Vision schaffen den Nährboden für neue, ‘inavative’ Lösungen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Gemeinsam gestalten, aber auch gemeinsam Verantwortung übernehmen – das entspricht voll und ganz dem Geist von Ina Invest».